Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Jörg Boßler: Feneberg als Chance begreifen
Der CDU-Fraktionsprecher macht sich für die Kombination Müller/Feneberg und für eine neue Stadthalle stark
RIEDLINGEN (uno) - In der Diskussion um die Weiterentwicklung des Stadthallenareals hat sich die CDUFraktion positioniert: Die Christdemokraten sprechen sich mehrheitlich für einen Neubau der Stadthalle aus und sie sehen auch in der Ansiedlung eines Drogeriemarkts Müller und auch eines Feneberg-Markts die Chance, dass sich die Fachmärkte zu einem Kundenmagneten entwickeln, wie der CDU-Fraktionsprecher Jörg Boßler gegenüber der SZ betont.
Vor allem die Ansiedlung eines weiteren Lebensmittlers in Riedlingen wurde in der Bürgerversammlung, aber auch in Gesprächen zum Thema kritisch gesehen. Denn eigentlich ist Riedlingen mit Lebensmittlern gut bestückt, ein Bedarf gibt es auch laut IHK nicht. Und doch soll einer kommen, weil dies auch den Anforderungen von Müller für eine Ansiedlung entspricht.
Doch Boßler wirbt dafür, den Blickwinkel zu verändern: Er sieht inzwischen eine Chance darin, sollte sich der Fenebergmarkt mit Hauptsitz in Kempten hier in Riedlingen niederlassen. Das wäre ein Zugewinn für Riedlingen, so Boßler. Denn die Allgäuer Kette unterscheidet sich vom Profil her deutlich von anderen Supermarkt-Ketten. Feneberg bietet viel Bio und er punktet mit einem Konzept, das stark auf Regionalität setzt. Das sei ein Zugewinn im Sortiment. „Müller und Feneberg könnten ein Magnet sein für die Innenstadt“, glaubt Boßler – der die Mehrheit seiner Fraktion in dieser Frage inzwischen hinter sich sieht, wenn auch nicht alle.
Manche Bürger sehen in Feneberg allerdings mehr Konkurrenz für die Innenstadt, etwa für Bäckereien, Metzgereien oder den Bio-Laden, als einen Magnet. Doch aus Sicht von Boßler gilt auch hier das alte Sprichwort „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Für ein Mittelzentrum mit knapp 40 000 Einwohnern im Umfeld, muss es Ziel sein die Attraktivität der Stadt zu erhöhen und die Menschen nach Riedlingen zu holen. Mit Müller und Feneberg sieht er gute Chancen.
Klare Position auch bei der Stadthalle: „Riedlingen braucht eine Stadthalle, ein Neubau muss her“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende. Allerdings sollte die nicht als Multifunktionshalle, sondern als reine Veranstaltungshalle geplant werden. „Eine Multifunktionshalle ist Quatsch“, sagt Boßler, es sei nicht zielführend, dass die Kinder durch die Stadt laufen müssen. Die neue Halle sollte modern, zeitgemäß in der Ausstattung sein, aber nicht zu groß konzipiert werden: „Sie sollte für die Veranstaltungen in Riedlingen ausreichend sein“, so Boßler. Ob die Stadt selbst bauen soll oder der Investor baut und die Stadt mietet – dazu will er noch nichts sagen: So weit sei man noch nicht.