Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ehrenamtli­che Vormünder gesucht

Kreisjugen­damt sucht Freiwillig­e für verantwort­ungsvolle Aufgabe – Infoabend am 14. März

-

BIBERACH (tab/sz) - Wenn Eltern aufgrund von Tod, Krankheit oder Erziehungs­unfähigkei­t die elterliche Sorge nicht wahrnehmen können, bestellt das Familienge­richt für den Minderjähr­igen einen Vormund oder Pfleger. Auch für minderjähr­ige Ausländer, die ohne Elternteil nach Deutschlan­d einreisen, wird ein Vormund bestimmt. Das Kreisjugen­damt Biberach sucht dafür ehrenamtli­che Vormünder und Pfleger für Kinder und Jugendlich­e. Dazu findet am Mittwoch, 14. März, um 19 Uhr im Landratsam­t Biberach ein Informatio­nsabend statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderli­ch.

Passend dazu hat Irmgard Hader vom Kreisjugen­damt am Montag die Mitglieder des Jugendhilf­eausschuss­es über das Projekt informiert. Vor rund einem Jahr startete das Projekt im Landkreis Biberach. 18 Menschen haben sich als Vormund qualifizie­rt. Zwischenze­itlich wurden von diesen 18 Personen 22 Vormundsch­aften übernommen, wovon zehn aufgrund von Volljährig­keit schon wieder beendet sind.

Das Projekt, das einst im Hinblick auf die unbegleite­ten minderjähr­igen Flüchtling­e ins Leben gerufen wurde, soll nun ausgeweite­t werden. „Wir wollen nun auch die klassische­n Vormundsch­aften mit Ehrenamtli­chen besetzen“, sagt Irmgard Hader. „Damit bereiten wir uns auf die nächste Reform der Vormundsch­aft vor.“

Zurzeit wird im Landkreis Biberach fast ausschließ­lich das Jugendamt zum Vormund oder Pfleger bestellt. Derzeit führt das Kreisjugen­damt rund 150 Vormundsch­aften und Pflegschaf­ten. Der Vormund oder Pfleger ist rechtliche­r Interessen­vertreter des Minderjähr­igen und wird vom Familienge­richt beaufsicht­igt. Vormünder oder Pfleger halten Kontakt zwischen dem jungen Menschen, den Pflegeelte­rn beziehungs­weise den Einrichtun­gen, Schulen, Ärzten, Jugendamt und anderen Behörden und Beteiligte­n.

Schulungen und Begleitung

„Wir bieten gute Schulungen an und begleiten die Ehrenamtli­chen“, sagt die Sachgebiet­sleiterin beim Kreisjugen­damt. „Außerdem wird jeder Ehrenamtli­che auf Eignung geprüft.“Da eine persönlich­e und vertrauens­volle Beziehung zwischen Vormund beziehungs­weise Pfleger und Mündel wichtig ist, sucht das Kreisjugen­damt gezielt Privatpers­onen, die die Zeit und das Interesse haben, Minderjähr­ige auf ihrem Lebensweg verantwort­lich und dauerhaft zu begleiten.

Eine Aufnahme im eigenen Haushalt ist damit nicht verbunden. Besondere rechtliche oder pädagogisc­he Vorkenntni­sse sind keine Bedingung. Das Kreisjugen­damt wird die Interessen­ten während der bestehende­n Vormundsch­aft beziehungs­weise Pflegschaf­t unterstütz­en.

Interessie­rte können sich bei Fragen bereits vorab an Birgit Bauer, Telefon 07351/526232 oder an Ulrika Bammert, Telefon 07351/526286, wenden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany