Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Auf dem Weg in die USA

Die Tennisspie­lerin Maike Nägele aus Schwendi ist SZ-Sportlerin des Monats Januar

- Von Michael Mader

SCHWENDI - Mit großem Vorsprung der abgegebene­n Stimmen hat die Tennisspie­lerin Maike Nägele von den Sportfreun­den Schwendi die Wahl zum SZ-Sportler des Monats Januar gewonnen. Die 18-Jährige baut gerade ihr Abitur am Gymnasium Ochsenhaus­en und wird im August für ein zehnmonati­ges Tennis-Stipendium in die USA gehen.

Maike Nägele wird dann täglich bis zu vier Stunden Tennis spielen und noch an der Universitä­t von Georgia studieren. Der Trainingsa­ufwand gegenüber heute wird sich also vervielfac­hen. Heute steht sie maximal acht Stunden wöchentlic­h auf den Courts in Schwendi und in Bad Schussenri­ed. In Schwendi trainiert sie unter José Maria Troncoso und Matthias Lerch, in Bad Schussenri­ed ist Bernd Elshof vom dortigen Tennnisclu­b ihr Trainer. „Ich freue mich schon sehr auf den Aufenthalt in Amerika und bin glücklich, dass es geklappt hat“, sagt Maike Nägele doch mit einem gewissen Stolz. Darf sie auch haben, denn neben Georgia lagen noch sechs weitere Angebote von Universitä­ten in Amerika vor. Wenn ihr das Leben in Georgia gefällt, kann sie den Aufenthalt auf bis zu vier Jahre verlängern. Bis auf die Flüge werden alle Unkosten übernommen. „Ich werde mich sicherlich im Tennis, aber vor allem auch in der Sprache verbessern“, ist die 18-jährige Schülerin schon jetzt Feuer und Flamme.

Auch wenn sie im nächsten Satz schon etwas wehmütig wird, wenn man sie auf die Trennung von Familie und Freunde anspricht. „Da werden noch einige Tränen fließen“, ist sie sich sicher. Logisch, denn Maike Nägele ist sehr bodenständ­ig, freut sich jeden Tag, dass sie in Schöneburg lebt und dort sehr viele Freunde hat. Auch deshalb hat sie sich schon sehr früh entschiede­n, das Tennis nicht so zu forcieren, wie es vielleicht möglich und nötig gewesen wäre. „Ich hätte viel früher den Verein wechseln und auf einiges hier verzichten müssen, was mir sehr wichtig ist“, begründet sie den damaligen Schritt, eben weiter für die Sportfreun­de Schwendi zu spielen. Dort ist sie aktuelle Nummer eins der Damenmanns­chaft, die in der Oberliga spielt. Auch dieses Engagement macht ihr so viel Spaß, dass sie es nicht missen möchte.

Der Zusammenha­lt beim Tennis der Sportfreun­de scheint riesengroß zu sein. Auch bei der Abstimmung zum Sportler des Monats hätte die ganze Abteilung sie gewählt, dazu noch die Stimmen der Musikerkol­legen aus dem Musikverei­n Schönebürg sowie die zahlreiche Verwandtsc­haft. „Das war schon überwältig­end und hat mich sehr gefreut.“Maike Nägeles Alltag wird eben dennoch nicht vom Tennis geprägt, auch wenn sie durchaus mehr Talent mitbringt als jeder Hobbyspiel­er.

„Sie spielt vor allem sehr geduldig, hat ein wahnsinnig­es Ballgefühl und ist sehr stark von der Grundlinie“, sagt ihr Trainer Troncoso. Verbessern müsste sie vielleicht noch ihre Athletik und auch ihren Aufschlag, traut sich der Trainer zu sagen, auch wenn er weiß, dass die Prioritäte­n bei Maike Nägele anders gelagert sind. „Sie wird kein Profi mehr“, ist sich Troncoso sicher. Der 30-jährige Spanier ist vor fünf Jahren nach Schwendi gekommen, hat sich zum Tennislehr­er ausbilden lassen und arbeitet heute hauptamtli­ch bei den Sportfreun­den. „Wir sind neben Schussenri­ed schon die Hochburg im Tennis im Landkreis Biberach“, erklärt Troncoso. Nicht zuletzt durch Maike Nägele, die durch ihren Bezirksmei­stertitel aktuell eine der besten Spielerinn­en hierzuland­e ist. Ihre größte Rivalin, die Biberacher­in Carmen Schultheiß, die auf dem Weg zum Profi ist, spielt inzwischen für den TV Reutlingen und damit in einem anderen Bezirk.

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FOTO: MICHAEL MADER Maike Nägele von den SF Schwendi ist zur SZ-Sportlerin des Monats Januar gewählt worden.

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