Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Saure Sahne, Schmand, Crème fraîche: Was sind die Unterschie­de?

Ein tolles Mundgefühl, ein schöner Milchfettg­eschmack, aber unterschie­dliche Fettstufen

- Von Katja Wallrafen

BERLIN/BONN (tmn) - Soll die Suppe sämiger werden? Der Bratensatz zur Soße verlängert? Das Dessert das gewisse Etwas erhalten? Dann geht der Griff in Richtung Kühlschran­k zu Sahne, saurer Sahne, Schmand und Crème fraîche. Doch was nimmt man wofür? Und worin unterschie­den sich die Produkte?

„Sie unterschei­den sich im Fall von süßer Sahne und saurer Sahne natürlich im Geschmack. Und beim Fettgehalt“, lautet die Antwort der Berliner Ernährungs­medizineri­n Ute Gola.

Um Sahne zu erhalten, wird Milch heutzutage zentrifugi­ert – die fettreiche Sahne trennt sich von der Magermilch. Für saure Sahneprodu­kte wie Schmand oder Crème fraîche sorgen hinzugefüg­te Milchsäure­bakterien. Je nachdem also, ob der Rahm mit Hilfe von Bakterienk­ulturen mild gesäuert wird oder nicht, handelt es sich um ein Sauer- oder SüßrahmPro­dukt.

„Saure Sahne, Schmand und Crème fraîche haben eine ähnliche Konsistenz, nämlich cremig und fest. Schmand schmeckt milder, ist weniger säuerlich und nicht so fettreich wie seine französisc­he Verwandte Crème fraîche“, sagt Isabelle Keller von der Deutschen Gesellscha­ft für Ernährung (DGE) in Bonn. Schmand ist eine löffelfest­e Variante von saurer Sahne, die mit 20 bis 24 Prozent allerdings mehr Fett enthält. Saure Sahne und Schmand sind Allrounder aus dem Kühlschran­k – sie verfeinern Soßen, eignen sich zum Backen oder als Basis für Dips.

Heidrun Schubert, Ernährungs­wissenscha­ftlerin bei der Verbrauche­rzentrale Bayern, hat die Erfahrung gemacht, dass oft das Wissen über Produkte wie Sahne oder saure Sahne abhanden gekommen ist. Zur Auffrischu­ng folgender Überblick:

Süße Sahne ist flüssig und hat einen Fettgehalt von mindestens 30 Prozent. „Wenn sie in eine Soße soll, ist auf den Säuregehal­t zu achten“, warnt Schubert. „Ist dieser zu hoch, zum Beispiel durch Zitronensa­ft, besteht Gerinnungs­gefahr.“Schlagen lässt sich Sahne am besten frisch aus dem Kühlschran­k und mit gekühlten Geräten.

Crème double ist als löffelfest­e süßliche Sahne (40 Prozent Fett) ideal geeignet zum Verfeinern von Suppen und Soßen, da sie kochfest und säurebestä­ndig ist.

Saure Sahne ist fest und hat mindestens 10 Prozent Fett. Sie entsteht aus süßer Sahne, die mit Milchsäure­bakterien gesäuert wird.

Süße Sahne: Crème double: Saure Sahne:

„Bei zu großer Hitze flockt sie schnell aus, deshalb wird saure Sahne am besten in der kalten Küche für Dips und Salatdress­ings verwendet“, rät Ute Gola.

Schmand ist eine Variante von saurer Sahne. Der Fettgehalt liegt bei 20 bis 24 Prozent, manchmal bis zu 40 Prozent. „Ebenso wie saure Sahne verleiht Schmand den Speisen einen frischen Geschmack“, sagt Isabelle Keller. Aufgrund des höheren Fettgehalt­s flockt Schmand aber nicht aus. Schmand ist etwas milder als die französisc­he Verwandte, die Crème fraîche.

Schmand: Crème fraîche/Crème fraîche légère:

Crème fraîche ist ebenfalls ein Sauerrahmp­rodukt, es hat eine angenehm frische Note. Crème fraîche hat mindestens 30 Prozent, manchmal auch 40 Prozent Fett. Rührt man es in heiße Speisen, flockt es nicht aus. Der Handel bietet auch die fettärmere Variante Crème fraîche légère an (15 Prozent Fett).

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FOTO: DPA Sahne und Co verleihen Speisen einen frischen Geschmack.

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