Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bauplätze in Neufra sollen 125 Euro pro Quadratmet­er kosten

Hohe Erschließu­ngskosten – Empfehlung des Verwaltung­sausschuss­es, Ortschafts­rat hatte für 118 Euro plädiert

-

RIEDLINGEN (uno) - Die Bauplätze im neuen Baugebiet „Eschle“in Neufra sollen 125 Euro pro Quadratmet­er kosten. Dies hat der Verwaltung­sund Finanzauss­chuss der Stadt Riedlingen beschlosse­n. Allerdings ist dies nur eine Empfehlung, letztlich muss der Gemeindera­t darüber entscheide­n. Der Ortschafts­rat Neufra hatte dafür plädiert, die Bauplätze kostendeck­end abzugeben. Dann läge der Preis bei 118 Euro.

Neufra boomt, das bisherige Baugebiet ist voll. Daher hat der Rat vergangene­s Jahr die Ausweisung eines neuen Wohngebiet­s gegenüber dem Kindergart­en beschlosse­n. 17 Bauplätze sind dort auf rund 15 000 Quadratmet­ern geplant. Im Verwaltung­sausschuss wurden nun die Festlegung der Bauplatzpr­eise vorberaten. Nachdem inzwischen alle Kosten, etwa für den Erwerb des Grundstück­s und für die Erschließu­ng, bekannt sind, hat die Verwaltung einen kostendeck­enden Gesamtverk­aufspreis kalkuliert. Der liegt mit 117,38 Euro relativ hoch. Doch seien die Erschließu­ngskosten auch deutlich teurer als in anderen Gebieten durch die langen Zuleitunge­n und die geringe Anzahl an Bauplätzen, hieß es von der Verwaltung.

In anderen Baugebiete­n, etwa in Riedlingen, wurde ein Aufschlag erhoben. Der lag im Gebiet „Am Goldbronne­nbach“bei 19 Euro pro Quadratmet­er. Doch angesichts der hohen Erschließu­ngskosten in Neufra und des Umstands, dass es sich um ein Baugebiet in einem Teilort handelt, schlägt die Verwaltung einen reduzierte­n Aufschlag vor: 7,62 Euro pro Quadratmet­er, so dass der Gesamtprei­s bei 125 Euro liegt.

Doch gegen diesen Aufschlag wandten sich der Ortschafts­rat und auch Ortsvorste­her Hermann Hennes (FWV). Das seien nun die höchsten Preise in der Gesamtstad­t, obwohl im Ortsteil keine vergleichb­are Infrastruk­tur wie in Riedlingen gegeben sei. Zudem seien die Interessen­ten alle aus Riedlingen oder Neufra. „Wir sind doch verpflicht­et günstiges Bauland bereit zu halten“, so Hennes.

Unterstütz­ung erhielt Hennes von Josef Martin (SPD), der auf steigende Mieten und Mangel an Wohnungen hinwies. Ziel sollte bezahlbare­r Wohnraum sein: „Wir sollten das, was wir tun können, auch machen“, so Martin. Die Verwaltung hielt gegen, dass der Aufschlag reduziert sei. und dass man Bauland nur einmal verkaufen könne. Und Hartmut Pernice (WiR) konstatier­te: „Ich meine schon, dass die Bauplatzpr­eise angemessen sind.“

Das sah auch die Mehrheit im Ausschuss so: Bei sechs Gegenstimm­en zu vier Ja-Stimmen wurde der Antrag von Hennes auf Senkung des Kaufpreise­s auf 118 Euro abgelehnt. Doch das letzte Wort hat der Gemeindera­t.

 ?? GRAFIK: STADTVERWA­LTUNG ?? In Neufra ist ein neues Baugebiet geplant.
GRAFIK: STADTVERWA­LTUNG In Neufra ist ein neues Baugebiet geplant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany