Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Eine experimentelle Suche
Werkschau des Kunstkreises 84 Riedlingen fand große Resonanz
RIEDLINGEN – Große Resonanz hat die Ausstellungseröffnung des Kunstkreises 84 Riedlingen am Donnerstagabend erfahren. Die Schau, unter dem Titel „Feuer, Wasser, Erde“, wird von 22 Frauen und Männern im Kaplaneihaus ausgerichtet, allesamt Mitglieder des Kunstkreises. Kunstkreisvorsitzender Dr. Berthold Müller bezeichnete den Malerkreis denn auch als „eine starke Truppe und ein Beweis für die Vitalität unseres Vereins.“
Mit drei Musikstücken gab das Trompete-Trio mit Florian Binder, Alexander Diesch und Marius Roll der Vernissage eine besondere Note.
Das Thema Feuer, Wasser, Erde sei an Komplexität fast nicht zu überbieten, hielt Kunstkreis-Vorsitzender Dr. Berthold Müller fest und jedes Element könne ein eigenes Jahresthema abgeben. Alle Malerinnen und Maler hätten einen persönlichen Zugang zum Thema gesucht und gefunden. Manches sei beim gemeinschaftlichen Malen beim Jour fixe entstanden, einiges während einer Malwoche im Herbst oder auch zu Hause.
Der Kunstkreis bezeichne die Präsentation der Bilder als Werkschau, weil es um eine experimentelle Suche nach dem geeigneten Ausdruck gehe: um das Ausprobieren neuer Techniken und um ein voneinander und miteinander Lernen. Die schließlich entstandenen Bilder würden zum Fingerabdruck eines Prozesses, in dem von der ersten Skizze, einer ersten Bildanlage zum Verändern, Überarbeiten und wieder Verändern bis hin zum nochmaligen kritischen Überprüfen alles enthalten sei, was schließlich als Ergebnis bestehen bleibe.
Bisher habe das Jahresthema immer zu einer Bereicherung der gestalterischen Fähigkeiten geführt und entgegen anfänglicher Befürchtungen stets den Blick für die vielen Aspekte geweitet, resümierte der Vorsitzende und stellte fest: „Das ist eine der Absichten für ein Jahresthema“.
Bevor er die Ausstellung eröffnete, entführte Dr. Müller mit gedanklichen Verknüpfungen in die Welt des Feuers, des Wassers und der Erde. Er bediente sich dabei verschiedener Mythen, unterstrich die Bedeutung des Wassers und erkannte, auch für das Thema Erde finde man in Dichtung, Musik und Malerei viele kreative Beispiele. Dem Zitat des russischen Dichters Leo Tolstoi „Die Kunst ist eine ansteckende Tätigkeit, je ansteckender sie ist, umso besser ist sie“, fügte er eine Aufforderung hinzu: „Lassen Sie sich anstecken“. Die Werkschau „Feuer, Wasser, Erde“im Kaplaneihaus kann bis 8. April – außer Karfreitag – freitags, samstags, sonntags und am Ostermontag jeweils von 15 bis 17 Uhr betrachtet werden.