Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Die Aktion läuft weiter – dank Ehrenamt
Seit 18 Jahren unterstützen die Johanniter Pflege- und Behindertenheime in Ungarn
BAD SCHUSSENRIED (sz/böl) - Seit mittlerweile 18 Jahren unterstützen die Johanniter Pflege- und Behinderteneinrichtungen in Ungarn. Ganz vorne mit dabei bei diesem Projekt: Hans Klein aus Bad Schussenried. Wie es um die Aktion „Ungarnhilfe“steht, darum ging es bei der Jahrestagung der Baden-Württembergischen Johanniter-Hilfsgemeinschaft in Stuttgart. Wolf von Mackensen, Vorsitzender der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Bodensee, dankte gleich zu Beginn der Sitzung den Ehrenamtlichen aus Bad Schussenried, die kürzlich einen ersten Transport in Richtung Ungarn losgeschickt hatten.
„Alleine mit den Vorbereitungen der großen Transporte waren die ehrenamtlichen Helfer aus Leutkirch, Kißlegg und Bad Schussenried ganz schön beschäftigt und haben dabei unendlich viele freiwillige Stunden im Dienst am Nächsten geleistet“, lobte von Mackensen das Engagement der Ehrenamtlichen. Die Aktionen seien jedoch nicht ohne die Unterstützung von Spendern möglich. Dabei handele es sich oft um Firmen aus der Region.
Zeitnahe Hilfe
Glücklicherweise stünden die beiden Ortsbeauftragten – Robert Lohr aus Leutkirch und Hans Klein aus Bad Schussenried – sowie der Kißlegger Bereitschaftsführer Torsten Suffa mit ihren Helfern immer wieder mit Dienstfahrzeugen bereit, um die Spenden einzusammeln und dann auch noch an den Sammelstellen sicher zu verladen. Insgesamt wurden 2017 von den Johannitern aus der Region Oberschwaben-Bodensee zwei 40-Tonnen-Lastwagen und ein 7,5-Tonner beladen. Dank der großen Unterstützung aus der Bevölkerung und durch Betriebe und Pflegeeinrichtungen aus der Region war es den Johannitern in den vergangenen Jahren immer wieder möglich, zeitnah zu helfen. So auch bei einer größeren Aktion im Sommer, bei der aus einem Biberacher Seniorenzentrum 24 Pflegebetten mit Nachtkästen und vielem Zubehör abgeholt werden konnte. Viele weitere Pflegebetten sind aus Einrichtungen der St.-Elisabeth-Stiftung in Bad Waldsee und Altshausen hinzugekommen.
„Hilfsmittel, die bei uns wirklich dringend gebraucht werden“, wie Judit Sztojanovics immer wieder bestätigt. Sztojanovics ist die Heimleiterin des Pflege- und Behindertenheims Sarepta. „In unserem Netzwerk Sarepta sind es jetzt schon über 20 Pflegeund Behindertenheime und fast täglich kommen neue Anfragen hinzu. Gerade bei Pflegebetten gibt es eine große Nachfrage, aber auch wegen Bettwäsche und sogar Bekleidung für die Bewohner“, berichtet Hans Klein. Ebenso unterstützt das Netzwerk Sarepta seit Jahren die Roma-Mission in Nyirtelek-Görögszállás, Ostungarn, dort vor allem die kleine Kita in dem Dorf. „Leider machen die hohen Transportkosten das Helfen häufig schwierig, weil Geld fehlt“, berichtet Hans Klein. Grund genug für von Mackensen, bei den anderen Johanniter-Hilfsgemeinschaften im Land um Unterstützung nachzusuchen.
Schon Anfang Februar waren Robert Lohr, Torsten Suffa und Rebecca Hirsch mit ihrem ersten Transport in 2018 drei Tage lang für das Netzwerk „Sarepta“unterwegs. Auf ihrem voll gepackten 7,5-Tonner der Johanniter waren acht hochwertige Pflegebetten aus Altshausen und Friedrichshafen, drei Beistellbetten und viele weitere Hilfsgüter aus der Region.
ANZEIGE