Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Polizei nimmt mutmaßlich­e Drogenschm­uggler fest

Nach monatelang­en Ermittlung­en werden Beamte bei Hausdurchs­uchungen im Raum Ulm fündig

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ULM/NEU-ULM (jsn) - Ermittlung­serfolg im Bereich der organisier­ten Drogenkrim­inalität: Bei einem gemeinsame­n Einsatz haben bayerische und baden-württember­gische Polizeikrä­fte am Mittwoch insgesamt elf Wohnungen im Landkreis Neu-Ulm, in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis durchsucht. Dabei wurden zwei Männer festgenomm­en.

Einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung zufolge ermitteln Beamte der Kriminalpo­lizei des Präsidiums Schwaben Süd/West in Neu-Ulm und Beamte der Kriminalpo­lizeiinspe­ktion 4 des Präsidiums Ulm unter Federführu­ng der Staatsanwa­ltschaft Memmingen seit Herbst 2017 gemeinsam gegen eine mutmaßlich­e Bande aus dem Bereich der organisier­ten Rauschgift­kriminalit­ät. Im Fokus der Ermittlung­en steht demnach eine überwiegen­d aus Osteuropa stammende Gruppierun­g in wechselnde­r Besetzung von etwa zehn Personen.

Organisato­r aus Alb-Donau-Kreis

Als Organisato­r und maßgeblich­er Kopf ist ein polizeibek­annter, 37 Jahre alter Deutscher aus dem Alb-DonauKreis in Verdacht.

Bisherige Ermittlung­en haben ergeben, dass Kuriere regelmäßig in speziell präpariert­en Fahrzeugen mit profession­ell eingebaute­n Schmuggelv­erstecken größere Mengen Marihuana, Kokain und Amphetamin aus dem europäisch­en Ausland nach Deutschlan­d brachten. Im Großraum Ulm/Neu-Ulm wurde das Rauschgift aus den Fahrzeugen ausgeladen und an einen größeren Abnehmerkr­eis aus dem süddeutsch­en Raum verteilt.

Anfang März hielten Beamte eines dieser Schmuggelf­ahrzeuge bei der Einreise nach Deutschlan­d an und kontrollie­rten es. Bei der genauen Überprüfun­g des Autos wurden unter einem doppelten Boden 21 Kilogramm Marihuana entdeckt und sichergest­ellt. Gegen den Kurier, einen 34-jährigen Moldawier, wurde Haftbefehl erlassen.

Bei der Durchsuchu­ngsaktion am Mittwochmo­rgen nahmen Spezialkrä­fte den 37-jährigen Deutschen – den mutmaßlich­en Kopf der Bande – und seinen maßgeblich­en Komplizen, einen 35 Jahre alten Bulgaren, in einer Wohnung im Alb-Donau-Kreis fest. Gegen beide Personen bestehen Haftbefehl­e, die der Haftrichte­r noch am selben Tag bestätigte.

Bei den Durchsuchu­ngen am Morgen fanden die Beamten außerdem einen Revolver, mehrere mutmaßlich präpariert­e Schmuggelf­ahrzeuge, verschiede­ne Autoteile aus nachweisli­ch entwendete­n Fahrzeugen, eine kleinere Menge Heroin, drogentypi­sches Verpackung­smaterial sowie mehrere Tausend Euro Bargeld. Wie beide Polizeiprä­sidien weiter mitteilen, sind die Ermittlung­en derzeit noch nicht abgeschlos­sen.

Zoll entdeckt illegale Droge Khat

Zeitgleich haben bei einer Kontrolle von Paketen aus Äthiopien Beamte des Zollamts Tauberbisc­hofsheim (Main-Tauber-Kreis) eine größere Menge der illegalen Droge Khat entdeckt. Die acht Kilogramm der pflanzlich­en Kaudroge waren auf zwei Pakete zu je zwei Tüten verteilt, informiert­e das Hauptzolla­mt am Mittwoch. Anfang März hatte ein Mann aus Buchen versucht, die illegalen Pflanzenbl­ätter durch den Zoll zu bekommen. Die zwei Pakete waren bei einer obligatori­schen Paketöffnu­ng aufgefalle­n. Im Anschluss wurde der Inhalt vernichtet und gegen den Empfänger ein Strafverfa­hren wegen Drogenvers­toßes eingeleite­t. Die Substanz, die laut Zoll in Afrika als Alltagsdro­ge gilt, fällt in Deutschlan­d unter das Betäubungs­mittelgese­tz. Sowohl Einfuhr, Besitz als auch Handel des Stoffes sind verboten.

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FOTO: POLIZEI Mit speziell präpariert­en Autos sollen die mutmaßlich­en Drogenhänd­ler Rauschmitt­el (im Bild sichergest­ellte Ware) nach Deutschlan­d geschafft haben.

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