Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Eine starke Truppe und eine feste Gemeinschaft
Jahresberichte und Ehrungen bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Riedlingen
DAUGENDORF – „Stell‘ dir vor, es brennt und keiner löscht“: So warben Transparente bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Riedlingen für das ehrenamtliche Engagement bei den Rettern. Die sieben Abteilungen mit Jugendfeuerwehren und Ehrenabteilungen waren in der Daugendorfer Gemeindehalle zusammengekommen, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen.
In seinem Bericht als Stadtbrandmeister zeigte sich Stefan Kuc erleichtert, dass es 2017 deutlich ruhiger zuging als im „Horrorjahr“zuvor. Dennoch sei es „keineswegs langweilig geworden“, betonte Kuc im Hinblick auch auf die beiden Hochwassereinsätze in diesem Jahr. Neben den insgesamt 152 Einsätzen sprach Stefan Kuc aber auch die Umsetzung der mit dem Gemeinderat im Dezember 2016 beschlossenen „Bedarfsplanung Brand- und Bevölkerungsschutz“an (die SZ berichtete).
Hierbei ging Kuc auch auf kritische Stimmen innerhalb der Bevölkerung und des Gemeinderats ein: „Meiner Meinung nach wurde jeder Euro hier sehr gut angelegt.“Eine gut funktionierende Feuerwehr könne niemals wirtschaftlich betrieben werden. „Das sollte aber auch nicht das Ziel sein“, erklärte der Stadtbrandmeister.
Sehr guter Ausbildungsstand
Anschließend stellten die sieben Abteilungskommandanten ihre Jahresberichte vor. Sie zeichneten durchweg ein positives Gesamtbild der Feuerwehr und betonten einen sehr guten Ausbildungsstand. Die Abteilungskommandanten aus Daugendorf und Pflummern, Dieter Katzenstein und Hubert Lotzer, lobten unter anderem die Brandschutzerziehung in den jeweiligen Kindergärten. „Es ist immer eine Riesenfreude, mit den Kindern zu arbeiten“, meinte Katzenstein.
An diesem Abend stand zudem noch eine außerplanmäßige Wahl an. Da der Stellvertretende Stadtbrandmeister Ingo Redolf sein Amt aus privaten und beruflichen Gründen aufgegeben hatte, musste ein Nachfolger bestimmt werden. „Mein Lebensmittelpunkt hat sich verschoben“, erklärte Redolf gegenüber der Schwäbischen Zeitung. „Das Amt sollte jemand ausführen, der in Riedlingen vor Ort ist.“
Zur Wahl stellten sich mit Thomas Steinhardt und Jochen Weber der erste und zweite stellvertretende Feuerwehrkommandant der Abteilung Riedlingen. Von den 115 stimmberechtigten aktiven Feuerwehrleuten votierten 67 – und damit die Mehrheit – für Jochen Weber, der damit für die volle Zeitspanne von fünf Jahren ab sofort neuer Stellvertretender Stadtbrandmeister ist.
Weiterhin wurden die abtretenden und neu gewählten Funktionsträger von Bürgermeister Marcus Schafft geehrt. Bemerkenswert war der Abtritt vom Zell-Bechinger Abteilungskommandanten Jochen Fisel, der zum Stellvertreter des neuen Kommandanten Christian Jäggle gewählt wurde, welcher zuvor Stellvertreter Fisels war. „Never change a winning team“, kommentierte Stadtbrandmeister Stefan Kuc diese Rochade innerhalb der Abteilung Zell-Bechingen.
Besondere Ehrungen erhielten die Hauptfeuerwehrmänner Gerhard Arnold und Ernst Geiselhart sowie Hauptlöschmeister Rudolf Sauter für jeweils 40 Jahre Feuerwehrdienst in der Abteilung Zwiefaltendorf. Außerdem wurde Oberbrandmeister Georg Schönweiler aus Neufra nach einstimmigem Beschluss des Feuerwehrausschusses zum Ehrenkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Riedlingen, Abteilung Neufra, ernannt. Schönweiler hatte sich 2016 nach 25 Jahren als Abteilungskommandant nicht mehr zur Wahl gestellt und war im vergangenen Jahr aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Bürgermeister Schafft hob das bedingungslose Engagement Schönweilers für die Feuerwehr und ihre Mitglieder sowie für die gesamte Bevölkerung hervor. In einer kurzen Dankesrede erklärte der geehrte Georg Schönweiler, er „habe an Jüngere übergeben“.
Schafft: Gelebtes Miteinander
Riedlinger Bürgermeister Marcus Schafft zollte in seiner Rede dem ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrleute, auf den man nur mit Dank und Anerkennung reagieren könne, Respekt und lobte die Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr: „Das Miteinander wird hier gelebt.“Der Leitspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“sei die perfekte Beschreibung für dieses Ehrenamt. Schafft stellte auch die Rolle der Feuerwehr als Repräsentanten der Stadt heraus und sprach von einem „Signal der Sicherheit, das auch Verantwortung mit sich bringt.“Für die Zukunft wünsche er sich wie bisher eine ruhige, unaufgeregte Zusammenarbeit.