Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Auch nach 30 Jahren mitreißend, quirlig und kein bisschen leise
Ausverkauftes Lichtspielhaus: Die Band ChaCha Bo steht nach 30 Jahren wieder auf der Bühne und sorgt für Stimmung
RIEDLINGEN - Ein proppenvolles Lichtspielhaus, tolle Stimmung, klasse Tanzmusik, schönes Konzert und viele gemeinsame Erinnerungen – das ist die allerkürzeste Zusammenfassung des Samstagabends im Riedlinger Kino. „ChaCha Bo nach 30 Jahren!“: So hat die quirlige Frontfrau Asita Djavadi ihre Band vorgestellt und im Laufe des Abends dabei immer wieder charmant auf das jetzige Alter der Besucher angespielt.
Den „Insidern“der frühen 90erJahre, das heißt denjenigen, die damals die Konzerte der Band live miterlebt hatten, waren die Bandmitglieder natürlich bekannt – und diejenigen, die nur vom Hörensagen von der Band wussten, hatten an diesem Abend reichlich Gelegenheit, ChaCha Bo und ihre Musik kennenzulernen. Da ist einmal die überragende Sängerin Asita Djavadi, die über eine wunderbare Stimme verfügt und über sehr viel Ausstrahlung. Ihre deutliche Präsenz zeigte sich schon im Outfit der Band: Ganz in Schwarz gekleidet waren die Männer („unsere Hosen von damals haben nicht mehr gepasst“) und Asita setzte im ersten Teil einen knallroten Kontrapunkt in Form eines Hängerkleidchens und nach der Pause trug sie zu einer engen schwarzen Lederhose einen weißen Häkelponcho. Sie hat den Abend auch überwiegend moderiert, das Publikum zum Singen oder Tanzen animiert und mit ihrem Lachen gute Laune transportiert.
Begleitet wurde sie am Keyboard von Jo Sulz, der den Riedlingern bekannt ist von unterschiedlichen Bands wie „Time Square“oder der „Juice Cocker Band“, ein richtig guter Musiker und an diesem Abend Background-Sänger.
Gitarrist Hans Robert Zyschka wechselte von der E-Gitarre auch ab und an zu einer akustischen Gitarre und sang gemeinsam mit Asita Djavadi einige schöne Balladen. Am Bass stand Wolfgang Ruchti, ein Gründungsmitglied und Musiker aus der lokalen Szene, der viel dazu beigetragen hat, dass dieses Konzert zustande kam. „Ich habe Asita in Riedlingen getroffen und war der Meinung, wir sollten nach so langer Zeit mal wieder gemeinsam Musik machen“, erzählte er und dabei stieß er überall auf offene Ohren. Schnell war mit dem Lichtspielhaus eine tolle Location gefunden und nach zwei richtig harten Proben waren die sechs Musiker reif für einen gemeinsamen Bühnenauftritt.
Rhythmisch verstärkt haben ChaCha Bo wie damals Thomas Maichel am Schlagzeug und Tobi Strang („Ich bin erst ein bisschen später dazu gekommen“) an diversen Bongos und Trommeln.
Bei den vielen gecoverten Songs von Sängerinnen wie Sade, Dusty Springfield, Linda Ronstadt und Tina Turner konnte Asita Djavadi ihr ganzes Repertoire ausspielen und sie zeigte an diesem Abend, über welche gute Kondition sie verfügt, denn sie kann sich mühelos unters Publikum mischen und tanzen oder sich auch auf der Bühne bewegen, was sie fast pausenlos gemacht hat. Immer wieder hat sie die Zuschauer einbezogen, was ihr nach 30 Jahren immer noch mühelos gelingt. Eine Besucherin hat sich an ein Narrentreffen im Jahr 1989 erinnert, als die Fans von ChaCha Bo auf den Tischen gestanden sind und geklatscht und gesungen haben: „Dabei ist allerhand in die Brüche gegangen!“
Während der Pausen und nach dem Konzert kam es zu vielen Begegnungen von Freunden, Verwandten und alten (und sicher auch vielen neuen) Fans der Band. Asita Djavadi gab auch das Versprechen: „Wir sehen uns wieder, wir warten bestimmt keine 30 Jahre mehr!“