Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Musik als Protest
„Träume aus dem Untergrund“: Multi-Media-Lesung zur 68-Rebellion im Kreisgymnasium
RIEDLINGEN (sz) - In einer MultiMedia-Lesung zeichnet Christoph Wagner am Mittwoch, 21. März, die Geschichte der Popmusik im wilden Süden im Kontext der 68-Rebellion nach. Für Live-Musik sorgt Fritz Heieck (Keyboard, Bass, Electronics). Beginn ist um 19.30 Uhr in der Aula des Kreisgymnasiums. Veranstalter sind die Fachschaft Geschichte des Kreisgymnasiums und die Ulrich’sche Buchhandlung.
Baden-Württemberg wird vom Rest der Republik gerne belächelt: „Gut im Autobauen, aber sonst nicht viel los“, lautet das Vorurteil. Von wegen! Bereits in den 60er- und 70erJahren brummte es musikalisch im Südwesten – egal ob Beat, Jazz, Rock, Folk oder Blues. Im Zuge der Jugendrebellion von 1968 entstanden allerorten subkulturelle Clubs und Zentren, wo es Bands wie Guru Guru, Eulenspygel, Nine Days Wonder oder Kraan krachen ließen. Selbst die Heavy-Metal-Erfinder Black Sabbath absolvierten ihre erste DeutschlandTour 1969 nicht durch die Großstädte der Republik, sondern durch die schwäbischen Provinz: Göppingen, Schorndorf und Schwäbisch Hall hießen die Stationen.
All diese Themen hat Christoph Wagner in seiner aktuellen Veröffentlichung „Träume aus dem Untergrund – als Beatfans, Hippies und Folkfreaks Baden-Württemberg aufmischten“ausführlich dokumentiert. Der Balinger Musikjournalist und Musikhistoriker, der seit Jahren in England lebt, wird sein Buch in einer Multi-Media-Lesung am Mittwoch im Kreisgymnasium vorstellen.
Wagner lässt mit vielen raren Fotos und Abbildungen die Geschichte der populären Musik und ihrer Macher in Südwestdeutschland lebendig werden. Das Buch im SilberburgVerlag hat sich seit seiner Veröffentlichung im Herbst zu einem regionalen Bestseller entwickelt.
Umrahmt wird die Multi-MediaLesung durch Live-Musik von Fritz Heieck (Keyboard, Bass, Electronics). Seit den 70er-Jahren hat er in Gruppen wie der Frederic Rabold Crew und dem Jazz Inspiration Orchestra bundesweite Beachtung erlangt. Heieck, der 30 Jahre im RadioSinfonieorchester Stuttgart spielte, hat sich gleichzeitig als Mitglied der Beatles Revival Band einen Namen gemacht.
Der Eintritt beträgt 5 Euro, Schüler bezahlen nur einen Euro.