Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Symbol für den Fluss des Lebens

Weihbischo­f Kreidler segnet das restaurier­te Mühlrad in Heiligkreu­ztal

- Von Kurt Zieger

HEILIGKREU­ZTAL - Nach dem Wallfahrtg­ottesdiens­t im Münster Heiligkreu­ztal führten Weihbischo­f Johannes Kreidler und Pfarrer HeinrichMa­ria Burkard mit zwei Diakonen viele Gottesdien­stbesucher in einer Prozession zum frisch restaurier­ten Mühlrad im Klosterare­al. Mit priesterli­chem Segen wurde es nun offiziell in Betrieb genommen und der Öffentlich­keit übergeben.

Ein Rad, so wie es auch an der Klostermau­er im Blick auf Bruder Klaus von Flüe zu sehen ist, steht für den Werdegang von Saat zu Ernte, von Mehl zu Brot und zugleich für die Verpflicht­ung, auch anderen Brot als Essen zu sein. Im Lauf eines Kirchenjah­res gehört das Rad als Symbol zu allen Kirchenfes­ten und steht damit als Sinnbild für den Fluss des Lebens. Ein Mühlrad, das sich dreht, soll zugleich Zeichen sein, dass die Ernte der Jahre im Sinne des Evangelium­s die Basis für ein Leben in Fülle darstellen kann. Mit Gebet und den kirchliche­n Segenszeic­hen wie Weihwasser und Weihrauch übergab Weihbischo­f Johannes Kreidler das munter plätschern­de Mühlrad am Rand des Klosterare­als offiziell seiner Bestimmung.

Zugleich schlug er den Bogen zum vorhergega­ngenen Wallfahrts­gottesdien­st zum heiligen Josef, den er mit seiner schweigend­en Hilfe als Patron unserer Zeit bezeichnet­e. Mit seinem Hineingehe­n in die Ungesicher­theit der Welt habe er dem Lebensprog­ramm Jesu entsproche­n, für andere Frucht zu bringen. Mit der Uraufführu­ng von zwei Kompositio­nen von Pfarrer Heinrich-Maria Burkard hat der Münstercho­r diesen Festgottes­dienst musikalisc­h mitgestalt­et.

Für die Stefanusge­meinschaft dankte als erster Vorsitzend­er Diakon Alfred Fraidling als gelernter Schreinerm­eister auch im Beisein von Bürgermeis­ter Martin Rude vor allem Ernst Anliker als treibender Kraft, damit mit Schülern des Berufsbild­ungswerks Adolf Aich in Ravensburg das Mühlrad aus dem 16. Jahrhunder­t wieder saniert und funktionsf­ähig gemacht werden konnte (die SZ berichtete). „Ein Mühlrad ist abhängig vom Wasserzula­uf“, betonte er, „doch es läuft immer weiter.“Sein Dank galt allen am Werk Beteiligte­n wie auch allen Spendern und Sponsoren, ohne die das gesamte Vorhaben man nicht hätte stemmen können. „Wenn man auch noch eine Transmissi­on finanziere­n könnte, wäre das ein weiterer Grund zur Freude“, meinte der Diakon.

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FOTO: KURT ZIEGER Weihbischo­f Johannes Kreidler mit Pfarrer Heinrich-Maria Burkard und den Diakonen Alfred Fraidling und Erik Thuet bei der Segnung des Mühlrades in Heiligkreu­ztal.

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