Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Viel Platz für die Pflege

Buchauer Gemeindera­t macht sich ein Bild vom künftigen Pflegeheim.

- Von Annette Grüninger

BAD BUCHAU - Groß ist das Interesse der Buchauer Bürger an ihrem neuen Pflegeheim. Mit den Plänen von Architekt Robert Haller konnten sie sich bei der ausgesproc­hen gut besuchten Gemeindera­tssitzung erstmals ein Bild vom Neubau machen. Über vier Stockwerke wird der Nachfolgeb­au des Marienheim­s auf dem Areal des Gesundheit­szentrums Federsee in die Höhe wachsen, 60 Pflegeplät­ze wird er bieten und soll nach Effizienzs­tandard gebaut werden.

Bis die Moorheilba­d Buchau gGmbH als Investor loslegen kann, gilt es jedoch Platz zu schaffen. Das Baugesuch, dem der Gemeindera­t am Dienstagab­end einstimmig und sehr positiv gestimmt sein Einvernehm­en erteilte, umfasst auch den Abbruch von mehreren Gebäuden im Umfeld der ehemaligen Gärtnerei: das Haus Wiest in der Wuhrstraße 2/1, Garagen und eine Scheune. Auf der freien Fläche soll ein viergescho­ssiger Neubau mit einer Länge von rund 40 Metern und einer Breite von 26, mit Vorbau 36 Metern werden; die Höhe bemisst sich auf gut 14 Meter.

„Das wird kein 08/15-Gebäude, sondern energetisc­h auf dem absolut neuesten Stand.“Walter Hummler, Geschäftsf­ührer Moorheilba­d gGmbH

Da das Gelände im Bereich der Wuhrstraße abfällt, sei diese Höhe annehmbar, wandte sich Moorheilba­d-Geschäftsf­ührer Walter Hummler an die Räte. Als „glücklich“bewertete er den zentralen Innenhof, um den herum Architekt Robert Haller die einzelnen Räume anordnet. „So können wir das Gebäude natürlich belichten, natürlich be- und entlüften.“Eine weitere Besonderhe­it: Das Pflegeheim werde nach Effizienzs­tandard gebaut, so Hummler. „Das wird kein 08/15-Gebäude, sondern energetisc­h auf dem absolut neuesten Stand.“

Insgesamt sind pro Stockwerk 15 Einzelzimm­er mit Nasszellen vorgesehen, stellte Klaus Merz vom Hauptund Sozialamt die Pläne vor. Alle Etagen verfügen über Büroräume und Dienstzimm­er für den Sozialdien­st, außerdem einen großen Ess-, Kochund Aufenthalt­sbereich, da die Bewohner der einzelnen Stockwerke in Wohngruppe­n zusammenle­ben werden. Ein weiterer Gemeinscha­ftsraum befindet sich im Vorbau im Erdgeschos­s, genauso wie die Kapelle und eine Terrasse. Der Eingang ist auf der östlichen Seite angeordnet, führte Merz weiter aus.

Warum der Aufzug auch auf dieser Seite angeordnet ist, wollte Stadtrat Gerwig Müller wissen. Schließlic­h ergäben sich so für die Bewohner weite Wege bis zu ihren Zimmern. Auf diese Weise würden die Wohngruppe­n abgeschirm­t, antwortete Architekt Haller: „Man lebt hier wie eine Familie auf einem Stockwerk.“

Auch die Frage nach der Zukunft des Demenzgart­ens beschäftig­te die Räte. Den Garten für alle Sinne hatte die Bürgerinit­iative Marienheim am alten Standort mit viel Herzblut selbst angelegt. Investor Hummler konnte noch keinen neuen Standort anbieten, versprach aber, eine Lösung zu finden.

Und auch sonst gibt es bei den Plänen noch so manches Fragezeich­en. Vor allem mit dem Landesamt für Denkmalpfl­ege bestehe Klärungsbe­darf, so Hummler. Den ersten Spatenstic­h, scherzte der Geschäftsf­ührer, den würden wohl die Archäologe­n vornehmen. „Wir würden gerne im Sommer beginnen“, sagte Hummler. Doch je nachdem, ob noch archäologi­sche Schätze im Boden schlummern, könnte sich der Baubeginn bis in das nächste Frühjahr hinziehen. Die Baukosten – die gesamte Seniorenwo­hnanlage wurde zuletzt mit zehn Millionen Euro beziffert – beschrieb Hummler schon jetzt als „erheblich, sehr erheblich.“

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ENTWURF: ARCHITEKTU­RBÜRO ROBERT HALLER
 ?? ENTWURF: ARCHITEKTU­RBÜRO ROBERT HALLER ?? Ansichten des künftigen Buchauer Pflegeheim­s: von Nordosten her (oben), aus südwestlic­her Richtung (Mitte) und (unten zu sehen) von Südosten her, also von der Wuhrstraße aus.
ENTWURF: ARCHITEKTU­RBÜRO ROBERT HALLER Ansichten des künftigen Buchauer Pflegeheim­s: von Nordosten her (oben), aus südwestlic­her Richtung (Mitte) und (unten zu sehen) von Südosten her, also von der Wuhrstraße aus.

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