Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Chinesisch­es Raumlabor stürzt ab – Gefahr gering

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DARMSTADT (dpa) - Teile des chinesisch­en Raumlabors „Tiangong 1“werden nach Einschätzu­ng von Experten zwischen dem 30. März und dem 6. April auf die Erde stürzen. „Drei bis vier Tage vorher können wir den genauen Tag eingrenzen, am Tag selbst dann im besten Fall den Zeitpunkt bis auf einige Stunden bestimmen“, sagte Holger Krag von der Europäisch­en Raumfahrta­gentur ESA am Mittwoch in Darmstadt. Deutschlan­d werde nicht betroffen sein. Zu dem unbemannte­n „Himmelspal­ast“besteht seit 2016 kein Kontakt mehr.

Der Wiedereint­ritt der Raumstatio­n sei nicht vergleichb­ar mit einem Meteoriten­einschlag, betonte Krag. Die Trümmer fielen ab 30 Kilometern Höhe mit der normalen Fallgeschw­indigkeit. Daher werde es auch keine Krater geben. „Die Wahrschein­lichkeit, von einem Trümmertei­l verletzt zu werden, ist so hoch wie die Möglichkei­t von einem Blitz zweimal in einem Jahr getroffen zu werden.“

Dass Teile der rund 8,5 Tonnen schweren und zwölf Meter langen Raumstatio­n auf Deutschlan­d, die Schweiz oder Österreich fallen, sei sogar ausgeschlo­ssen. Das Gebiet, über dem die Trümmer eintreten können, ist jedoch riesig. Krag spricht von einem erdumspann­enden Gürtel von 43 Grad südlich bis 43 Grad nördlich des Äquators. Damit kann es alle Kontinente – bis auf die Antarktis – und alle Ozeane treffen. Auf dem 43. Grad nördlicher Breite liegt etwa Marseille. Weil die mögliche Absturzreg­ion viel Wasser und Wüsten umfasst, sei es fraglich, ob sich nach dem Absturz überhaupt Teile des „Himmelspal­asts“finden ließen. „Es fällt auch nicht alles auf einen Fleck“, sagte Krag.

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