Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zurück in neuen alten Räumen
Der evangelische Kindergarten wurde grundlegend saniert – Eltern halfen beim Umzug mit
RIEDLINGEN – Gong! Ein lauter, wohlklingender Ton durchzieht den evangelischen Kindergarten. Die gut zwei Dutzend Kinder legen ihre Spielsachen beiseite und versammeln sich zum Morgenkreis in der Mitte des großen Raumes. Der Alltag ist wieder eingekehrt, nachdem der Kindergarten fünf Monate lang saniert wurde. „Wir sind dankbar, dass alles geklappt hat“, meint Kindergartenleiterin Heike Berron erleichtert.
Vieles hat sich verändert in diesen fünf Monaten, nachdem die Kinder im August in zwei Räume im Riedlinger Kindergarten Regenbogen umgezogen waren. Die Wasserleitungen wurden teilweise neu verlegt, die Sanitäranlagen komplett renoviert, die Lichter und Lampen erneuert, die Wände gestrichen und der Bodenbelag ausgetauscht. Eine für die Erzieherinnen besonders wichtige Veränderung ist deutlich hörbar: In allen Räumen wurden Lärmschutzdecken angebracht, um den Geräuschpegel der vielen spielenden Kinder zu senken. „Es hallt nicht mehr so“, bemerkt die evangelische Pfarrerin Anne Mielitz.
„Wir freuen uns sehr und sind stolz darauf“, sagt Mielitz über die weitestgehend reibungslose Grundsanierung des Kindergartens. Sie und Heike Berron danken vor allem dem Kindergarten Regenbogen, in dem die Kinder während der Renovierungsarbeiten bleiben konnten. Besonders die damalige Hauptamtsleiterin Anita Missel und die ehemalige Gesamtkindergartenleiterin Elisabeth Sailer hätten für eine unkomplizierte Lösung gesorgt. Denn die Alternative, den Kindergarten in Containern weiter zu betreiben, stieß verständlicherweise auf weniger Enthusiasmus bei allen Beteiligten. Aufgrund rechtlicher Bedenken war auch das Gemeindehaus als vorübergehende Heimat des Kindergartens ausgeschieden.
Trotz zweier unerwarteter Verzögerungen wurde der Zeitplan eingehalten, sodass der Kindergarten wie vorgesehen Ende Januar wieder in die renovierten Räumlichkeiten umziehen konnte. „Die Handwerker waren ganz klasse“, meint Heike Berron. Sie lobt auch die Zusammenarbeit mit dem Architekten Hans-Peter Klingler, durch den erst ein zügiger Ablauf der Sanierungsarbeiten möglich wurde. Die endgültige Kostenabrechnung sei zwar noch nicht fertig, sie bleibe aber wohl im Rahmen von 320 000 Euro, erklärt Pfarrerin Anne Mielitz.
Eröffnung am Freitag
Trotzdem: Ohne die tatkräftige Hilfe der Eltern wäre der Umzug niemals so schnell und gut verlaufen, betont Heike Berron. Mütter und Väter der Kinder halfen beim Auszug im August genauso wie beim Einzug im Januar und stellten auch Autos und Anhänger zur Verfügung. Innerhalb weniger Stunden waren Möbel, Spielsachen und sonstige große und kleine Dinge an ihren angestammten Plätzen. „Ich bin dankbar für so eine tolle Zusammenarbeit. Es ist wirklich genial“, meint Kindergartenleiterin Berron. Auch das Verständnis von Elternseite für die grundlegende Sanierung sei überwältigend gewesen. „Die haben das richtig gut mitgetragen.“
Am Freitag werde es eine kurze Einweihung des sanierten Gebäudes geben, so Berron. Nach einem offiziellen Teil im kleinen Rahmen wird der Kindergarten von 16 bis 18 Uhr zur Besichtigung für die Allgemeinheit geöffnet sein. Dann können zum Beispiel auch ehemalige Kindergartenkinder und deren Eltern sehen, wie sich das 1974 eingeweihte Gebäude zum ersten Mal seit 40 Jahren grundlegend verändert hat.