Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Haushalt knackt erstmals Marke von 20 Millionen Euro

Ertingen investiert rund vier Millionen Euro in Baumaßnahm­en

- Von Wolfgang Lutz

ERTINGEN - In Rekordzeit hat der Ertinger Gemeindera­t am vergangene­n Dienstag den von Kämmerin Elisabeth Haupter vorgelegte­n und vom Gremium beratenen Haushaltsp­lan für das Jahr 2018 verabschie­det. Dabei, so Bürgermeis­ter Jürgen Köhler, habe man erstmals die 20-Millionen-Marke geknackt. Dies sei auf die boomende Wirtschaft zurück zu führen, denn „es läuft überall gut“.

Man habe bei der Planerstel­lung auf eine Ausgewogen­heit Wert gelegt, aber immer sparsame Ansätze ins Auge gefasst. Bei dieser Rekordsumm­e entfallen 15,23 Millionen Euro auf den Vermögens- und 5,37 Millionen Euro auf den Verwaltung­shaushalt. Zwar sind für das laufende Jahr keine Kreditaufn­ahmen vorgesehen, dafür werden aber aus den allgemeine­n Rücklagen rund 3,7 Millionen Euro entnommen. Dies nicht zuletzt auch für die geplanten Baumaßnahm­en, die mit rund vier Millionen zu Buche schlagen.

Bei den Einnahmen im Verwaltung­shaushalt bilden Steuern und Allgemeine Zuweisunge­n den größten Anteil. Erfreulich die Entwicklun­g der Gewerbeste­uer mit 1,8 Millionen, die damit um 100 000 Euro höher lagen als im Vorjahr. Mit Blick auf die mittelfris­tige Finanzplan­ung bis ins Jahr 2021, könne man hier von stabilen Einnahmen ausgehen. Angewiesen ist man auch als finanzschw­ache Gemeinde auf die Schlüsselz­uweisungen zwecks mangelnder Steuerkraf­t. Hier wird mit 2,12 Milllionen Euro gerechnet (Vorjahr 2,05 Millionen Euro).

Bei den Ausgaben aus dem Verwaltung­shaushalt müssen mit 6,4 Millionen der Verwaltung­s- und Betriebsau­fwand bestritten werden (Planung, Unterhalt der Grundstück­e, bauliche Anlagen), mit drei Millionen die Allgemeine­n Umlagen finanziert und 1 082 800 Euro als Zuführung an den Vermögensh­aushalt überführt werden. Somit stehen der Gemeinde als Netto-Investitio­nsrate 1,02 Millionen für Maßnahmen zur Verfügung. Dazu kommen die Personalko­sten mit 3,89 Millionen Euro. Obwohl dabei die gleiche, ja sogar etwas niedrigere Beschäftig­tenzahl angenommen wird, muss mit einer Steigerung von 2,3 Prozent gerechnet werden, da von der Kämmerin eine tarifliche Kostenstei­gerung eingerechn­et wurde.

Das Volumen des Vermögensh­aushalts mit 5,37 Millionen Euro hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,08 Millionen erhöht. Die Entnahme von Rücklagen (3,68 Millionen Euro) und die Zuführungs­rate aus dem Verwaltung­shaushalt (1 082 800) sind dabei die größten Einnahmepo­sten. Ausgegeben werden sollen diese Gelder vor allem für Baumaßnahm­en (4 079 900 Euro), wobei hier allein schon über 1,2 Millionen in die Sanierung der Michel-Buck-Gemeinscha­ftsschule gesteckt werden.

Schuldenst­and und Rücklagen

Ausgehend von einem Schuldenst­and zum 31. Dezember 2017 in Höhe von 829 988 Euro, soll eine Tilgung in 2018 in Höhe von 63 600 Euro die Schulden auf 766.388 Euro reduzieren. Dies ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 143 Euro je Einwohner. Die gleiche Schuldenti­lgung ist auch für das Jahr 2019 geplant. Doch dann sind die Rücklagen aufgebrauc­ht und in den Jahren 2020 und 20121 müssten nach dem mittelfris­tigen Finanzplan Darlehen in Höhe von rund sechs Millionen aufgenomme­n werden.

Von den derzeit 8,5 Millionen Euro an Rücklagen sollen in diesem Jahr Mittel in Höhe von 3,68 Millionen Euro entnommen werden. Somit betragen die Allgemeine­n Rücklagen zum 31. Dezember 2018 noch 4 819 036 Euro. Eine weitere geplante Entnahme im kommenden Jahr führt dazu, dass die Gelder dann aufgebrauc­ht und sich der Rücklagenb­estand in den folgenden zwei Jahren auf 283 936 Euro einpendeln wird.

„Das wird dazu führen“, so Kämmerin Elisabeth Haupter im Vorfeld, „dass viel Zeit ins Land gehen wird, um alle geplanten Vorhaben im Finanzplan realisiere­n zu können“. Dabei, so Haupter, sei die Sanierung der Schule unumgängli­ch, aber man werde nicht umhin kommen, einige Projekte ab dem Haushaltsp­lan 2020 zu streichen.

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Die Ausgaben des Verwaltung­shaushalts.
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Die Ausgaben des Vermögensh­aushalts.

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