Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Aus dem Marienheim wird das Albert-Einstein-Haus
Das neue Pflegeheim wird das bisherige Alten- und Pflegeheim Marienheim ablösen, das in seiner jetzigen Form nicht mehr den Anforderungen der Landesheimbauverordnung und des Brandschutzes entspricht. Deshalb findet es Moorheilbad-Geschäftsführer Walter Hummler konsequent, dem Gebäude einen neuen Namen zu geben: „Intern nennen wir es das ,AlbertEinstein-Haus’“– wohl wissend, dass eine Namensänderung ein „umstrittener Punkt“sei. Der in unmittelbarer Nachbarschaft geplante Neubau für Service-Wohnen und Tagespflege soll den Namen „Lina-HähnleHaus“erhalten.
Damit erinnert die Moorheilbad Buchau gGmbH an zwei Persönlich- keiten, die zwar nicht aus Bad Buchau stammen, aber dennoch Berührungspunkte zur Stadt haben. Die Giengener Fabrikantengattin Lina Hähnle gründete 1899 den Bund für Vogelschutz, den Vorläufer des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu). In Bad Buchau hat sich die „deutsche Vogelmutter“etwa durch den Kauf von 16 Hektar Riedflächen im heutigen Banngebiet Staudacher verdient gemacht, die Grundlage für das Naturschutzgebiet Federsee. Albert Einstein wurde zwar in Ulm geboren, die Wurzeln des berühmten Physikers liegen jedoch in Bad Buchau. Mitglieder seiner Familie haben auf dem jüdischen Friedhof in Buchau ihre letzte Ruhe gefunden, darunter auch Siegbert Einstein, ein Großneffe des Nobelpreisträgers. Im Gemeinderat waren die Meinungen zur Namenswahl geteilt. „Schade, dass wir nicht bei ,Marienheim’ bleiben“, bedauerte etwa Charlotte Mayenberger. „Das ist ein Name, den man in Buchau mit dieser Einrichtung verbindet.“Stefan Feurle kommentierte dagegen die Pläne für das Pflegeheim so: „Wir sind auf einem guten Weg. Solange man sich über den Namen streiten kann, mache ich mir um den Rest keine Sorgen.“(grü)