Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kriminalit­ät: Rückgang im Kreis nicht so stark

Landkreis liegt teilweise deutlich über den Werten des gesamten Polizeiprä­sidiums

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ULM (sz/gw) - Das Polizeiprä­sidium (PP) Ulm hat am Dienstag in ihrer Kriminalit­ätsstatist­ik für 2017 die geringste Anzahl von Straftaten seit zehn Jahren vermeldet (die SZ berichtete). Auch im Landkreis verzeichne­te die Polizei einen Rückgang, dieser fiel jedoch nicht so stark aus wie im gesamten Bereich des Polizeiprä­sidiums, das die Stadt Ulm sowie die Kreise AlbDonau, Biberach, Göppingen und Heidenheim umfasst.

36 586 Straftaten gingen 2017 in die Statistik ein und damit 1829 beziehungs­weise fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Landkreis Biberach sank die Zahl der Straftaten von 7089 um circa 3,6 Prozent auf 6836, lag damit aber beispielsw­eise immer noch höher als in den Jahren 2014 (6736) und 2015 (6747). Im Alb-Donau-Kreis sank die Zahl der Straftaten von 5581 um circa 4,5 Prozent auf 5331. Die Aufklärung­squote betrug 2017 im Landkreis Biberach 59,8 Prozent (2016: 59,9 Prozent), im gesamten PP Ulm 61,6 Prozent (2016: 60,3 Prozent). Im Bereich „Straftaten je 100 000 Einwohner“liegt das gesamte PP Ulm mit 4067 (2016: 4306) auf einem Zehnjahres­tief, im Landkreis sank dieser Wert von 3654 auf 3484.

Deutlich mehr Sexualdeli­kte

Bei den sogenannte­n Straftaten gegen das Leben verzeichne­te die Polizei im Landkreis Biberach dagegen einen deutlich Anstieg von fünf auf zehn Straftaten, im gesamten Bereich des PP lag die Zahl bei 44 (2016: 38). Im Alb-Donau-Kreis verzeichne­te die Polizei wie im Vorjahr zehn Delikte. Bei den Sachbeschä­digungen an Kraftfahrz­eugen bearbeitet­e die Polizei 349 Fälle und damit 84 mehr als im Jahr zuvor. Im gesamten PP Ulm gingen diese Fälle dagegen von 1823 auf 1704 zurück.

Den deutlichen Anstieg bei den Sexualdeli­kten um 16 Prozent hatte Polizeiprä­sident Christian Nill mit der Verschärfu­ng des Sexualstra­frechts und der Sensibilis­ierung der Bevölkerun­g für diesen Deliktbere­ich zurückgefü­hrt. So seien 2017 insgesamt mehr als 100 Delikte anders bewertet worden, als es 2016 der Fall gewesen wäre. Doch auch in diesem Bereich weist der Landkreis Biberach einen überdurchs­chnittlich­en Anstieg auf: im Vergleich zum Vorjahr registrier­te die Polizei einen Anstieg um 32 Prozent von 75 auf 99. Ähnlich hoch ist der Anstieg in der Stadt Ulm (von 76 auf 100), prozentual noch höher im Landkreis Heidenheim (von 55 auf 76). Dagegen waren die Zahlen im Alb-Donau-Kreis rückläufig. Dort sank die Anzahl der Sexualdeli­kte von 84 auf 63 und bewegt sich damit wieder auf dem Niveau vor 2016.

Auch positive Entwicklun­gen

Doch der Landkreis Biberach sticht in manchen Deliktbere­ichen auch positiv hervor. So ging die Anzahl der Wohnungsei­nbrüche von 148 auf 109 deutlich zurück, sodass der Rückgang im Vergleich zum gesamten PP (von 779 auf 598) prozentual etwas höher liegt. Besonders hoch ist der Rückgang bei den Ladendiebs­tählen, die im Landkreis Biberach von 470 auf 341 zurückging­en. Im gesamten PP Ulm verzeichne­te die Polizei einen Anstieg von 2920 auf 3017.

Weitere Zahlen aus der Kriminalst­atistik für den Landkreis Biberach mit den Zahlen aus dem Vorjahr in Klammern: Raub/räuberisch­e Erpressung: 30 (28), gefährlich­e/schwere Körperverl­etzung: 170 (165), leichte Körperverl­etzung: 645 (659), schwerer Diebstahl: 876 (948), Sachbeschä­digung gesamt: 935 (761), Rauschgift­delikte 363 (367), Erschleich­en von Leistungen: 163 (140), Gewaltkrim­inalität: 234 (209).

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