Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Warum Staub für Äcker wichtig ist
Drei Preise für Thao-Vy Thach Huyen vom Kreisgymnasium Riedlingen bei „Jugend forscht“
RIEDLINGEN (sz) - Gleich drei Preise errang Thao-Vy Thach Huyen aus der Jahrgangstufe 2 des Kreisgymnasiums Riedlingen beim Wettbewerb „Jugend forscht“in Friedrichshafen mit ihrer Projektarbeit „Ton-HumusPartikel zurück in den Ackerboden“.
Thao-Vy beeindruckten die aufsteigenden Staubwolken, die bei der Bodenbearbeitung vor allem im Frühjahr und im Herbst auftreten. Überrascht war sie von den möglichen Auswirkungen, wenn dem Ackerboden die kleinen staubbildenen Teilchen, in der Fachsprache „Ton-Humus-Komplex“genannt, verloren gehen. Diese Bestandteile des Bodens sind es, die Pflanzendünger, zum Beispiel Kalium- und Nitrat-Ionen, speichern und bei Bedarf an die wachsenden Kulturpflanzen abgeben. Eine weitere bedeutende Rolle spielt der Ton-HumusKomplex für die Wasserspeicherung unserer Böden – bei guter Versorgung werden Überschwemmungen und Erdrutsche weniger wahrscheinlich.
Bei ihren Recherchen entdeckte Thao-Vy einen aktuellen Forschungsbericht des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Nach Erkenntnis der Karlsruher Forscher beeinflusst der Feinstaub von Äckern unser Klima stärker als der Staub aus der Sahara. Der Ackerbodenstaub enthält bestimmte Bakterien, die eisaktiv sind. Die Folge davon ist eine erhöhte Bildung der hohen Eiswolken (Cirruswolken). Die hohen Eiswolken halten die Wärmestrahlung der Erde zurück und bremsen die Abstrahlung ins Weltall. Infolge der ansteigende Temperatur trocknen die Ackerböden stärker aus.
Thao-Vy untersuchte den Feinstaub aus Parabraunerden von Feldern zwischen Altheim und Österberg auf organische Anteile, Wasserund Nährsalzspeicherung. Darüber hinaus entwickelte sie ein Funktionsmodell zur Rückführung des aufgewirbelten Bodenstaubs in den Ackerboden und wurde dafür mit dem Sonderpreis für Umwelttechnik belohnt. Einen einmalig beim Wettbewerb vergebenen Sonderpreis erhielt Thao-Vy von „Zonta BodenseeAllgäu“. Die Förderung von Frauen in Technikfeldern gehört zu den Kernaufgaben von Zonta. Nicht weniger freute sie sich über die beste Platzierung die im Fachgebiet Geound Raumwissenschaften vergeben wurde.
Schulleiter Georg Knapp und Jugend forscht Betreuer Hermann Heinzelmann gratulierten zu dieser hervorragenden Leistung.
Drei weitere Teams erforschen in der Arbeitsgemeinschaft Jugend forscht aktuelle Themen in den Bereichen „Regenerative Energien“und „Waldökologie“.