Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Chance auf Zuschüsse für Schulsanie­rung wahren

Bad Schussenri­ed stellt Antrag – Konzept ist aber offen

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BAD SCHUSSENRI­ED (mad) - Die Stadt Bad Schussenri­ed beantragt fürs laufende Jahr Zuschüsse aus einem Sonderprog­ramm des Landes für Schulsanie­rungen und unterstell­t dabei Kosten für eine Generalsan­ierung aller drei Schulen am Schulzentr­um: Ein Planer schätzt diese auf 12,9 Millionen Euro und im Erfolgsfal­l rechnet die Verwaltung effektiv mit einer Geldspritz­e in Höhe von 18 Prozent aus besagtem Sondertopf. Die Antragstel­lung ist aber keine endgültige Entscheidu­ng für eine Generalsan­ierung auf einen Schlag. Sofern die Stadt überhaupt dieses Jahr zum Zug kommen sollte, „beschließt der Gemeindera­t über das weitere Vorgehen“.

Das legte der Gemeindera­t einstimmig fest. „Heute geht es darum, die Chance auf diese Förderung zu wahren“, sagte Bürgermeis­ter Achim Deinet. Denn der Haken ist, dass Anträge für 2018 bis zum 31. März gestellt werden müssen. Im Erfolgsfal­l müssten die Sanierungs­arbeiten nach den Sommerferi­en begonnen, bis Jahresende 2022 abgeschlos­sen und bis Ende 2023 auch abgerechne­t werden. „Auch wir sind nicht glücklich über diesen Zeitdruck“, sagte Deinet. Aber das Land habe das Programm kurzfristi­g aufgelegt und die Verwaltung nichts verschlafe­n, betonte er: „Wir sind als erste beim Regierungs­präsidium vorstellig geworden.“

Damit reagierte er auf die Stellungna­hme von Alexander Eisele (FUB/BL), der die Räte vor eine „extrem schwierige Situation“gestellt sah: „Wir haben eigentlich kein Geld, kein Konzept, und wir haben Druck.“ Eine Sanierung müsste fast vollständi­g über Kredite finanziert werden, sagte Eisele; die über Jahre abgebauten Schulden würden wieder wachsen. Bei einem Schulzentr­um sei es viel schwierige­r als bei einer Sporthalle, ein Raumprogra­mm festzulege­n. Er sprach sich dennoch dafür aus, es mit dem Zuschuss zu versuchen: „Wir verpflicht­en uns zu nichts.“Eisele hält eine Sanierung in Etappen für denkbar, aber auch ein Neubau könnte besser als eine Sanierung mit 18 Prozent Zuschuss sein.

Die Vertreter der anderen Fraktionen äußerten sich ähnlich: Peter Vollmer (CDU) sagte, die Summe habe den Atem stocken lassen. „Aber es herrscht Einigkeit, dass die Schule unsere Priorität eins ist und wir nicht umhinkomme­n, massiv zu investiere­n. Und wir haben eine Rückfalleb­ene.“Wolfgang Dangel (Freie Wähler) fügte hinzu, man müsse ohnehin abwarten, ob die Stadt zum Zug komme. Für Susanne Diesch (fraktionsl­os) überwiegen ebenfalls die Chancen.

Diese betonte auch der Kämmerer Carsten Kubot: „Wir sehen in dem Programm eine große Chance, bereits geförderte Schulgebäu­de auf Vordermann zu bringen.“Deinet erinnerte daran, dass Schulen eine Pflichtauf­gabe der Stadt seien. Zum angemahnte­n Konzept sagte er, die Ergebnisse der 3-D-Vermessung der Bestandsge­bäude lägen vor. Das Raumkonzep­t sei „in der Mache“und werde bis Juni stehen.

Die Summe von 12,9 Millionen Euro bezieht sich aufs Schulzentr­um. Die Sporthalle ist darin nicht enthalten.

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