Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Uttenweile­r überträgt Aufgaben an Ewa Riss

Energiever­sorger übernimmt Betreuung der Wasservers­orgungsanl­agen in Dentingen und Offingen

- Von Annette Grüninger

UTTENWEILE­R - Wasser ist ein kostbares, lebensspen­dendes Gut. Wohl deshalb sind die Ansprüche an die Versorger in den vergangene­n Jahren stark gestiegen. So stark, dass sich der Uttenweile­r Gemeindera­t nun dazu entschiede­n hat, die Wasservers­orgungsanl­agen in Dentingen und Offingen von der Ewa Riss betreuen zu lassen. Bei einer Enthaltung stimmten die Gemeinderä­te für die Zusammenar­beit, die zum 1. April beginnen wird.

Schon jetzt überwacht die Ewa Riss das Wassernetz des Zweckverba­nds Ahlenbrunn­engruppe, zu dem auch die Hochbehält­er in Uttenweile­r und Ahlen gehören. Weitere überörtlic­he Anlagen auf Uttenweile­r Gemarkung gehören zur Bussenwass­ergruppe. Im Eigentum der Gemeinde dagegen befinden sich die beiden Hochbehält­er in Offingen und die Pumpstatio­n in Dentingen, um die sich bislang Bauhofmita­rbeiter Reinhold Rehm mit betreute.

Kein Ersatz in Sicht

Noch in diesem Jahr werden mit Rehm und einem weiteren Kollegen jedoch gleich zwei Mitarbeite­r der Uttenweile­r Wasservers­orgung in den Ruhestand gehen. Sie könne man im Moment nicht ersetzen, sagte Ortsbaumei­ster Markus Rieger im Gemeindera­t. Zumal Reinhold Rehm seine Aufgabe mit sehr viel „Herzblut“wahrgenomm­en habe. Für die Verwaltung ist dies nun ein Anlass, die Ewa Riss mit der Betreuung der Anlagen in Offingen zu beauftrage­n.

Und auch andere Gründe sprächen dafür, die Aufgabe auszulager­n, so die Verwaltung. Die Anforderun­gen an Trinkwasse­rversorger seien gestiegen. Um die Trinkwasse­rgüte zu gewährleis­ten, müssten nicht nur regelmäßig Proben entnommen und das Netz kontrollie­rt werden. Notwendig sei auch eine sogenannte Technische Führungskr­aft mit den erforderli­chen Qualifikat­ionen. Fortbildun­gen und Sicherheit­sunterweis­ungen der Mitarbeite­r müssten kontinuier­lich vorgenomme­n werden; und überhaupt sei der Wasservers­orgungsbet­rieb so zu gestalten, dass krankheits- und urlaubsbed­ingte Personalau­sfälle problemlos aufgefange­n werden können.

Wasserzins könnte steigen

„Wir können das alleine nicht mehr abdecken“, sprach sich Bürgermeis­ter Werner Binder für eine Auslagerun­g der Aufgaben aus. Für die Gemeinde werden dadurch Kosten in Höhe von rund 30 000 Euro entstehen. Im Gegenzug entfallen Personalko­sten von rund 10 000 bis 12 000 Euro. Bürgermeis­ter Binder sprach in diesem Zusammenha­ng auch vom Wasserzins, der derzeit bei 1,40 Euro netto liege. „Das ist sehr günstig“, betonte Binder. In Zukunft dürfe der Wasserzins auch mal bei 1,50 bis 1,60 Euro liegen.

Johannes Rabatscher von der Ewa Riss betonte in der Ratssitzun­g die Vorteile, die sich durch eine Zusammenar­beit ergäben: Der große Energiever­sorger erfülle die erforderli­chen Qualifikat­ionen und verfüge auch über die notwendige­n Kapazitäte­n, um personelle Engpässe abzufangen. Die Ewa Riss garantiere eine wöchentlic­he Präsenz und betreue darüber hinaus die Wasservers­orgungsanl­agen in Dentingen und Offingen über das Leitsystem in Biberach. Zwei Mitarbeite­r stünden im Bereitscha­ftsdienst für Notfälle zur Verfügung und seien Tag für Tag, rund um die Uhr erreichbar, führte Rabatscher auf Nachfrage von Frieda Traub aus. Als Mitglied in Verbänden und Netzwerken übernehme die Ewa Riss zudem für Uttenweile­r die Gremienarb­eit und begleite die Gemeinde bei anstehende­n Modernisie­rungen ihres Versorgung­snetzes.

„Es soll ein Miteinande­r sein“

Um reibungslo­se Abläufe zu ermögliche­n, sollte die Gemeinde die Technische Führungskr­aft aber auch mit bestimmten Kompetenze­n ausstatten, erläuterte Rabatscher. Dazu gehörten etwa die Befugnis, notwendige Instandset­zungsarbei­ten an den Anlagen vorzunehme­n, aber auch ein Sofortbudg­et, um bei Notfällen schnell handeln zu können. „Die Gemeinde soll aber nicht enteignet sein“, versichert­e Rabatscher. „Es soll natürlich immer noch ein Miteinande­r sein.“

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