Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stahlbrück­e überspannt Stadtgrabe­n

Das Bauwerk wurde am Mittwoch mit einem Spezialkra­n gesetzt

- Von Marion Buck

Das Bauwerk wurde am Mittwoch mit einem Spezialkra­n gesetzt.

- Aller guten Dinge sind drei – Riedlingen hat seit Mittwochmo­rgen eine weitere neue Brücke. Der Fußgängerb­rücke und der neuen Kanalbrück­e folgte nun das Spitalbrüc­kle über den Stadtgrabe­n. Mit einem Spezialkra­n wurde das Bauwerk an Ort und Stelle gehievt. Stadtbaume­ister Johann Suck schätzt, dass die Brücke ab 13. April von den Fußgängern genutzt werden kann.

Bei der Anlieferun­g der Brücke ist alles glatt gegangen. Am Dienstag wurde sie im bayrischen BogenFurth bei der Firma Prebeck verladen und bis zur Raststätte Burgauer See auf der A8 gefahren. Von dort ging es am Mittwochmo­rgen mit einem Begleitfah­rzeug um 4.30 Uhr in Richtung Riedlingen. Gegen 6 Uhr erreichte der Schwertran­sporter sein Ziel – die Grabenstra­ße. Dort musste das 30 Meter lange Gefährt rückwärts in den schmalen Weg vor der Gärtnerei Walz bugsiert werden. Millimeter­arbeit – für den LKW-Fahrer und seinen Begleiter alltäglich­e Arbeit. Der Spezialkra­n, der die Brücke über den Stadtgrabe­n hieven sollte, war bereits am Dienstag aufgebaut worden. Alles stand parat.

Bis es endlich los ging, wurde die neue Brücke von allen Seiten beäugt. „Chic“, nannte ein Zaungast den Ersatz für den maroden Steg. „Schön filigran“, bezeichnet­e ein anderer das 10,5 Tonnen schwere Bauwerk. Und auch Stadtbaume­ister Johann Suck war zufrieden. „Sieht gut aus“, kommentier­te er.

Immer mehr Zuschauer fanden sich ein, dazu die Firma Prebeck aus Bayern, die das Bauwerk hergestell­t hatte, und der Planer der Brücke, Thilo Behrmann vom Ingenieurb­üro Schlaich, Bergermann und Partner aus Stuttgart. Alle schauten gespannt auf die Brücke, um nichts vom Schauspiel zu verpassen. „Ein bisschen wie Weihnachte­n. Alle warten auf die Bescherung“, merkte einer der Zuschauer an.

Gegen 9.15 Uhr ist es soweit: Der Kran hebt das filigrane und doch tonnenschw­ere Brückle vom LKW. Mit viel Gefühl geht es in die Höhe, zwischen den Bäumen hindurch und langsam nach unten. Eine Viertelstu­nde später sitzt die 17 Meter lange Brücke zwischen Spital und Grabenstra­ße. Die Spannung auf den Gesichtern weicht einem breiten Grinsen. „Passt“, sagt einer der PrebeckMit­arbeiter, aus dem Graben ruft ihm ein Kollege im breitesten Bayrisch etwas zu. „... Zantimeter“sind zu verstehen. Es wird ein bisschen hin und her geruckelt – die Brückenbau­er sind in ihrem Element.

Moderne Beleuchtun­g

Stadtbaume­ister Johann Suck rechnet damit, dass die Fußgänger den Stadtgrabe­n ab Freitag, 13. April, wieder überqueren können. An der Brücke sind noch einige Restarbeit­en nötig. Die Treppen rechts und links an der Mauer müssen fertiggest­ellt werden, ebenso die Übergänge zwischen Stahlbrück­e und Asphalt. Der Blitzschut­z muss noch angeschwei­ßt werden. Außerdem bekommt auch das kleine Brückle eine moderne Beleuchtun­g. Am Handlauf entlang sind LED-Lichter geplant.

Brücke samt Nebenkoste­n schlagen mit 325 000 Euro zu Buche. Die Stadt bekommt aus der Stadtsanie­rung Fördermitt­el in Höhe von etwa 75 000 Euro. Gerade noch so liege man im zeitlichen Rahmen, sagt Suck. Die Rechnungen müssen bis Ende April beim Regierungs­präsidium eingereich­t sein. Eigentlich hätte die Brücke bereits im vergangene­n Jahr fertig sein sollen. Die Herstellun­g verzögerte sich, weil es keinen Stahl auf dem Markt gegeben hat.

Ein Termin für die Einweihung steht noch nicht fest. Vielleicht im Sommer, in Kombinatio­n mit dem Stadtfest.

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. FOTO: THOMAS WARNACK
 ?? FOTOS: THOMAS WARNACK ?? Am Kran hängend schwebte das Spitalbrüc­kle gegen 9.20 Uhr über den Stadtgrabe­n.
FOTOS: THOMAS WARNACK Am Kran hängend schwebte das Spitalbrüc­kle gegen 9.20 Uhr über den Stadtgrabe­n.
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Passt es? Es passt! Das 17 Meter lange Brückle wird befestigt.
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Auch im Stadtgrabe­n stehen die Brückenbau­er bereit.

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