Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Landkarten im Kopf
Berufskolleg Gesundheit des Kolping-Bildungszentrums besucht St.-Fidelis-Jugendhilfe
HEUDORF (sz) - Die Schülerinnen und Schüler des Riedlinger Berufskollegs Gesundheit (und Pflege) haben ihren Unterricht im Fach Pädagogik und Psychologie in die Praxis verlegt: In Heudorf besuchten sie die St.Fidelis-Jugendhilfe.
Heimleiter Jürgen Schmid führte sie über das Gelände, zu den Tagesund Wohngruppen und ließ die Gäste einen Blick in die Edith-Stein-Schule werfen. Nach der offenen Gesprächsrunde mit dem Heimleiter zogen die jungen Frauen – und ein junger Mann – Bilanz: beeindruckend. Luisa Eisele, Schülerin am BK Gesundheit, findet das eine tolle Sache: „Die Einrichtung hilft Kindern in schweren Lebenssituationen. Hier haben sie die Möglichkeit, Kind zu sein.“Annika Nissel bewundert das Durchhaltevermögen der Mitarbeiter und ist verwundert über die Wohngruppen-Atmosphäre: „Ich hab mir die Räume ganz anders vorgestellt – nicht so familiär. Man merkt, wie viel Mühe sich die Mitarbeiter dort geben.“
„Mein Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler des BK Gesundheit eine Art Landkarte in ihrem Kopf zeichnen“, sagt die Pädagogik-Lehrerin Veronika Neuburger. „Sie sollen ein Bild davon haben, welche Institutionen in ihrem direkten Umfeld aktiv sind und jeden Tag eine gute Arbeit leisten, das geht von der Kinderkrippe bis zur Altenpflegeeinrichtung.“Letztlich geht es ihr hier auch um ein Stück Berufsorientierung, um die persönlichen Landkarten im eigenen Kopf. Die jungen Leute sollen eine Ahnung davon bekommen, wohin die eigenen Wege in Zukunft hinführen können.
„Nichts ersetzt eine gute Exkursion und das direkte Gespräch mit den Profis im Alltag“, so lautet das Motto nicht nur bei Veronika Neuburger. Auch die anderen Lehrkräfte des BK Gesundheit forcieren den Kontakt zur Region. Im Fach Pflege hat die Klasse mit ihrer Lehrerin Sonja Wutz das SRH-Klinikum in Sigmaringen besucht. In der Wohngruppe Gabriel in Riedlingen durften die Schüler Menschen mit Handicap zum Austausch treffen. Aktuell haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, ihre Praxiserfahrung deutlich auszubauen – sie sind für zwei Wochen in ihre selbstgewählten Praktikumsstellen abgetaucht.