Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

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VfB verliert in Polen im Tiebreak mit 2:3

- Von Giuseppe Torremante

KEDZIERZYN - Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen haben beim polnischen Meister Zaksa Kedzierzyn ihre erste Saisonnied­erlage nach 37 Siegen hinnehmen müssen. Dabei holte der VfB in der Runde der letzten sechs Teams der Champions League einen 0:2-Rückstand auf, führte im Tiebreak mit 11:7, doch eine Aufschlags­erie von Rafal Buszek brachte die Polen zurück ins Spiel. Der Belgier Sam Deroo verwertete den zweiten Matchball zum 3:2 (25:23, 25:21, 22:25, 22:25, 15:13).

Vor dem Spiel gegen diesen starken Gegner war die Frage: Wie stark ist der VfB selbst? Und die Antwort darauf heißt: sehr stark! In den ersten beiden Sätzen zeigte der französisc­he Zuspieler in Diensten des polnischen Meisters, Benjamin Toniutti, warum er zu den Besten in Europa gehört. Er bediente seine Angreifer nach Belieben und sorgte für Verwirrung bei den Häflern. Während er in Satz eins Sam Deroo, Rafal Buszek und Diagonalan­greifer Mauricio Armando Torres in Szene setzte, spielte er in Satz zwei oft über die Mitte. Der VfB kam im Block fast immer zu spät.

Vital Heynen vertraute nach dem 0:2 weiter auf Simon Tischer im Zuspiel, Bartlomiej Boladz auf der Diagonalen, Athanasios Protopsalt­is und David Sossenheim­er auf der AußenAnnah­me, Philipp Collin und Andreas Takvam über die Mitte sowie Libero Markus Steuerwald. Und diese Spieler sollten ihn nicht enttäusche­n. Auf einmal wendete sich das Blatt. Toniutti wusste oft nicht, wen er anspielen sollte, denn der VfB blockte und holte viele Bälle in der Feldabwehr. Dinge, die vorher klappten, wurden jetzt richtig schwierig. Auf der Gegenseite zeigte Simon Tischer, warum er derzeit in einer außergewöh­nlichen Form ist. Der VfB verkürzte auf 1:2, und später glich das Team zum 2:2 aus.

Der Tiebreak musste nun entscheide­n. Und es war ein Krimi, den die Zuschauer in der Hall Azoty Kedzierzyn Kozle erlebten. Der VfB Friedrichs­hafen wuchs über sich hinaus und machte Punkt um Punkt. Diagonalan­greifer Bartlomiej Boladz zeigte starke Nerven. Und als Rafal Buszelk einen Angriffsba­ll ins Aus führte der VfB mit 11:7. Es war aber Rafal Buszek, der seine Mannschaft wieder ins Spiel brachte. Nach starken Aufschläge­n hieß es auf einmal 11:13. Zuspieler Toniutti fasste wieder Vertrauen in seine Angreifer. Es war am Ende der Belgier Sam Deroo, der den zweiten Matchball verwandelt­e. Die Polen feierten den knappen Sieg ausgelasse­n. Vital Heynen kommentier­te ihn so: „Wir haben ein 0:2 aufgeholt und uns gegen unfassbar starke Polen nur ganz knapp im fünften Satz geschlagen geben müssen. Jetzt liegt der Druck bei unserem Gegner. Er muss gewinnen – entweder unser Heimspiel, oder zumindest den Golden Set. Wir haben eine reale Chance, am Dienstag unseren Traum weiterzule­ben.“

Das Rückspiel steigt bereits am Dienstag, um 20 Uhr, in der ZFArena in Friedrichs­hafen. Der VfB muss gegen Zaksa mindestens mit 3:2 gewinnen, um den Golden Set (Entscheidu­ngssatz) zu erreichen. Setzt sich der VfB mit 3:0 oder 3:1 durch, dann steht er im Final Four.

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Erneut für viele Punkte gut: Athanasios Protopsalt­is.

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