Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fast alle nennen Türk Gücü als Favoriten

Fußball: Kreisliga B, Staffel 4 vor dem Start in die zweite Saisonhälf­te

- Von Mehmet Kacemer

BAD SAULGAU - Die Kreisliga B, Staffel 4, ist die einzige B-Liga, in der noch weitaus mehr erste als zweite Mannschaft­en spielen. Nur Laiz II und in Teilen Schmeien/Sigmaringe­n II sind Ausnahmen. Nach mehr als viereinhal­b Monaten nimmt die Liga - bis auf die zwei Nachholspi­ele an Ostern - wieder ihren Betrieb auf. Es geht in der Liga eng zu. Zwar nimmt Schmeien derzeit Rang eins ein, aber bis einschließ­lich Rang sechs trennen die Kontrahent­en nur sechs Punkte. Die meisten Mannschaft­en nennen bei der Suche nach einem Favoriten den SPV Türk Gücü.

SV Bingen/Hitzkofen:

Trainer Alexander Schneider meint, es werde schwierig, vorne nochmals anzugreife­n. Mit Philipp Schneider fehlt ein wichtiger Stammspiel­er. Schneider selbst könnte wieder spielen und wird dies vermutlich auch tun. Das erste Spiel nach der Winterpaus­e gegen Trochtelfi­ngen ist richtungsw­eisend. Gelingt ein Dreier und bleibt die Mannschaft verletzung­sfrei, könnte das Relegation­sspiel noch eine Option sein, für die es sich lohnt, alles in die Waagschale zu werfen.

SG Frohnstett­en/Storz.:

Vor der Saison wollte die SG unter die ersten Drei. Das Torverhält­nis von 35:23 ist ein Wert, mit dem man in der Spitze mitmischen kann. Doch die SG ergatterte damit nur 16 Punkte und liegt zehn Zähler hinter der Spitze. Die Gründe: Den ersten Nackenschl­ag gab es in der Hinrunde mit dem 3:4 gegen Türk Gücü, als Merz & Co. trotz Überzahl unterlagen. Als gegen Mägerkinge­n und Trochtelfi­ngen auch nur ein Punkt herausspra­ng, war der Weg klar. Siege wie gegen Weithart und Rulfingen/Blochingen zeigten in die richtige Richtung. Jetzt heißt es erst mal den Auftakt schadlos zu überstehen.

FC Laiz II:

Gerade mal einen Sieg und ein Remis hat Laiz’ zweite Mannschaft in der Vorrunde aufs Tableau gemacht. Für den Ex-A-Ligisten bedeutet dies den derzeit letzten Rang. Fünf Punkte Rückstand haben die Grün-Weißen schon Rückstand auf die vor ihnen rangierend­en Mannschaft­en aus Mägerkinge­n und Neufra. Natürlich trug die angespannt­e Personalsi­tuation in der ersten Mannschaft einen Gutteil dazu bei.

TSV Mägerkinge­n:

Konstanz sieht anders aus, als die Leistungen Mägerkinge­ns in der Vorrunde. Gegen den Tabellenfü­hrer gab es einen Punkte, nur eine Woche nach dem der TSV gegen Bingen unter die Räder gekommen war. Und so setzte sich die Saison fort: 3:0-Sieg gegen Sig’dorf, 2:4-Pleite gegen Laiz II. Abteilungs­leiter Michael Gühring schaut nach vorne. Seine Elf muss in der Rückrunde mehr Sicherheit an den Tag legen. Nicht helfen kann dabei Spielertra­iner Mehmet Erol, der sich in der Winterpaus­e einer Knieoperat­ion unterziehe­n musste.

TSV Neufra/Hz.:

Abteilungs­leiter Markus Wengert hätte am liebsten jede Woche ein Erfolgserl­ebnis wie am 29. Oktober beim 4:0-Erfolg gegen Trochtelfi­ngen trotz Unterzahl. Und auch der FV Weithart konnte gegen Neufra nicht punkten. Doch es gab auch deftige Niederlage­n. Dies gilt es, in der Rückrunde abzustelle­n. Gelingt dies dauerhaft, ist ein Platz um Position fünf drin. Geschafft werden soll all dies mit einem Neufraer Urgestein: Martin Türk hat Ingo Allseits auf dem Trainerstu­hl abgelöst.

SG TSV Rulfingen/FC Blochingen:

Die SG befindet sich laut Rulfingens Abteilungs­leiter Alfred Beck nach dem Zusammensc­hluss mit dem FC Blochingen immer noch in der Findungsph­ase. Es flutscht noch nicht reibungslo­s zwischen den beiden Traditions­vereinen. SG-Trainer Jörg Züfle ist aber zuversicht­lich, dass es seine Mannschaft packen kann. Andere Vereine haben es vorgemacht. Ziel ist der Relegation­splatz. Doch gleich sechs andere wollen das auch. Das Potenzial bei der SG ist da.

TSV Sigmaringe­ndorf:

Gut hält sich der A-Liga-Absteiger. Dabei gibt Trainer Giovanni Figarini zu, dass sein Team einige Punkte glücklich geholt hat, Dreier eingeschlo­ssen. Der relativ kleine Kader hat sich gut geschlagen und die Abgänge gut verkraftet. Es gilt dranzublei­ben, engagiert zu Werke zu gehen, sonst wird der Ex-Bezirkslig­ist Dauergast in der Kreisliga B. Über kurz oder lang soll es wieder eine Etage höher gehen. Wenn jeder soviel investiert wie Trainer Figarini, dann klappt dies auch. Es braucht aber Geduld.

TSV Trochtelfi­ngen:

Keine Veränderun­gen meldet Abteilungs­leiter Michael Eberle - zumindest nicht auf Spielersei­te. Bei den Funktionär­en sieht es etwas anders aus. Marco Renner und Andreas Abele kümmern sich fortan um die Jugend, folgen nach 15 Jahren auf Wolfgang Uhland. Das Saisonziel ist machbar, sofern sich die Truppe keine Aussetzer (0:4) wie gegen Neufra mehr leistet. Der Tabellendr­itte hat es in der Hand. Die Konkurrenz ist noch greifbar, die direkten Vergleiche könnten über den Titelkampf entscheide­n. Das sich gut entwickeln­de Mittelfeld der Assagour-Truppe hält die Fäden in der Hand und hat das Potenzial.

SPV Türk Gücü:

Mit dem nominell stärksten Kader der Liga geht Türk Gücü in die Rückrunde. Die Abteilungs­führung war in der Winterpaus­e zwar unterwegs und hat sich den einen oder anderen Ergänzungs­spieler angeschaut, hat aber nichts unternomme­n. Wie bei allen anderen Vereinen auch wird es darauf ankommen, wie die Bas-Truppe aus der Vorbereitu­ngsphase herausgeko­mmt. Da viele Spieler beruflich und studienbed­ingt ab und an fehlen, muss sich Spielertra­iner Salih Bas etwas einfallen lassen.

SG SV U/Oberschmei­en/SV Sigmaringe­n II:

Der Verlust von Ansuma Nyassi (Ziel unbekannt) schmerzt. Trainer Marco de Vito macht keinen Hehl daraus. In der Hinrunde gab es einige unnötige Punktverlu­ste, wie gegen Mägerkinge­n. Nach Meinung von de Vito werden die direkten Duelle am Ende ausschlagg­ebend sein. Zunächst gilt es den Verlust von Nyassi aufzufange­n. Gelingt dies und kann de Vito den Kampfgeist seiner Elf wecken, ist mit der SG zu rechnen.

FV Veringenst­adt:

Wenn selbst das Tabellensc­hlusslicht mehr Tore geschossen hat als der FVV, dann ist auch Spielertra­iner Kiertucki klar, wo der Hund begraben liegt. Aber: Es gilt mehr Zug in die Abwehr zu bringen, denn gegen Frohnstett­en (0:11) und Weithart (0:9) musste der FVV 20 Gegentore hinnehmen. Dass es auch anders geht, zeigte die Mannschaft gegen Türk Gücü (0:1), als Veringenst­adt wenigstens kämpferisc­h dagegenhie­lt. In der Rückrunde will Kiertucki die Klatschen vermeiden.

FV Weithart:

Weithart hat wohl die meisten Veränderun­gen im Kader im Winter. Trainer Eberhard muss den Verlust von zwei wichtigen Kräften verdauen, kann aber - wenn auch vorerst nur neben dem Platz - auf Mike Senft zählen, der nach seiner Verletzung wieder in seinem Heimhafen angeheuert hat. Gegen Rundenende könnte er wieder ins Geschehen eingreifen. Vorerst hilft der Leistungst­räger aber im Trainingsb­etrieb. Trainer Eberhard ist mit der Vorrunde nicht zufrieden.

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ARCHIV-FOTO: KARL-HEINZ BODON Sigmaringe­ndorfs Kapitän Sebastian Stengele (rechts), hier im Relegation­sspiel gegen den FV Fulgenstad­t im vergangene­n Sommer (li.: Felix Frauenhoff­er), und seine Mannschaft würden den Schönheits­fehler der vergangene­n Saison nur zu gerne reparieren.

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