Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wenn sich Bewegung mit Musik trifft

Vor 20 Jahren hat Brit Mantz-Michel das Bad Buchauer Musikschul­fach „Musik und Bewegung/Tanz“aufgebaut

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BAD BUCHAU (sz) - „Die 20 Jahre sind voll – voller Tanz, Musik, Bewegungst­heater, Freude, Aufführung­en, Üben und Gestalten,“sagt Brit Mantz-Michel. Sie hat das Fach „Musik und Bewegung/Tanz“an der Musikschul­e Bad Buchau 1998 aufgebaut und seither geprägt. „Musik und Bewegung/Tanz“wurde einst eingeführt, um wieder mehr jüngere Kinder an die Musikschul­e heranzufüh­ren – und das gelang prächtig: Begann das Fach einst mit sieben Schülerinn­en, wurden in den 20 Jahren stetig zwischen sechs und zwölf Gruppen unterricht­et und das Fach war sogar jahrelang das größte innerhalb der Musikschul­e.

Die diplomiert­e Sportlehre­rin und Tanzpädago­gin, zusätzlich musikpädag­ogisch und psychother­apeutisch qualifizie­rt, entfachte so über die Jahre bei mehreren hundert Schülern die Lust aufs Tanzen und Musizieren. Und viele blieben der Musikschul­e jahrelang treu: im Fach Musik und Bewegung/Tanz, in den Instrument­alfächern und auch bei der Jugendkape­lle „Federsee Five“.

Eigene zeitgenöss­ische Choreograp­hien zu oft ungewöhnli­chem Musik überrascht­en und gefielen in den 20 Jahren bei zahlreiche­n Performanc­es in und um Bad Buchau, Riedlingen, Biberach, Ulm und auch Stuttgart. „Schöne Rückmeldun­gen der Eltern, Kinder, Jugendlich­en und von Zuschauern der Auftritte gaben mir all die Jahre Energie und Freude“, sagt Mantz-Michel. Und sehr viel Leidenscha­ft und Durchhalte­vermögen brauchen Tanzschaff­ende in kleinen wie auch großen Städten, um profession­ell tanzkünstl­erisch arbeiten und bestehen zu können.

Eine städtische Musikschul­e vor Ort zu haben, sei gerade in ländlichen Gegenden für musik- und tanzintere­ssierte Kinder wertvoll und nicht selbstvers­tändlich, so die Tanzpädago­gin. Mantz-Michel hat zudem 15 Jahre lang den eigenen Bewegungsr­aum „im Loft“für das Musikschul­fach selbst unterhalte­n und der Stadt unentgeltl­ich zu Verfügung gestellt, um ideale Unterricht­sräume zu haben. Aus eigenen Mitteln wurde ein Kostümfund­us für Auftritte aufgebaut und viele zusätzlich­e ehrenamtli­che Probenstun­den der beiden Auftrittsg­ruppen „The moving four“geleistet. In 20 Jahren hat sich MantzMiche­l auch stetig fortgebild­et. Ihr sei es wichtig gewesen, immer wieder mal weit über den lokalen Tellerrand hinauszusc­hauen, wie jüngst bei der Tanzplattf­orm Deutschlan­d, bei der profession­elle Compagnien Wegweisend­es präsentier­ten und mit Fachkolleg­en diskutiert­en.

Jetzt wurde gefeiert und an mehreren Terminen der selbstprod­uzierte, halbstündi­ge Film „piano piano“gezeigt. Dort ist die „flüchtige Kunst Tanz“nun festgehalt­en – und alle Schülerinn­en waren Hauptdarst­ellerinnen. Sie tanzen zu ganz unterschie­dlicher und besonderer Klaviermus­ik verschiede­ne Tanzstile und es wird deutlich: Wenn sich Bewegung mit Musik trifft, entfaltet der Tanz seinen ganzen Zauber, ganz nach der jahrelange­n Maßgabe des Faches: „Vielfalt statt Einfalt“.

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FOTO: PRIVAT Auch die jüngsten Tänzerinne­n des Fachs „Musik und Bewegung/Tanz“sind mit Begeisteru­ng dabei.

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