Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zitat des Tages „Vor drei Jahren war es hier in Wimsen wunderbar, heute war es noch wunderbare­r“,

sagt Sängerin Ella Steinmetz.

- Von Anton Munding

WIMSEN - Der Veranstalt­ungsauftak­t, im zehnten Jahr in der Kulturmühl­e, war eine schwungvol­le Vorstellun­g der Musikerinn­en um Ela Steinmetz. Die Girlsband Elaiza zog bei ihrem zweiten Act in Wimsen alle Register und beamte das Publikum vom ersten Takt weg in den Klatschund Singmodus. Gute zwei Stunden Popfolk oder wie sie es selbst nennen Neo-Folklore machten gute Laune am Hasenbach.

Wie alte Freunde wurden sie begrüßt: Erst von Daniel Tress, dem Gastronome­n der Friedrichs­höhle und dann vom Kurator der Kulturmühl­e, Didi Schrade. Seit ihrem letzten Auftritt hier, 2015, ist die Verbindung nach Hayingen nie abgebroche­n und so war dieses „Heimspiel“der Berlinerin­nen auch bis auf den letzten Platz ausverkauf­t. Frontfrau Ela versprühte vom ersten Augenblick an ihre Hyperenerg­ie und rockte mit ihrer Powerstimm­e die begeistert­en Fans nach Partyland.

Kenner der Band sahen und hörten es gleich. Im Background saß ein junger Musiker mit seiner Gitarre am Schlagzeug. Diese Instrument­enkombinat­ion bediente er genau so dynamisch wie seine Vorderfrau­en Kontrabass, Geige und E-Piano. Eine ungewöhnli­che Zusammenst­ellung, die außerorden­tliche Musik ins Publikum pumpte.

Auch unübliche Techniken kommen zum Einsatz. Natalie Plöger rutscht mit ihren Händen auf dem Kontrabass­hals auf und ab, dass eine fließende Klangwelle entsteht. Dazu spielt Laura Zimmermann die Melodie mit virtuosen Geigenläuf­en. Das ist schon gekonnt und begeistert.

Bei „Going on 13“darf das Publikum nicht nur klatschen. „Habt ihr Bock mit mir zu singen?“, fordert Ela alle zum Mitsingen auf. Im Wettstreit gibt sie abwechseln­d den weiblichen und dann dem nämlichen Gäste Melodien zum Nachsingen vor. Das macht Spaß und gute Laune.

Hintergrun­dwissen fürs Publikum

Fast gehen die teilweise fein geschliffe­nen Texte im Strudel der quirlig gesungenen Lieder verloren. So ist es gut, wenn Ela die Hintergrun­dgeschicht­en zu Kompositio­nen ausplauder­t. Zum Beispiel: Ihr Erlebnis in einem Shop in Kalifornie­n, als sie intensiven Augenkonta­kt mit einem Boy hatte, aber beide zu schüchtern waren den anderen anzusprech­en. Kaum zu glauben, wenn Ela von der Rampe „Hollywood“singt und von ihrem USA-Aufenthalt erzählt.

Natürlich darf auch der Titel „Is it Right“, den Elaiza in Kopenhagen beim ESC 2014 gespielt haben, nicht fehlen Mit einem Augenzwink­ern verkündet Ela, dass sie auch einen Hit für die WM 2015 in Deutschlan­d gemacht haben. Bevor sie dann aber mit dem Titel „Lemonade“loslegen, klärt sie, dass es sich um die Frisbee-Weltmeiste­rschaft gehandelt hat. Mit „Vor drei Jahren war es hier in Wimsen wunderbar, heute war es noch wunderbare­r“, kündigt die Frau mit der satten Stimme dann das Konzertend­e an.

Doch ohne zwei Zugaben lassen sie die Fans nicht gehen. Mitten im Publikum und unpluged geben sie noch „Beautiful“und wieder auf der Bühne lassen die vier noch den „Hurricane“durch die Mühle brausen. Ein kurzweilig­es Konzert voller Frauenpowe­r und mit einem aus dem Hintergrun­d aufmischen­den Gitarrendr­ummer, findet so seinen furiosen Schluss.

 ?? FOTO: ANTON MUNDING ?? Vorne die Mädels Laura Zimmermann, Ela Steinmetz und Natalie Plöger. Am Schlagzeug mit Gitarre Jan Listing.
FOTO: ANTON MUNDING Vorne die Mädels Laura Zimmermann, Ela Steinmetz und Natalie Plöger. Am Schlagzeug mit Gitarre Jan Listing.

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