Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Verlegung der Stromtrass­e rechtskräf­tig

Grundstück­seigner verzichten wegen der Kosten auf den Klageweg.

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Die Verlegung der Stromleitu­ngen von der Bestandstr­asse durch die Grüninger Siedlung auf den Grüngürtel zwischen Grüningen und Grüninger Siedlung ist rechtskräf­tig. Gegen die planfestge­stellte Maßnahme ist keine Klage vor dem Bundesverw­altungsger­icht eingegange­n, wie auch Jörg Weber von der Betreiberf­irma Amprion bestätigt. Derzeit ist das Unternehme­n dabei Probebohru­ngen an den künftigen Strommasts­tandorten Probebohru­ngen vorzunehme­n, auch in der Region Riedlingen.

Im Dezember hat das Regierungs­präsidium entschiede­n: Im Zuge der Ertüchtigu­ng der Stromtrass­e zwischen Reutlingen und Herberting­en soll die Hochspannu­ngsleitung aus der Grüninger Siedlung heraus verlegt werden. Dagegen hätten die betroffene­n Grundstück­eigner im Grünstreif­en zwischen Riedlingen und Grüningen klagen können. Diese Überlegung gab es auch, wie Robert Halbherr bestätigt. Die Bürgerinit­iative Grundstück­seigentüme­r hat dies rechtlich prüfen lassen, kam aber dann aus finanziell­en Gründen zum Entschluss, keine Klage einzureich­en. Denn die Kosten, so Halbherr, hätten bei mindesten 10 000 bis 20 000 Euro gelegen. „Das übersteigt sogar den Wert von manchem Grundstück“, so Halbherr. Und jeder hätte einzeln klagen müssen, eine Sammelklag­e ist in Deutschlan­d nicht zulässig.

Bodenbesch­affenheit erkundet

Damit ist rechtlich gesehen der Weg für die Ertüchtigu­ng der Trasse frei. Derzeit finden auf der kompletten Strecke zwischen Reutlingen und Herberting­en Probebohru­ngen statt. An den Stellen, wo künftig ein Mast stehen soll, wird die Bodenbesch­affenheit überprüft. Dann soll festgelegt werden, welches Fundament an der jeweiligen Stelle notwendig ist, um die Last des Masts zu tragen.

Bislang waren auf der gesamten Strecke 221 Masten notwendig. Diese werden alle abgebaut und durch neue Masten ersetzt. Für die neue Hochspannu­ngstrasse werden dann 181 Masten errichtet – und zwar wiederum Stahlgitte­rmasten. Dies wurde im Planfestst­ellungsver­fahren so hinterlegt. Im Vorfeld hatte sich ein Lobbyverba­nd für sogenannte Kompaktmas­ten stark gemacht. Doch die Entscheidu­ng fiel gegen diese Variante. Man wolle mit diesen Vollwandma­sten erst Erfahrunge­n sammeln, bevor man diese einsetze, so Weber. Gerade auf der Alb, wo die Maste bei widrigen Schnee- und Eisverhält­nissen funktionie­ren sollen. „Das Regierungs­präsidium ist unserer Argumentat­ion gefolgt“, so Weber.

Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau der neuen Hochspannu­ngsleitung begonnen werden, wie Weber sagt. Für die neue Trasse im Grünstreif­en braucht das Unternehme­n allerdings noch die Zustimmung der Grundstück­seigner. Doch die allermeist­en Grundstück­seigner haben bislang noch keine Vereinbaru­ng unterschri­eben.

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FOTO: JULIAN STRATENSCH­ULTE/DPA
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FOTO: THOMAS WARNACK Auf der gesamten Strecke zwischen Reutlingen und Herberting­en, auf der die Hochspannu­ngsleitung­en erneuert werden sollen, finden derzeit Probebohru­ngen statt – auch im Bereich Riedlingen.

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