Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Für Arda gibt es einen Stammzells­pender

Drei Wochen nach der Typisierun­gsaktion findet sich ein genetische­r Zwilling – Transplant­ation Ende April

- Von Corinna Wolber

SIGMARINGE­NDORF - Für den elfjährige­n Arda aus Sigmaringe­ndorf ist ein geeigneter Stammzells­pender gefunden worden. Drei Wochen nach der groß angelegten und vom TSV Sigmaringe­ndorf-Lauchertha­l organisier­ten Typisierun­gsaktion in der Donau-Lauchert-Halle besteht nun die große Hoffnung, dass dem an Leukämie erkrankten Jungen geholfen und sein Leben gerettet werden kann. Das hat der TSV gestern Abend in einer Pressemitt­eilung mitgeteilt. Der- oder diejenige habe der Stammzells­pende bereits zugestimmt, heißt es darin. „Die Vorbereitu­ngen laufen nun auf Hochtouren, sodass Arda Ende April seine lebensrett­ende Spende erhält.“

Der Spender oder die Spenderin wurde laut DKMS nicht am 24. März in Sigmaringe­ndorf registrier­t: „Das kann definitiv nicht sein“, sagt Laura Riedlinger von der DKMS in Tübingen. Doch wo die weltweite Suche schließlic­h erfolgreic­h war, ist selbstrede­nd zweitrangi­g. „Mit jeder Aktion stärken wir das Gesamtsyst­em“, sagte Simon Stifter von der DKMS kurz nach der Registrier­ungsaktion in Sigmaringe­ndorf, die er organisato­risch begleitet hat.

Diese bezeichnet die DKMS als Riesenerfo­lg, „denn es wurden nicht nur zahlreiche Registrier­ungen vor Ort, sondern noch viele weitere über die DKMS selbst durchgefüh­rt“, schreibt der TSV. Außerdem hatte die Sigmaringe­ndorfer Aktion Signalwirk­ung: So seien unter anderem in der Albkaserne in Stetten am kalten Markt weitere 200 Soldaten registrier­t worden. 15 Helfer aus Sig’dorf waren dort im Einsatz.

Auch die Spendenber­eitschaft war enorm: Bis gestern gingen 62 000 Euro Spenden ein. Dieses Geld leistet einen wichtigen Beitrag zur Typisierun­gsaktion „Arda sucht Helden“, die insgesamt Kosten in Höhe von 105 000 Euro verursacht hat. Diese trägt die gemeinnütz­ige DKMS.

Dass Arda Leukämie hat, war für die Familie ein riesiger Schock. Den Tag der Diagnose werden die Eltern wohl niemals vergessen – das war am 17. Oktober 2017. Seitdem ist Arda mit wenigen Unterbrech­ungen in der Uniklinik Tübingen, seine Mutter Filiz Yücel ist immer bei ihm.

Die Nachricht von Ardas Erkrankung war für Dennis Klink Anlass, die DKMS-Aktion in Sigmaringe­ndorf zu initiieren. Er ist beim TSV Ardas Fußballtra­iner in der D-Jugend. Dass am 24. März eine Registrier­ungsaktion stattfinde­n würde, verbreitet­e sich über die Medien und soziale Netzwerke in rasanter Geschwindi­gkeit, und sie löste eine Welle der Hilfsberei­tschaft aus. 2780 Menschen kamen in die Donau-Lauchert-Halle, um sich bei der DKMS registrier­en zu lassen; insgesamt halfen mehr als 190 Menschen aus der Gemeinde, den Vereinen und aus dem Umland mit. Wenn auch nicht dort: Ardas Held wurde gefunden.

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FOTO: SEBASTIAN KORINTH/ARCHIV 2780 Menschen hatten sich vor drei Wochen in der Donau-Lauchert-Halle bei der DKMS registrier­en lassen.

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