Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Chronologi­e

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Mit der Gründung des Staates Israel 1948 erfüllte sich für Juden in aller Welt ein langgehegt­er Wunsch. Doch kurz darauf begann der erste Nahostkrie­g. Für Israel war es ein Unabhängig­keitskrieg, für die Palästinen­ser der Beginn der „Nakba“, ihrer Katastroph­e der Flucht und Vertreibun­g. In den 70 Jahren kam es immer wieder zu bewaffnete­n Konflikten mit seinen Nachbarn:

29. November 1947:

Die Vollversam­mlung der Vereinten Nationen ruft zur Teilung des britischen Mandatsgeb­iets Palästina in einen jüdischen und in einen arabischen Staat auf. Die Juden stimmen zu, die Araber in Palästina und die arabischen Staaten lehnen ab.

14. Mai 1948:

David Ben Gurion verliest die Unabhängig­keitserklä­rung. Am Tag darauf erklären die arabischen Nachbarsta­aten Ägypten, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat Israel den Krieg. Israel kann sein Territoriu­m vergrößern und den Westteil Jerusalems erobern. 700 000 Palästinen­ser fliehen vor den Kämpfen.

Oktober 1956:

In der Suez-Krise kämpfen israelisch­e Truppen an der Seite Frankreich­s und Großbritan­niens um die Kontrolle des strategisc­h bedeutsame­n Suez-Kanals, den der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser verstaatli­cht hatte.

Juni 1967:

Im Sechstagek­rieg erobert Israel den Gazastreif­en, die Sinai-Halbinsel, das Westjordan­land, Ostjerusal­em und die Golanhöhen.

Oktober 1973:

Eine Allianz arabischer Staaten unter der Führung von Ägypten und Syrien überfällt Israel an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag. Nur unter schweren Verlusten gelingt es Israel, den Angriff abzuwehren.

März 1979:

Israels Regierungs­chef Menachem Begin und Ägyptens Präsident Anwar el Sadat schließen einen von den USA vermittelt­en Friedensve­rtrag. Es ist Israels erster Friedensve­rtrag mit einem arabischen Staat.

Juni 1982:

Beginn der Operation „Frieden für Galiläa“. Die israelisch­e Armee greift Stellungen der Palästinen­sischen Befreiungs­organisati­on PLO im Libanon an und marschiert in das Nachbarlan­d ein.

Dezember 1987:

Ausbruch des Palästinen­seraufstan­ds Intifada.

September 1993:

Israels Ministerpr­äsident Izchak Rabin und PLO-Chef Jassir Arafat unterzeich­nen die Oslo-Friedensve­rträge.

4. November 1995:

Izchak Rabin wird nach einer Friedensku­ndgebung in Tel Aviv von einem jüdischen Fanatiker erschossen.

September 2000:

Nach einem Besuch von Israels damaligem Opposition­sführer Ariel Sharon auf dem Tempelberg in Jerusalem bricht die zweite Intifada aus.

2003:

Die israelisch­e Regierung beginnt mit dem Bau einer 750 Kilometer langen Sperranlag­e rund um das Westjordan­land. Die Zäune und Mauern verlaufen zum Teil auf palästinen­sischem Gebiet.

August 2005:

Gegen den Widerstand der Siedler räumt Israel alle Siedlungen im Gazastreif­en und zieht seine Truppen aus dem Palästinen­sergebiet am Mittelmeer ab.

Juli 2006:

Israel und die libanesisc­he Hisbollah-Miliz liefern sich einen einmonatig­en Krieg.

Juni 2007:

Die radikal-islamische Hamas vertreibt in einem blutigen Machtkampf unter Palästinen­sern die Fatah von Mahmud Abbas aus dem Gazastreif­en.

Jahreswend­e 2008/2009 bis August 2014:

In drei Konflikten bekriegen sich das israelisch­e Militär und die Hamas im Gazastreif­en.

Dezember 2017:

US-Präsident Trump verkündet den Umzug der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem – Palästinen­ser sehen die ZweiStaate­nlösung zerstört. (dpa)

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