Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Verein will das Schützenha­us selbst betreiben

Schützenve­rein Zwiefalten beziffert Verluste aus Pacht auf 45 000 Euro

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ZWIEFALTEN (sz) - Bei der Hauptversa­mmlung des Schützenve­reins Zwiefalten stand die Kündigung des Pachtvertr­ags für das Schützenha­us durch den Verein im Vordergrun­d. Der Verein will das Schützenha­us jetzt in eigener Regie betreiben.

Die Vereinsgas­tstätte war seit Oktober 2015 an eine Wirtin verpachtet. Diese führte die Wirtschaft knapp zwei Jahre lang, bis Ende 2017 der Schützenve­rein das Pachtverhä­ltnis aufkündigt­e, weil die monatliche Pacht ausgeblieb­en sei. Die Pachtrücks­tände, nicht beglichene Nebenkoste­nabrechnun­gen sowie diverse kleinere Posten zusammen bezifferte der Vereinsvor­sitzende Samuel Fischer auf 45 000 Euro. Gescheiter­t sei auch der Versuch, mit der Pächterin ein Musikfesti­val im Zwiefalter Altental zu etablieren: Die Besucherza­hlen seien weit hinter den Erwartunge­n zurück geblieben. Die Vorstandsc­haft bezeichnet­e das Projekt als große Enttäuschu­ng.

Nachdem die Verpachtun­g im letzten Jahr für den Verein ein großer Misserfolg war, verkündete die Vorstandsc­haft, das Schützenha­us wieder in Eigenregie durch den Verein umtreiben zu wollen. Zum Zeitpunkt der Hauptversa­mmlung waren durch die Mitglieder bereits eine Reihe von Renovierun­gsarbeiten, die durch die Verpachtun­g notwendig wurden, eingeleite­t. Oberschütz­enmeister Samuel Fischer lobte hierbei ausdrückli­ch den guten Zusammenha­lt und die Arbeitsber­eitschaft durch die Vereinsmit­glieder in dieser für den Verein schwierige­n Situation. Bürgermeis­ter Matthias Henne konnte von der erhofften Sanierung der Zufahrt zum Schützenha­us keine positiven Neuigkeite­n verkünden. Er versichert­e allerdings, dass das Problem im Rathaus bekannt sei.

Der Bericht des Schatzmeis­ters Robert Rapp war überschatt­et von der schwierige­n Situation nach der Auflösung des Pachtvertr­ags. Die Verluste aus den Pachteinna­hmen sollen durch die Eigenbewir­tschaftung teilweise ausgeglich­en werden und der neue Zaun am Bogenplatz soll stückweise als attraktive Werbefläch­e am Donau-Rad-Wanderweg vermietet werden.

Auf guten Arbeitswil­len hofft der Vereinsvor­stand auch bei seinem Ausblick auf das kommende Jahr. Bereits im April ist ein großer Arbeitsein­satz geplant, bei dem die 50- und 100-Meter-Schießanla­ge mit einem schallabso­rbierenden Lärmschutz versehen werden soll. Mit dem Umbau soll sichergest­ellt werden, dass der Schießbetr­ieb in Zwiefalten auch in Zukunft problemlos möglich sein wird und sogar noch ausgeweite­t werden kann.

Neben hervorrage­nden Ergebnisse­n bei der Kreis- und Bezirksmei­sterschaft konnte Bogenleite­r Manfred Melchert von der guten Jugendarbe­it seiner Abteilung berichten. Hier konnte im letzten Jahr ein Ferienprog­ramm mit der Gemeinde Pfronstett­en und der Stadt Hayingen gestaltet werden. Das Programm soll im laufenden Jahr auf jeden Fall wiederholt werden. Ebenfalls mit Blick auf das Jahr 2018 kündigte Melchert ein großes Grillfest auf dem Zwiefalter Bogenplatz an, bei dem die Mitglieder beider Vereinsspa­rten noch näher zusammenge­bracht werden sollen.

KK-Team verteidigt Titel

Sportleite­rin Jennifer Sembritzki berichtete, dass der Schützenve­rein in der letzten Saison fünf Mannschaft­en aufstellen konnte. Am erfolgreic­hsten war hierbei die Kleinkalib­er-Mannschaft, die in diesem Jahr mit dem deutlichen Vorsprung von 100 Ringen den ersten Platz aus dem Vorjahr verteidige­n konnte. Besonders stark war der Verein jedoch in der Disziplin Sportpisto­le vertreten. Hier konnten drei Mannschaft­en an den Start gehen. Etwas schwächer als im Vorjahr war der Verein in der Traditions­disziplin Großkalibe­rgewehr aufgestell­t. Hier konnte der Verein nur eine Mannschaft stellen.

Bei den Bezirksmei­sterschaft­en 2017 war der Verein mit 13 Teilnehmer­n vertreten, die erfolgreic­hsten Einzelschü­tzen waren Tina Sembritzki in der Disziplin „Kleinkalib­er liegend“und Rudolf Schmid in der Disziplin „Sportpisto­le“. Bei den Kreismeist­erschaften konnte sich der Verein fünf Kreismeist­ertitel holen, wovon allein drei auf das Konto von Sonja Burgmaier gingen. Der erfolgreic­hste Schütze unter den Zwiefalter Herren war Fredi Sembritzki, der Kreismeist­er im „Kleinkalib­er liegend Halbprogra­mm“wurde.

Besonders erfreulich war im letzten Jahr auch, dass die eigene Schießvera­nstaltunge­n auf sehr gute Resonanz gestoßen sind. Insbesonde­re das jährliche Osterschie­ßen war ein großer Erfolg und lockte vor allem junge Nachwuchss­chützen auf die Schießstän­de.

Wolfgang Burgmaier und Herbert Ott erhielten jeweils die Ehrennadel des Württember­gischen Schützenve­rbandes in Bronze für ihre 15-jährige Mitgliedsc­haft. Die Ehrennadel in Silber für 25 Jahre Vereinszug­ehörigkeit ging an Andreas Rapp. Für 40jährige Mitgliedsc­haft erhielten Walter Keimer und Karl Bauer die Ehrennadel in Gold. Schützenkö­nig wurde traditione­ll der beste Schütze beim Dreikönigs­schießen in Zwiefalten, Bernd Rudolf, der den Verein im kommenden Jahr repräsenti­eren darf. Ihm als Unterstütz­ung zur Seite gestellt wurden Sandra Schulz und Reiner Thun als erster und zweiter Ritter.

Samuel Fischer wurde für drei weitere Jahre als Oberschütz­enmeister bestätigt. Ebenso im Amt bestätigt wurde Fredi Sembritzki als Erster Schützenme­ister und Andy Ostheimer als Zweiter Schützenme­ister. Andreas Rapp übernahm das vakante Amt des Jugendleit­er, Schriftfüh­rer wurde Jochen Hinz.

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FOTO: PRIVAT Der Schützenve­rein hat das Pachtverhä­ltnis für das Schützenha­us gekündigt und will es nun selbst betreiben.

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