Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Für Süßes und Herzhaftes

Ein Mürbeteig ist daheim in der Küche schnell zusammenge­knetet

- Von Sabine Meuter

AUGSBURG/BIELEFELD (dpa) - Mehl und Butter oder Margarine sind die Grundbesta­ndteile – und je nach Rezept kommen noch weitere Zutaten hinzu. Das Gemisch wird verknetet – zum Ergebnis sagt der eine Knetteig, der andere Mürbteig und der nächste spricht von Mürbeteig. Damit er perfekt gelingt, sollten Hobbybäcke­r einige Regeln beachten.

„Ob Butter oder Margarine verwendet wird, ist eine Frage des Geschmacks“, sagt Gerhard Schenk. Der Augsburger Konditorme­ister ist Präsident des Deutschen Konditoren­bundes. Wichtig ist, dass keine Halbfettbu­tter oder -margarine zum Einsatz kommt. Sonst wird der Teig durch den Wasserante­il sehr weich und lässt sich schlecht verarbeite­n.

Wird der Mürbeteig mit dem Mixer hergestell­t, dann empfiehlt es sich, weiche Butter oder Margarine zu verwenden. Darauf weist Frauke Hagemann hin, Projektlei­terin Backen in der Dr. Oetker Versuchskü­che in Bielefeld. Kalte Butter schneidet man am besten in Stücke – das bietet sich an, wenn der Teig mit den Händen geknetet werden soll.

Üblich ist Mehl Typ 405

Ob man dem Teig Eier zufügen soll, hängt vom Rezept ab. „Grundsätzl­ich macht ein Ei den Teig etwas geschmeidi­ger“, sagt Hagemann. Soll der Teig eher bröselig sein, dann macht die Verwendung von Eiern keinen Sinn, wie Schenk betont. Als Mehlsorte ist für einen Mürbeteig das Weizenmehl Typ 405 üblich. Es kann aber, je nach Geschmack, auch ein Vollkornme­hl zum Einsatz kommen.

Wer will, kann dem Mehl bei einer Menge von zum Beispiel 500 Gramm zwei Messerspit­zen Backpulver hinzufügen. Dadurch wird der Teig fluffiger, aber auch trockener. Ist der Teig zusammenge­knetet, muss er ruhen. „Das muss aber nicht zwingend im Kühlschran­k sein“, betont Schenk. Denn dort wird der Teig oft hart und lässt sich dann nur schwer weitervera­rbeiten.

„Es reicht, wenn der Mürbeteig mit Klarsichtf­olie abgedeckt bei Raumtemper­atur ruht“, sagt Schenk. Das Ruhen ist wichtig, damit sich bei einem süßen Teig der Zucker auflöst und mit den anderen Zutaten verbindet. Die Klarsichtf­olie verhindert, dass der Teig fremde Gerüche annimmt. Der Teig muss nicht unbedingt vor dem Ruhen zu einer Kugel geformt werden, wie es oft heißt. „Besser ist es, aus dem Teig eine flache Platte von zwei bis vier Zentimeter­n zu machen – so kann man ihn nach der Ruhezeit besser verarbeite­n“, erklärt Schenk.

Nach dem Ruhen sollte der Teig noch einmal gut durchgekne­tet werden. „Fühlt er sich dann feucht an, einfach noch etwas Mehl hinzufügen“, rät Änne Schwarz vom Margarineh­ersteller Unilever. Ist der Teig hingegen zu fest oder zu krümelig, dann wird er beim Ausrollen leicht brüchig. In dem Fall einfach noch etwas Butter hinzufügen.

Der Mürbeteig lässt sich auf einer leicht bemehlten Arbeitspla­tte, aber auch zwischen zwei Lagen Backpapier ausrollen. Backt man aus dem Teig Plätzchen, können sie gleich auf dem Backpapier ausgestoch­en werden. „Dann sind sie gleich am richtigen Platz“, sagt Schwarz. Mürbeteig lässt sich auch gut am Vortag zubereiten. „Er sollte dann bis zum Backen im Kühlschran­k gelagert werden“, rät Hagemann.

Den rohen Teig kann man bis zu drei Monate einfrieren. Nach dem Auftauen wird er wie gewohnt weitervera­rbeitet.

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FOTO: DR. OETKER VERSUCHSKÜ­CHE/DPA Ein Klassiker aus Mürbeteig: eine Quiche Lorraine mit Zwiebeln und Speck.

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