Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zunächst kommt Rimpar, dann wartet Aue
Handball, 2. Bundesliga: Vierter Doppelspieltag der Saison
BALINGEN (sz) - Der letzte Doppelspieltag der Saison in der 2. Handball-Bundesliga steht an. Der HBW Balingen-Weilstetten hat am Freitagabend (19.45 Uhr) zunächst ein Heimspiel gegen die DJK Rimpar. Am Sonntag führt die Gallier von der Alb die Reise zum EHV Aue ( Uhr). Beides sind schwere Aufgaben für den HBW. Rimpar ist eine der besten Mannschaften der Liga, Aue alles andere als ein Aufbaugegner.
Nach dem herausragenden SüdDerby gegen die HSG Konstanz haben die Schwaben am heutigen Freitagabend eine ganz andere, viel schwierigere Aufgabe zu bewältigen. Das Spiel gegen Rimpar ist ein besonderes Spiel. Zum einen trifft der HBW auf seinen unmittelbaren Tabellennachbarn, den er im Erfolgsfall überholen könnte. Zum anderen trifft HBW-Trainer Jens Bürkle auf viele seiner ehemaligen Weggefährten. Rimpar war nach seiner aktiven Karriere seine erste Trainerstation. Bürkle führte die Wölfe in die 2. Bundesliga, etablierte dort und formte sie zu einem Spitzenteam. Das ist zwar bereits drei Jahre her, aber seine Handschrift ist heute noch erkennbar. Mit Trainer Matthias Obinger haben die Franken einen Nachfolger für Bürkle gefunden, der ähnlich akribisch arbeitet. Mit ihm spielte die DJK lange Zeit um den Aufstieg in 1. Bundesliga. Am Ende reichte es knapp nicht. Rimpar ist die drittstärkste Auswärtsmannschaft der Liga, auch ein Grund, warum das kommende Heimspiel der Gallier von der Alb eine ganz schwere Aufgabe ist.
Es gibt noch eine weitere Verbindung: Als der heutige Balinger Coach noch Spieler beim HBW war, spielte er mit Daniel Sauer zusammen, ein echter „Rimparer Bub“, der bei den Galliern von der Alb über viele Jahre zu den gefürchtetsten Abwehrspielern der 1. Bundesliga zählte. Gemeinsam mit Bürkle ging er zurück nach Rimpar und stieg dort in die Geschäftsleitung ein. Und es gibt noch eine Parallele der beiden Vereine: In der aktuellen Mannschaft der Wölfe stehen mit Benjamin Herth und Benedikt Brielmeier zwei Spieler mit HBW-Vergangenheit. Beide haben ihren Teil dazu beigetragen, dass sich Rimpar zu einer Spitzenmannschaft entwickelt hat und beide sind sicher heiß darauf, an alter Wirkungsstätte ihr Können zu beweisen.
48 Stunden später in Aue
Nach der Schlusssirene am Freitagabend gehen die Gedanken in Richtung Aue. Nicht mal 48 Stunden später müssen die Schwaben im Erzgebirge auf die Platte. Auf Grund der langen Anreise bleibt so gut wie keine Zeit für die Vorbereitung. Am Samstagvormittag gibt es eine kurze Taktikeinheit mit Videovorbereitung. Das war’s. Dann wartet eine der längsten Fahrten der Saison auf die Gallier. Grundsätzlich hat der HBW gute Erinnerungen an die Erzgebirgshalle in Lößnitz, wo der EHV seine Spiele austrägt. Just dort feierte der HBW im Jahr 2006 dort den Aufstieg in die 1. Bundesliga, 2016 qualifizierte sich der HBW mit einem Sieg gegen Aue für die 3. Runde im DHBPokal. Allerdings zeigte das Finale damals - zwischen beiden Vereinen lag noch eine Klasse Unterschied was Aue in der eigenen Halle leisten kann. Das ist in dieser Saison nicht anders und Bürkle warnt, dass sich seine Mannschaft nicht von der Platzierung der Erzgebirgler täuschen lassen soll. Aue steht im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand und braucht jeden Punkt.
HBW-Coach Jens Bürkle über die beiden Spiele und seine personell gebeutelte Mannschaft auf Hbb.tv: https://youtu.be/9KNXuf43vvk