Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Jetzt Grüß Gott“
Neues aus dem Dohlengässle – Stimmung pur im Kurzentrum
BAD BUCHAU - Die „Drei vom Dohlengässle“waren am Donnerstag mit ihrem neuen Programm „Jetzt Grüß Gott“auf der Bühne im ausverkauften Bad Buchauer Kurzentrum zu Gast. Mit ihren abstrusen Geschichten, die das Leben so schreibt, sorgten die drei Grazien für einen abwechslungsreichen Abend.
Der Anfang war noch wortlos, fast schon Pantomime, als Hildegard und Josephe (Ida Ott und Dietlinde Elsässer) sich auf den Besuch der neuen Nachbarin Emma (Gina Maas) vorbereiteten. Doch wortlos sollte der Abend aber nicht bleiben: Quer durch alle Themen, die bei einem Kaffeeklatsch anfallen können, ging der Plausch – und es wurde über alles hergezogen: Mal schlagfertig und frivol, mal umwerfend, aber auch mal kurz nachdenklich. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Grazien reichlich Bühnenerfahrung haben und wussten, wie das Publikum im Saal zum Lachen animiert werden konnte.
Emma, die neue Nachbarin, präsentierte sich dann auf ihre eigene Art und brachte zum Kaffee gleich einen schwäbischen Hefezopf mit, den sie aus dem Container für abgelaufene Lebensmittel gefischt hatte. Der Zopf kam bei den Gastgebern erwartungsgemäß nicht so gut an – und wurde an das Publikum in der ersten Reihe verteilt. Altes Brot sei nicht hart, kein Brot zu haben sei hart, meinte Emma spitzfindig.
„Auf’s Leba!“
Emma, als Zugezogene, konnte mit den beiden Grazien beim Klatsch aber locker mithalten. Zwischendurch ein Schnäpsle musste auch sein und dazu der MarkenzeichenTrinkspruch der drei: „Auf`s Leba! Eba! Sag i doch!“
Die schwäbischen Wortspielereien bestimmten aber nicht allein das Programm. Auf die derben Trinksprüche folgten bekannte Lieder, auch mal als Kanon gesungen. Damit demonstrierten die drei auch ihr herausragendes musikalisches Können.
Schlag auf Schlag, Spruch um Spruch verstanden es die Damen das Publikum bei Laune zu halten. Derbe Sprüche wie: „A g`segnete Ernte secht man, wenn’s net in d’Frucht nei gsoicht hot“; „Ma said it g’secht, ma secht g’said“, belehrte Emma die beiden Kaffeetanten, die tatsächlich ab und zu sprachlos waren – aber nur ganz kurz. Dass auf schwäbisch durchaus ansprechende Kalauer entstehen können zeigte das Problem mit der kaputten Uhr von Hildegard. Josephe meinte dazu sie solle halt auf der Kirchenuhr schauen. Aber das sei kompliziert erklärte Hildegard: „No muaß I jo all Häck zum Haus naussprenga, hennanom in dr Garta, do no guatig uff mei grealächts Benkle nuffsteige, durch de Zirengaboom gugga, ond no sieh I dia Uhr erscht.“Publikum das der schwäbischen Sprache nicht mächtig waren, dürften dabei Probleme gehabt haben.
Knapp zwei Stunden durften die Besucher im Kurzentrum Mundart in Wort und Gesang erleben, und dankten dies zum Abschluss mit lang anhaltendem Beifall, der ein weiteres Lied als Zugabe hervorbrachte.