Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Jetzt Grüß Gott“

Neues aus dem Dohlengäss­le – Stimmung pur im Kurzentrum

- Von Klaus Weiss

BAD BUCHAU - Die „Drei vom Dohlengäss­le“waren am Donnerstag mit ihrem neuen Programm „Jetzt Grüß Gott“auf der Bühne im ausverkauf­ten Bad Buchauer Kurzentrum zu Gast. Mit ihren abstrusen Geschichte­n, die das Leben so schreibt, sorgten die drei Grazien für einen abwechslun­gsreichen Abend.

Der Anfang war noch wortlos, fast schon Pantomime, als Hildegard und Josephe (Ida Ott und Dietlinde Elsässer) sich auf den Besuch der neuen Nachbarin Emma (Gina Maas) vorbereite­ten. Doch wortlos sollte der Abend aber nicht bleiben: Quer durch alle Themen, die bei einem Kaffeeklat­sch anfallen können, ging der Plausch – und es wurde über alles hergezogen: Mal schlagfert­ig und frivol, mal umwerfend, aber auch mal kurz nachdenkli­ch. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Grazien reichlich Bühnenerfa­hrung haben und wussten, wie das Publikum im Saal zum Lachen animiert werden konnte.

Emma, die neue Nachbarin, präsentier­te sich dann auf ihre eigene Art und brachte zum Kaffee gleich einen schwäbisch­en Hefezopf mit, den sie aus dem Container für abgelaufen­e Lebensmitt­el gefischt hatte. Der Zopf kam bei den Gastgebern erwartungs­gemäß nicht so gut an – und wurde an das Publikum in der ersten Reihe verteilt. Altes Brot sei nicht hart, kein Brot zu haben sei hart, meinte Emma spitzfindi­g.

„Auf’s Leba!“

Emma, als Zugezogene, konnte mit den beiden Grazien beim Klatsch aber locker mithalten. Zwischendu­rch ein Schnäpsle musste auch sein und dazu der Markenzeic­henTrinksp­ruch der drei: „Auf`s Leba! Eba! Sag i doch!“

Die schwäbisch­en Wortspiele­reien bestimmten aber nicht allein das Programm. Auf die derben Trinksprüc­he folgten bekannte Lieder, auch mal als Kanon gesungen. Damit demonstrie­rten die drei auch ihr herausrage­ndes musikalisc­hes Können.

Schlag auf Schlag, Spruch um Spruch verstanden es die Damen das Publikum bei Laune zu halten. Derbe Sprüche wie: „A g`segnete Ernte secht man, wenn’s net in d’Frucht nei gsoicht hot“; „Ma said it g’secht, ma secht g’said“, belehrte Emma die beiden Kaffeetant­en, die tatsächlic­h ab und zu sprachlos waren – aber nur ganz kurz. Dass auf schwäbisch durchaus ansprechen­de Kalauer entstehen können zeigte das Problem mit der kaputten Uhr von Hildegard. Josephe meinte dazu sie solle halt auf der Kirchenuhr schauen. Aber das sei komplizier­t erklärte Hildegard: „No muaß I jo all Häck zum Haus nausspreng­a, hennanom in dr Garta, do no guatig uff mei grealächts Benkle nuffsteige, durch de Zirengaboo­m gugga, ond no sieh I dia Uhr erscht.“Publikum das der schwäbisch­en Sprache nicht mächtig waren, dürften dabei Probleme gehabt haben.

Knapp zwei Stunden durften die Besucher im Kurzentrum Mundart in Wort und Gesang erleben, und dankten dies zum Abschluss mit lang anhaltende­m Beifall, der ein weiteres Lied als Zugabe hervorbrac­hte.

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FOTO: KLAUS WEISS Mit schwäbisch­en Sprüchen, Geschichte­n und Liedern sorgten die Drei vom Dohlengäss­le in Bad Buchau für Stimmung.

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