Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Stadtnahe Sozialwohnungen
Die Stadt hat auf zwölf Jahre den sanierten „Schwanen“angemietet.
RIEDLINGEN - Die Sanierung des ehemaligen „Schwanen“in der Veitstraße und der Neubau an Stelle der ehemaligen Scheune ist abgeschlossen. Am Montag hat Bürgermeister Marcus Schafft offiziell den Mietvertrag unterschrieben. Die Stadt mietet die Gebäude für zwölf Jahre an. Das Projekt war unter dem Etikett „sozialer Wohnungsbau“gestartet.
Im Neubau stehen ab nun acht Wohnungen mit jeweils rund 60 Quadratmetern zur Verfügung, barrierefrei und mit einem Aufzug. Ein Ausgang führt in die Zwiefalter Straße, so dass die Innenstadt nicht fern ist. Diese Wohnungen werden auf dem freien Wohnungsmarkt vergeben, heißt es von der Stadtverwaltung.
Im ehemaligen Schwanen sind vier schön sanierte Wohnungen entstanden, die für Wohngruppen geeignet sind. 16 separat abschließbare Zimmer gibt es im Haus, dazu Gemeinschafts-Aufenthaltsräume. In den Wohnungen im Altbau möchte die Stadt Riedlingen obdachlose Einzelpersonen oder Familien sowie Flüchtlinge, Asylbewerber und andere berechtigte Personen unterbringen.
Im Mai 2016 wurde die Idee des Umbaus der sanierungsbedürftigen „Schwanen“in Wohnungen für soziale Zwecke vorgestellt. Dies geschah damals auf der Höhe der Flüchtlingskrise und der Pläne der Stadt, in der Eichenau Mehrfamilienhäuser für Sozialen Wohnungsbau, als auch für Flüchtlinge, Obdachlose... zu realisieren. Mit der Idee, innenstadtnah Wohnfläche zu schaffen, haben aber damals Hans-Peter Selg, Markus Mark und Axel Henle den Gemeinderat überzeugt.
Noch keine Mieter...
Nach der Planungszeit und rund einem Jahr Bauzeit ist das Projekt fertig. Am 19. April wurden die Wohnungen endgültig abgenommen, ab 1. Mai läuft der Mietvertrag. „Grundsätzlich sind die Wohnungen ab sofort bezugsfertig“, sagt Bürgermeister Marcus Schafft, allerdings müssen die Küchenzeilen noch geliefert werden.
Trotz des Vorlaufs hat die Stadt für den Neubau noch keine Mieter, allerdings gebe es Interessenten. Demnächst werden die Wohnungen ausgeschrieben. Sollte es mehr Interessenten als Wohnungen geben, werde nach sozialen Kriterien ausgewählt, so Schafft. Ab 1. Juli soll der Neubau auf alle Fälle belegt sein, die Zeit bis zur Vermietung des Hauses geht finanziell zu Lasten der Stadt.
Keine Subventionen
Die Mietkosten für die Stadt liegen bei 10,50 Euro für den Neubau und bei 9,50 Euro für den Altbau. Eigentlich war angedacht, dass die Stadt aus einem Förderprogramm einen Zuschuss für diesen Zweck erhält. Aber, so Schafft: Angesichts der Mietkosten sei das Projekt rentierlich, daher sei man aus der Förderung heraus gefallen. Die Stadt will die Miete im Neubau auch nicht subventionieren, sondern eins zu eins weitergeben.
Damit liegen die Kosten für eine Wohnung im Neubau zwischen 560 und 650 Euro, Kaltmiete. Allerdings ist das Haus wärmegedämmt, so dass die Heizkosten gering sein dürften. Auch ein Blockheizkraftwerk ist im Erdgeschoss eingebaut. „Das Wohnungen „sind ihren Preis wert“, sagt Schafft.
Auch im sanierten, ebenfalls wärmegedämmten ehemaligen Schwanen ist noch keine Belegung erfolgt. Grundsätzlich sei geplant, dass Bewohner der vorhandenen Einrichtungen gegebenenfalls dorthin umziehen, so die Stadt. Aufgrund der Wohnungszuschnitte würde sich hier auch Familien mit mehreren Familienmitgliedern oder Einzelpersonen als WG eignen. Ob im Altbau auch Wohnungen/Zimmer frei bleiben, um reagieren zu können, wenn jemandem eine Wohnung zugewiesen werden muss, sei noch offen.
Der Umbau des Hauses erfolgte in Absprache mit dem Denkmalamt. Die Wohnungen sind zum Teil verwinkelt, haben in manchen Zimmern noch die alten, schönen Parkettböden und an der einen oder anderer Stelle sind auch die alten Balken noch sichtbar.
„Die Stadt Riedlingen sieht das Projekt äußerst positiv, zumal es dringend benötigten Wohnraum schafft“, so Schafft. Dass das Projekt von einheimischen Investoren realisiert wird, „ist umso erfreulicher“.