Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Höllenhunde auf Einkaufstour
Cerberus (in der griechischen Mythologie der Höllenhund) ist in der deutschen Bankenwelt kein Unbekannter: Der US-Finanzinvestor besitzt einen Anteil von mindestens drei Prozent an der Deutschen Bank und fünf Prozent an der Commerzbank. 40 Prozent halten die Amerikaner an der HSH Nordbank. Hinzu kommt die Südwestbank, die Cerberus mittelbar über die Bawag kontrolliert. Die Regionalbank wurde übereinstimmenden Medienberichten zufolge 2017 für 640 Millionen Euro den Strüngmann-Zwillingen abgekauft – Gründer des Pharmaherstellers Hexal und seit dessen Verkauf an Novartis Milliardäre. Die Strüngmanns hatten die ehemalige Genossenschaftsbank 2004 für rund 100 Millionen Euro von der DZ Bank gekauft und 2013 noch einmal knapp 400 Millionen Euro Eigenkapital zugeschossen. Die Südwestbank solle der Bawag als Basis für weitere Zukäufe dienen, erklärte Bawag-Vorstandschef Anas Abuzaakouk vor Jahresfrist die Logik des Deals. Offen bleibt, welche langfristige Strategie Cerberus auf dem deutschen Bankenmarkt verfolgt. Dem Engagement nach zu urteilen, sehen die Manager um Cerberus-Chef und TrumpFreund Stephan Feinberg aber erhebliche Gewinnchancen in der gebeutelten Branche. (ank)