Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mit Musik durch die Jahrzehnte
Voice Projekt aus Betzenweiler und befreundete Chöre geben Chorkonzert
BETZENWEILER - Ein Chorkonzert der besonderen Art hatten sich fünf befreundete Chöre unter dem Gastgeberchor „Voice Projekt“aus Betzenweiler einfallen lassen. Jeder Chor setzte sich in der bis auf den letzten Platz gefüllten Mehrzweckhalle in Betzenweiler mit dem Chorgesang aus einem der vergangenen sechs Jahrzehnte auseinander. Durch das Programm führte Lisa Sauter.
Den fetzigen Auftakt von einem sehr kurzweiligen und abwechslungsreichen Abend machte der Chor der „New Voices“aus Betzenweiler unter der Leitung von Daniela Heinrich mit aktuellen und Hits aus dem letzten Jahrzehnt mit „Telephone“wo viele Emotionen zu spüren waren. Aber auch bei „Human“einem Stück mit hoher Klangqualität oder „Something just like this“, wo vor allem der Abschlusston jedem Vogel Konkurrenz macht wussten die 14 Mädels und sechs Jungs zu überzeugen. Bei der Zugabe gab Chorleiterin Heinrich ein Solo zum Besten, toll untermalt vom Chor und dirigiert von Anna Mattmann, was einen begeisterten Applaus auslöste.
Zu einer Reise in die Vergangenheit lud jetzt der A-cappella-Männerchor Unteressendorf unter der Leitung von Markus Hänle mit bekannten deutschsprachigen Texten und Volksliedern wie „In die blühende Welt“, „das Wandern ist des Müllers Lust“oder „der Jäger Abschied“ein, wo die geballten Männerstimmen aus rund 25 Kehlen ein tolles tiefes Klangbild hervorzauberten. Aber auch eine enorme Feinfühligkeit gehört zum Repertoire des Chores, was sich nicht nur in der amüsanten Zugabe der „Froschhochzeit am See“mit lustigem „Quak, quak, quak“wiederspiegelte.
Mit Impressionen aus den 80ern begeisterte der Chor „Corazón“aus Betzenweiler unter der Leitung von Inge Gehweiler auch instrumental mit Sonnenbrillen, Strohhüten oder Lederoutfit. Die 18 Mädels brachten das begeisterte Publikum mit Titeln wie „Westerland“von den Ärzten, der lustigen Impression um den „Skandal im Sperrbezirk“mit Sirenengeheul um Rosi oder „Zurück zu dir“, wo sich trotz eines alten Wähltelefones sich der Angebetete leider nicht meldet. Bei der sehr stimmungsvollen „Wahnsinns“-Zugabe von Wolfgang Petri mit karierten Jacken fühlten sich die Zuhörer mitten im Geschehen und machten begeistert mit was in einem berechtigten tosenden Applaus endete.
An die 2000er erinnerte jetzt der Chor „Fatal“aus Neufra ganz in schwarz-roter Kleidung unter der Leitung von Michael Kniele mit „Run“, wo ein Männersolo von starken Frauenstimmen abgelöst wurde. Eine sehr stimmgewaltige und pompöse Vorstellung gaben die 50 Sängerinnen und Sänger bei „Jai ho“, bevor mit toller Akustik das Ziel einer langen Reise bei „ein Kompliment“zu Ende ging. Als Zugabe gab es „You raise me up“, vom ganzen Chor im unisono gesungen.
Ein besonderes Medley mit 20 Nummer-eins-Hits aus den 60ern hatte sich der gastgebende Chor „Voice Projekt“aus Betzenweiler unter der Leitung von Josef Menz mit dem Titel „Rock around the clock“etwas sehr abwechslungsreiches und kurzweiliges einfallen lassen. Mit einem Ausschnitt querbeet durch das Jahrzehnt mit schnellen Titeln wie „Sugar Babe“, stimmbetonten und stimmgewaltigen Stücken wie „Spanisch Eyes“oder „Monday, Monday“, aber auch ein Solo von Daniela Mattmann und Josef Menz bei „Bossa nova“oder gefühlsbetonten Stück „Can’t help falling in love“begeisterten die 30 Sängerinnen und Sänger in allen Tonlagen und Variationen.
Den krönenden Abschluss eines gelungenen Konzertabends bildete ein gemeinsames Stück aller Chöre, die auf der Bühne nur durch geschicktes Aufstellen alle Platz fanden.