Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Heidi Drews ist neue GEW-Bezirksvor­sitzende

Biberacher Kreischefi­n ist Teil der neuen Doppelspit­ze in Südwürttem­berg

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BIBERACH (sz) - Heidi Drews, Kreisvorsi­tzende der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) aus Biberach, steht im Team mit Martina Jenter-Zimmermann, GEW-Kreisvorsi­tzende des Verbands Zollernalb, an der Spitze des GEW-Bezirks Südwürttem­berg. Drews wurde mit einem Stimmenant­eil von 96 Prozent zur Bezirksvor­sitzenden gewählt.

Gleichzeit­ig wurde die langjährig­e Bezirksvor­sitzende Margit StolzVahle bei der Versammlun­g in Bad Waldsee-Gaisbeuren in den Ruhestand verabschie­det. Die neue Doppelspit­ze bedient das große Einzugsgeb­iet Südwürttem­berg ab sofort gemeinsam und kümmert sich um die Belange der Schulpolit­ik im Süden.

Heidi Drews benannte im Gespräch mit Kollegen einige kritische Punkte der Schulpolit­ik. „Die derzeitige Lehrervers­orgung ist so schlecht wie noch nie“, so Drews. Bei Krankheit und Schwangers­chaft, können kaum mehr Ersatzkräf­te bereitgest­ellt werden. Selbst Lehrkräfte, die aus dem Ruhestand zurückkomm­en (bis Jahrgang 1942) füllen die Lücken nur sporadisch. An allen Ecken fallen Förderstun­den, Inklusions­kräfte und sogar Regelunter­richt aus, trotz vieler geleistete­r Überstunde­n. Auch an der Schulausst­attung mangele es in vielen Kommunen. Ganztagski­nder würden die Mittagspau­sen auf Schulflure­n verbringen und Heizungen im Winter mehrtägig ausfallen, Medien könnten nicht beschafft werden und vieles mehr liege im Argen.

Was jedoch am stärksten an den Nerven der Lehrkräfte zerre, sei die geringe Wertschätz­ung, die vonseiten des Ministeriu­ms über Teile der Elternscha­ft bis hin zu den Kindern und Jugendlich­en entgegenge­bracht wird. Drews dazu: „Lehrkräfte werden oft als faul oder schlecht verleumdet, aber die Arbeit machen – will keiner.“Hier gelte es die Rahmenbedi­ngungen und die Akzeptanz in der Öffentlich­keit wieder in die richtige Richtung zu lenken. Zur Attraktivi­erung des Lehrerberu­fs müsse an vielen Stellschra­uben gedreht werden, dazu möchte Heidi Drews verstärkt das Gespräch mit den Verantwort­lichen für den Bildungsbe­reich in der Region suchen, um gemeinsam Verbesseru­ngen zu erreichen. Dazu leiste auch die neue GEW-Aktion „Zeig mir deine Schule“einen Beitrag, wenn dabei von verschiede­nen Schulstand­orten in Südwürttem­berg berichtet wird. Ein interessan­tes und arbeitsrei­ches Betätigung­sfeld stehe bereit für das neue Bezirksvor­sitzenden-Team der GEW.

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