Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein „Mann für alle Fälle“ist Revierleiter
Franz Lemli zum neuen Revierleiter ernannt – Timo Hagenmeier verabschiedet
Franz Lemli zum neuen Revierleiter ernannt – Timo Hagenmeier verabschiedet.
RIEDLINGEN - Das Polizeirevier in Riedlingen hat einen neuen Leiter: Im Rahmen einer kleinen Feierstunde hat Franz Lemli die Bestellungsurkunde aus den Händen des Ulmer Polizeipräsidenten Christian Nill erhalten. Gleichzeitig wurde Lemlis Vorgänger Timo Hagenmaier verabschiedet.
Nill bezeichnete Lemli als „Allzweckwaffe“der Polizei. Lemli ist 1973 als 16-Jähriger in die Polizei eingetreten und hat bereits viele Bereiche kennengelernt und Positionen bekleidet. „Ein Mann, der alle Facetten der Polizeiarbeit kennt“, so Nill. So war er auch als Jugendsachbearbeiter als auch in der Kriminalprävention tätigt. Den „Ersten Polizeihauptkommissar“zieht es von „Ost nach West“im Landkreis: Zuletzt leitete Lemli, der in Warthausen wohnt, den Polizeiposten in Ochsenhausen. Die Ernennung zum Amtsleiter sei nun die Krönung seiner Laufbahn.
Er übernehme nun Revier, das für eine große Fläche zuständig ist (509 Quadratkilometer); ein Revier, in einer schönen Stadt mit einer motivierten Mannschaft, wie Nill sagte. Im Einzugsbereich des Reviers, das bis nach Bad Schussenried reicht, leben knapp 50 000 Menschen. Nominell hat das Amt 49 Vollzeitstellen, doch tatsächlich muss mit 46 Beamten die Sicherheit in diesem Bereich gewährleistet werden. Riedlingen sei ein Revier, bei dem man die Beamten noch persönlich kenne und auf der Straße anspreche. „Die Mitarbeiter sind verwurzelt mit der Dienststelle“, hier werde ein guter Umfang mit den Mitarbeitern gepflegt: „Dafür steht Riedlingen.“
Nill war sich der dünnen Personaldecke bewusst, mit der Lemli künftig arbeitet. Aufgabe sei es „mit einem sehr knappen Personalkörper und einer motivierten Mannschaft das Beste für den Bürger zu erreichen“. Doch das traut der Polizeipräsident dem neuen Riedlinger Leiter zu: Bei ihm sei hohe Fachlichkeit gepaart mit einer hohen sozialen Kompetenz, so Nill.
In seiner kurzen Dankesrede bezeichnete es Lemli als Herausforderung, mit einer knappen Personaldecke die Sicherheit in der Fläche zu gewährleisten. Sorge bereitet ihm, dass auch in der Raumschaft der Vandalismus, Ordnungswidrigkeiten, Alkoholund Drogenvergehen zugenommen haben. „Hier müssen wir uns richtig aufstellen“, so Lemli. Dies will er mit den Partnern in den Kommunen und den anderen Hilfsorganisationen tun.
Lemli, der in seiner Freizeit kommunalpolitisch aktiv ist und sich als SPD-Fraktionssprecher im Kreistag engagiert, dankte seinem Vorgänger, dass er ihm ein funktionierendes Revier übergeben habe. Zudem will er dazu beitragen, dass die Mitarbeitermotivation und die Zufriedenheit der Mitarbeiter hoch bleibt. „Ich habe mich vom 1. Tag an wohl gefühlt“, so Lemli, der bereits seit Anfang des Monats seine neue Stelle angetreten hat.
Im Rahmen der Feierstunde wurde gleichzeitig sein Vorgänger Timo Hagenmaier offiziell verabschiedet. Hagenmaier wechselte nach nur knapp zwei Jahren als Riedlinger Revierleiter in die Nähe seines Heimatorts, wo er das Verkehrskommissariat in Mühlhausen übernimmt. Nill attestierte Hagenmaier, dass er seine Aufgabe in Riedlingen mit Herzblut und Engagement gemacht habe. Er habe eigentlich schon gedacht, dass er drei bis fünf Jahre bleibe; damals habe auch keiner damit gerechnet, dass sich so schnell bei seinem Wohnort eine solch interessante Leiterstelle auftue. Er bat Hagenmaier, seine Erfahrungen aus dem Revier in die neue Aufgabe mitzunehmen.
Erfüllteste Zeit
Hagenmaier zog eine kurze Bilanz seiner Zeit in Riedlingen. Hagenmaier dankte den anwesenden Bürgermeistern für das reibungslose Miteinander in den vergangenen zwei Jahren, die auch manche gemeinsamen Aktionen erlaubt hätten. Er dankte auch den Mitarbeitern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und betonte: Seine unbeschwerteste Zeit habe er im Streifendienst gehabt, eine interessante beim Studium an der Polizeihochschule aber „die erfüllteste Zeit hatte ich als Revierleiter in Riedlingen“, so Hagenmaier.
An dem Festakt nahmen elf Bürgermeister der Region, etliche Polizeibeamte und auch Vertreter des Landratsamts und der Hilfs- und Rettungsorganisationen teil. Sowohl Christian Nill als auch Lemli werteten dies als sehr gutes Zeichen; ein Zeichen der Wertschätzung und auch, dass die Polizei hier noch etwas gilt. Und Sicherheit für die Menschen der Region könne nur erreicht werden, wenn alle an einem Strang ziehen.
Gruß- und Abschiedsworte kamen auch von Bürgermeister Marcus Schafft, der auch im Namen der Kollegen Franz Lemli willkommen hieß und seinen Dank für den bisherigen Revierleiter aussprach. „Sicherheit ist unser gemeinsames Thema“, so Schafft. Der Personalratsvorsitzende Peter Vietz nannte Lemli den „Mann für alle Fälle“. Es freue ihn sehr, dass Lemli nun diese Dienststelle übernehme, mit „einer tollen Mannschaft“.
Ein Video sowie weitere Bilder zur Amtseinsetzung gibt es unter
www.schwaebische.de, Ortsmarke Riedlingen