Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
500 Damen hören ihm so schön zu
„Pianoman“Friedemann Benner sang beim VR-Frauenforum in Ertingen
ERTINGEN - Die Volksbanken Raiffeisenbanken im Kreis Biberach luden zum 22. Frauenforum in die Kulturhalle Ertingen ein. Etwa 500 Frauen – im Publikum auch einige wenige Männer – durften sich auf einen Abend mit Esprit freuen. Er trug deutlich die Handschrift des Marketingteams der Bank unter Leitung von Jutta Springer-Rebstein. Das Vorstandsmitglied der Volksbank-Raiffeisenbank Riedlingen, Albert Schwarz, freute sich über ein volles Haus und wertete dies als ein Zeichen der Verbundenheit zur Bank. Doch nicht nur, denn die Frauen waren gekommen, um einen vielsprechenden Abend mit Friedemann Benner zu genießen. Der „Pianoman“begeisterte als Musiker und Conférencier.
Die Chemie zwischen geballter Frauenpower im Saal und nicht weniger präsenter Manpower auf der Bühne stimmte von Anfang bis Ende. Keine Frage, der Berliner, der wieder zurück zu seinen Wurzeln nach Riedlingen/Langenenslingen kehrte, ist ein hervorragender Musiker. Überraschend war, wie entspannt, sympathisch und charmant er sich auf der Bühne gab. Benner verstand es, ein großes Publikum zu unterhalten und zu fesseln. Er plauderte drauf los, ein oder zwei Mal bewies er, dass er seine schwäbische Muttersprache, die er trotz Sprachtraining für seine Synchronarbeit nicht verlernt hat, noch beherrscht.
Zwischen seinen Musikstücken blickte der Musiker auf eine facettenreiche berufliche Karriere zurück. Auf die große Leinwand waren Erinnerungen und Einblicke in sein Schaffen projiziert. Während seiner Laufbahn als Komponist, Sänger, Texter, Sprecher und seiner Arbeit in der Filmmusik-Synchronisation kooperierte er mit namhaften Stars. Unter anderem sang er bei „König der Löwen“und „Shrek“, hatte 4000 Auftritte als Musiker bei diversen Startourneen auf sämtlichen Bühnen Deutschlands, 17 Jahre arbeitete er mit Roland Kaiser. Die Liste der Highlights seiner beruflichen Karriere ist damit noch lange nicht vollständig. Das Publikum durfte sich über kleine Episoden amüsieren, wie etwa die musikalische Begegnung mit drei Bundespräsidenten rund um sein „Ben Friedmann Quintett“.
Im Fokus des Abends stand natürlich die Musik. Benner zeigte was er in seinem Repertoire hat, deutsche Eigen- und Fremdkompositionen aus seinem „Liederlichen Liederprogramm“, wie „Schlechte Nachricht“, „Keine Erektion“, „Ich bereue nichts“und „Perlen vor die Säue“. „Ich spiele gerne für euch, ihr hört so schön zu, es macht Spaß“, hauchte er mit seiner tiefen Stimme den Damen in den Saal. Denen gefiel es so sehr, dass sie ohne zu Zögern bei Roland Kaiser Hits mitsangen. „Die Texte kenne ich gar nicht, ich habe damals beim Spielen weggehört.“
Benner ist meist mit Augenzwinkern dabei. Auch oder gerade bei Liedern, in denen er einen sexy Einblick ins „Chambre d’amour“erlaubt. Doch nicht nur. Es wurde sehr leise im Saal, sang er sanfte Liebeslieder hingebungsvoll am Flügel, „schöne, eigene, naive Dinge aus einem kleinen Klavierband“. Auch englische Songs, etwa von Lionel Richie oder Elton John, aus seinem „Mr. Frizz-Programm“interpretierte Benner stimmgewaltig. Seine Hommage an Hildegard Knef bleibt im Gedächtnis: „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, ein Lied das ihm schon als Kind gefallen habe. Am Schluss spielte der Star des Abends „What A Wonderful World“. Nach fantastischen Stunden konnte man dem zustimmen. Autogramme gab es nur „auf die Haut“, anschließend hatten die Veranstalter einen ansprechenden Stehempfang im Foyer vorbereitet. Den Frauen gefiel es, sie waren in Feierlaune.