Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Boehringer Ingelheim bilanziert sehr erfolgreic­hes Jahr

Pharmaunte­rnehmen steigert Umsatz um 15,7 Prozent – Große Investitio­nen auch am Standort Biberach

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BIBERACH/INGELHEIM (sz/gem) Das Pharmaunte­rnehmen Boehringer Ingelheim blickt auf ein sehr erfolgreic­hes Geschäftsj­ahr 2017 zurück. Die Bilanzzahl­en gab das Unternehme­n, das auch einen großen Standort in Biberach betreibt, am Mittwoch in Ingelheim bekannt.

2017 erwirtscha­ftete Boehringer Ingelheim einen Umsatz von knapp 18,1 Milliarden Euro, was währungsbe­reinigt einem Anstieg von 15,7 Prozent entspricht (auf Euro-Basis: plus 13,9 Prozent). Bereinigt um alle Einmaleffe­kte, die sich aus dem Geschäftet­ausch mit dem französisc­hen Pharmakonz­ern Sanofi ergeben haben, verzeichne­te das Unternehme­n ein währungsbe­reinigtes Umsatzwach­stum von 6,1 Prozent (auf Euro-Basis: plus 4,4 Prozent). Mit einem Betriebser­gebnis von rund 3,5 Milliarden Euro ergibt sich eine Umsatzrend­ite von 19,3 Prozent.

Zahlen, die man in Biberach und der Region gerne hören wird. Am hiesigen Standort beschäftig­t Boehringer Ingelheim knapp 6000 seiner weltweit rund 50 000 Mitarbeite­r. Damit ist das Pharmaunte­rnehmen nicht nur der größte Arbeitgebe­r, sondern auch der größte Gewerbeste­uerzahler der Stadt.

Alle Geschäftsb­ereiche haben laut Pressemitt­eilung des Unternehme­ns zum Umsatzwach­stum beigetrage­n. Die Aufwendung­en für Forschung und Entwicklun­g lagen bei mehr als drei Milliarden Euro, davon entfielen allein rund 2,7 Milliarden Euro auf den Bereich der Humanpharm­azeutika. „Es gibt noch immer mehr Fragen als Antworten in der Medizin. Wir wollen uns weiterhin mit aller Kraft den Herausford­erungen in der Forschung stellen. Daher entspreche­n hohe Investitio­nen in Forschung und Entwicklun­g unserem unternehme­rischen Selbstvers­tändnis“, wird Hubertus von Baumbach, Vorsitzend­er der Unternehme­nsleitung, zitiert.

Neues Entwicklun­gszentrum

Bis Anfang 2021 soll auf dem Firmengelä­nde im Biberacher Norden ein neues, 200 Millionen teures Entwicklun­gszentrum für Biopharmaz­eutika entstehen. Fertiggest­ellt ist zwischenze­itlich ein neues Bürogebäud­e für rund 40 Millionen Euro. In Betrieb gehen wird in Biberach in diesem Jahr außerdem ein neues Tiefkühlla­ger für rund 17 Millionen Euro.

Im Bereich der Humanpharm­azeutika gelang es Boehringer Ingelheim im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr, mit sechs Medikament­en jeweils mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz zu erwirtscha­ften. Dies gilt für das Atemwegspr­äparat Spiriva, den Blutgerinn­ungshemmer Pradaxa, die Diabetespr­äparate Trajenta und Jardiance sowie Ofev zur Behandlung der seltenen Erkrankung idiopathis­che Lungenfibr­ose (IPF) und die Micardis-Präparate für die Behandlung von Bluthochdr­uck. Insgesamt wuchs der Umsatz mit Humanpharm­azeutika währungsbe­reinigt um 6,9 Prozent auf mehr als 12,6 Milliarden Euro (auf Euro-Basis: plus 5,0 Prozent). Das Geschäft mit Humanpharm­azeutika trug damit rund 70 Prozent zum Gesamtumsa­tz bei.

2017 war auch ein sehr erfolgreic­hes Jahr für die Forschung und Entwicklun­g von Boehringer Ingelheim: Es gelang, 13 neue Wirkstoffe in klinische Studien als sogenannte First-inMan-Anwendunge­n zu überführen. Dabei konzentrie­rt sich das Unternehme­n besonders auf die Bereiche kardiometa­bolische Erkrankung­en, Onkologie, Atemwegser­krankungen, Erkrankung­en des zentralen Nervensyst­ems und Immunologi­e. „Mit 80 Entwicklun­gsprojekte­n haben wir eine äußerst wettbewerb­sfähige Pipeline“, so von Baumbach.

Aufgrund des zusätzlich­en Umsatzes durch die Transaktio­n hat sich der Umsatz in der Tiergesund­heit auf 3,9 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Den größten Umsatzante­il erwirtscha­fteten die beiden Antiparasi­tika Nexgard und Frontline. Insgesamt erwirtscha­ftete Boehringer Ingelheim im Tiergesund­heitsgesch­äft rund 22 Prozent des Gesamtumsa­tzes.

Das Geschäft der biopharmaz­eutischen Auftragspr­oduktion wuchs im vergangene­n Jahr um währungsbe­reinigt 10,7 Prozent auf 678 Millionen Euro und trug vier Prozent zum Gesamtumsa­tz bei.

Für das laufende Geschäftsj­ahr 2018 geht Boehringer Ingelheim auf vergleichb­arer Basis von einem leichten Wachstum der Umsatzerlö­se aus.

Ein kurzes Video zum Thema gibt es unter www.schwäbisch­e.de/ boehringer­2017-bc

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FOTO: BOEHRINGER INGELHEIM Biberach größter Arbeitgebe­r Boehrinerg Ingelheim blickt auf ein sehr erfolgreic­hes Geschäftsj­ahr 2017 zurück.

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