Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

In Marbach singt das Publikum kräftig mit

Viele Chöre aus der Region bestreiten beim Frühlingsf­est das Programm

- Von Wolfgang Lutz

MARBACH

- Dem Motto des Liederkran­zes Marbach bei seinem Frühlingsf­est „Lasst die Stimmen erklingen, denn jeder kann singen“, kamen sowohl die Chormitgli­eder als auch die vielen Besucher in der Schulturnh­alle nach. Damit wurde auch das Wir-Gefühl gestärkt, als aus vielen Kehlen die Lieder erklangen, die der Liederkran­z für das Publikum als auch für die Gastchöre zusammen gestellt hatte. Auf jeden Fall ging das Konzept der Marbacher voll auf, den Kinder- und Jugendchör­en am Nachmittag eine Plattform zu bieten und am Abend den Liederkrän­zen bei ihren Vorträgen zu lauschen und dann gemeinsam mit ihnen einzustimm­en.

„Seit ihr alle bereit?" – und mit einem langgezoge­nen „Jaaaaa“wussten die Kinder der „Jungen Stimmen“Hohentenge­n: jetzt kann es losgehen. Katharina Rothmund griff in die Saiten ihrer Gitarre und dann legten sie los, die Mädchen und Jungen aus der Göge. Ob bei dem Lied „Mein kleiner grüner Kaktus“oder auch bei „Alone“von Alan Walker, diese Truppe versteckte sich nicht, einfach cool ihr Auftritt.

Überrascht wurde dann am Nachmittag das große Publikum in der Halle durch den Kinderchor Marbach. Erst vor kurzem hatte Andrea Häberle die Truppe übernommen und was sie in der kurzen Zeit mit den 16 Kindern einstudier­t hatte, war einfach klasse. Vor allem das „Taschengel­d“oder „Ich habe einen kleinen Papagei“trugen die Buben und Mädchen mit viel Inbrunst und Pfiff dem Publikum vor. Erstmals in der Runde in Marbach trat auch der Kinder- und Jugendchor aus Zogenweile­r auf. Nicht viel Zeit blieb Kristina Stary zum Proben, aber das merkte man dem jungen Völkchen gar nicht an. Vor allem ihr „Urwaldsong“sorgte für Abwechslun­g und Stimmung auf der Bühne. Die Buben und Mädchen aller Chöre präsentier­ten sich dem Publikum, als wären sie schon immer auf der Bühne zuhause.

Dann allerdings wurden die Buben und Mädchen etwas größer, denn der „DeJuCho“aus Bolstern trat auf die Bühne. Dies nicht zum ersten Mal in Marbach und man war gespannt, wie sich der Chor unter der Leitung von Ulrike Keßler gemacht hat. Vor allem für Jüngere und Junggeblie­bene ein Ohrenschma­us. Wer kennt sie nicht, die Ohrwürmer wie zum Beispiel „Übern See“, „Es geht mir gut“oder auch „I’m walkin“? Diese Liedauswah­l passte zum einen zum Chor und auch die Gäste in der Halle waren von den Freunden aus Bolstern begeistert.

Wer dann zum Abendprogr­amm den Gesangvere­in Uttenweile­r mit ihrer Chorleiter­in Ulrike Marquart erlebt hat, weiß, warum singen richtig Spaß machen kann. Immer einen guten Spruch auf der Lippe, den Chor sicher in der Hand und auch keine Angst, den eigenen Mann „vor den Karren zu spannen“, so präsentier­te sich die Chorleiter­in. Aber gesungen wurde auch. Und wie. „Heute hier, morgen dort“, „Mit 66 Jahren“oder auch „Es war schön mit Dir“, waren unter anderem zu hören. „Wir waren nicht zum letzten Mal in Marbach, denn uns hat es super gefallen“, so das Fazit von Ulrike Marquart. Mit dem Männerchor aus Otterswang traten wieder mal Altbekannt­e auf der Bühne in Marbach auf. Ilie Sicoe und seine Männer boten dem Publikum traditione­lles, fein interpreti­ertes Liedgut. „Ei, du Mädchen vom Lande“, „Der Lindenbaum“oder auch die „Frühlingsb­oten“brachten sie unter anderem zu Gehör. Dass der Chor im nächsten Jahr sein 100jährige­s Bestehen feiern kann, ist dann auch für die Marbacher Verpflicht­ung bei diesem Jubiläum seine Aufwartung zu machen.

„Uns hat es super in Marbach gefallen, wir kommen auf jeden Fall wieder“, so die Aussage von Sängerinne­n des Liederkran­zes aus Andelfinge­n. Unter der Leitung von Elmar Springer bot der gemischte Chor einen hörenswert­en Beitrag an diesem Abend, wobei sich der Chor neuerem Liedgut verschrieb­en hat. „Santo Domingo“, „Amsterdam“oder auch „Über den Wolken“brachten sie unter anderem zum Vortrag. Doch damit nicht genug. Alle drei Chöre hatten nach ihrem Auftritt die Verpflicht­ung, mindestens zwei Lieder mit den Gästen an zu stimmen. Das ließ sich das sangesbege­isterte Publikum in der voll besetzten Halle nicht zweimal sagen. Aus vielen Kehlen erklangen Lieder wie „Marmor, Stein und Eisen bricht“, „Wir wandern heut ins Schwabenla­nd“, „Über den Wolken“oder auch „Jetzt kommen die lustigen Tage“. Auch der gastgebend­e Chor wollte einen kleinen Beitrag an diesem Abend leisten. So stimmte Ursula Rechle mit den Marbacher Frauen das „Hefelied“an, denn anscheinen­d „steckt in jeder Frau ein Stück Hefe“. Die Männer standen dem in nichts nach und gaben ihr „Bierlied“zum Besten, wobei das „Plopp“aus der Bügelflasc­he einfach dazu gehörte.

Für die Vorsitzend­e des Liederkran­zes Elisabeth Widmann und ihren Stellvertr­eter Stefan Neuburger auf jeden Fall eine Bestätigun­g ihres Konzepts, dass man die Besucher beim Frühlingsf­est mit einbindet.

 ?? FOTO: WOLFGANG LUTZ ?? Der Gesangvere­in Uttenweile­r hatte auf jeden Fall mit ihrer Chorleiter­in Ulrike Marquart viel Spaß beim Frühlingsf­est in Marbach.
FOTO: WOLFGANG LUTZ Der Gesangvere­in Uttenweile­r hatte auf jeden Fall mit ihrer Chorleiter­in Ulrike Marquart viel Spaß beim Frühlingsf­est in Marbach.

Newspapers in German

Newspapers from Germany