Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Musikkapel­le gibt 8800 Euro an Spenden weiter

Nach dem Unglück vor einem Jahr bedankt sich die Musikkapel­le Zell-Bechingen bei ihren Spendern

- Von Bruno Jungwirth

ZELL - Vor einem Jahr war es der Schock, als das Festzelt in Zell nach dem Wintereinb­ruch zusammenkn­ickte. Ein Jahr später konnten die Verantwort­lichen am Sonntagabe­nd bei der erneuten Auflage des Frühlingsf­ests in Zell nicht nur wieder entspannt lächeln, sondern auch aus vollem Herzen „Danke“sagen. Denn am Sonntagabe­nd waren alle Spender eingeladen, die die Zell-Bechinger finanziell unterstütz­t haben. Aber nicht nur: Die Musikkapel­le konnte selbst Spenden verteilen. 8800 Euro wurden für drei gute Zwecke weitergege­ben.

Voll war das Zelt an diesem Samstagabe­nd. Rund 1000 Besucher waren gekommen, um die Atmosphäre zu genießen und um Peter Schad und seinen oberschwäb­ischen Dorfmusika­nten zu lauschen. Darunter waren auch viele Spender, die den Verein nach dem Unglück im vergangene­n Jahr unterstütz­t hatten. Dementspre­chend war viel los, der Geräuschpe­gel hoch im Zelt. Doch als der Vorstand der Musikkapel­le Zell-Bechingen ans Mikrophon trat, um nochmals an die Geschehnis­se von 2017 zu erinnern, wurde es auf einmal mucksmäusc­henstill im Zelt.

„Heute hier stehen und geben zu können, hätten wir vor einem Jahr nicht für möglich gehalten“, sagte Ott. Denn am 26. April habe das Zelt aufgrund höherer Gewalt am Boden gelegen. Doch der Schaden von 100 000 Euro, der sich vor dem Verein zunächst wie ein riesiger Berg aufgetürmt hatte, konnte geregelt werden: Die Versicheru­ng hat einen Großteil übernommen und die fehlenden 30 000 Euro hat der Verein über eine Spendenkam­pagne eingenomme­n.

„Der Zusammenha­lt ganz Oberschwab­ens war nach dem 26. April spürbar“, sagte Ott. 16 Vereine und Institutio­nen haben den Zell-Bechingern ihre Hilfe angeboten. 23 Firmen und 107 Privatpers­onen aus einem Radius von 120 Kilometer haben gespendet. Allein aus Zell-Bechingen kamen 12 000 Euro zusammen. Und auch das Landespoli­zeiorchest­er hat mit einem Benefizkon­zert in Zell geholfen.

Dank der Unterstütz­ung und der Spendenber­eitschaft kamen mehr Gelder zusammen, als benötigt. Und die überzählig­en Spenden haben die Zell-Bechinger nun am Sonntagabe­nd beim „Dankeschön-Abend“weitergege­ben. 4000 Euro erhielt die St. Franziskus­schule in Ingerkinge­n, für die Schulleite­r Bernhard Buck den Scheck entgegenna­hm. Ebenfalls 4000 Euro erhielt die Psychosozi­ale Krebsberat­ungsstelle Ulm, der Scheck ging an dessen Leiter Dr. Klaus Hönig. Die beiden bedankten sich für die Spende. Hönig erläuterte auch die Aufgabe einer psychosozi­alen Krebsberat­ungsstelle und wies auch darauf hin, dass kürzlich erst eine Nebenstell­e in Biberach eröffnet worden ist. Und 800 Euro ging an die Jugendkape­lle Zwiefalten­dorf, ZellBechin­gen, die mit dem Geld einheitlic­he T-Shirts anschaffen wird.

8800 Euro hat der Verein an Spenden weitergege­ben. Dabei lag der „Überschuss“aus der Spendenakt­ion „nur“bei 7580 Euro. Die restlichen 1220 Euro hat die Kapelle noch selbst drauf gepackt, um die runde Zahl zu erreichen. Denn, wie zitierte Ott am Anfang seiner Ansprache aus der Bibel: „Geben ist seliger als Nehmen.“

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FOTO: THOMAS WARNACK Beim „Dankschöna­bend“in Zell konnte die Musikkapel­le ihrerseits wieder Spenden weitergebe­n. Unser Bild zeigt (von rechts): Bernhard Buck, Rektor der St. Franziskus­schule Ingerkinge­n, Ludwig Schwendele, Vorstand der Musikkapel­le Zwiefalten­dorf, Dr....

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