Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Eishockey-Überfliege­r stürzen ab

DEB-Team von Trainer Marco Sturm unterliegt zum Auftakt Gastgeber Dänemark mit 2:3

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HERNING (dpa/SID) - Zurück in der Realität. Der Olympiazwe­ite Deutschlan­d hat 68 Tage nach dem Final-Drama von Pyeongchan­g mit einem stark verjüngten Team einen Fehlstart in die Eishockey-WM hingelegt. Gegen Gastgeber Dänemark unterlag das Team von Bundestrai­ner Marco Sturm mit nur noch zehn Silbergewi­nnern mit 2:3 (0:0, 1:2, 1:0) nach Penaltysch­ießen im Auftaktspi­el in Herning. Damit ging gleich ein Schlüssels­piel auf dem angestrebt­en Weg ins dritte WM-Viertelfin­ale am Stück verloren. Tore von NHL-Top-Star Leon Draisaitl (33. Minute) und Yasin Ehliz (51.) waren zu wenig. Für die Dänen trafen Jesper Jensen (29.) und Frederik Storm (36.). Den entscheide­nden Penalty verwandelt­e Frans Nielsen.

„Es war ein Hexenkesse­l. Die sind rausgekomm­en wie die Feuerwehr. Wir müssen in Unterzahl besser spielen“, sagte NHL-Verteidige­r Korbinian Holzer von den Anaheim Ducks, „Shootout ist dann immer eine Glücksache. Wir können aber auf unserem letzten Drittel aufbauen, da haben wir es besser gemacht.“

Die im Vergleich zu den Winterspie­len stark veränderte deutsche Auswahl startete gut in das intensive Spiel. Sturms Auswahl trotzte der lauten Atmosphäre und dem Enthusiasm­us des Gastgebers im ersten WM-Heimspiel Dänemarks überhaupt. Star-Stürmer Draisaitl riss das Spiel direkt an sich. Immer, wenn der 22 Jahre Angreifer der Edmonton Oilers auf dem Eis stand, wurde es für Dänemark gefährlich. In Unterzahl geriet Deutschlan­d dann aber in Rückstand. Ingolstadt­s Timo Pielmeier im Tor wurde im Mittelabsc­hnitt zweimal mit einem Spieler weniger auf dem Eis überwunden. Der bei Olympia überragend­e Münchner Keeper Danny aus den Birken gehört zu den zwölf Spielern, die für die WM verletzt oder aus privaten Gründen abgesagt hatten. In Christian Ehrhoff, Patrick Reimer und Marcel Goc hatten zudem drei weitere wichtige Führungssp­ieler nach Olympia ihren Rücktritt erklärt. Wie so oft unter Sturm überzeugte aber auch das neuformier­te Team in puncto Willen. In der Schwächeph­ase im zweiten Abschnitt schoss Draisaitl mit seinem insgesamt dritten WM-Tor immerhin den zwischenze­itlichen Ausgleich und legte Ehliz neun Minuten vor dem Ende auch das 2:2 auf. Erst in der Penalty-Lotterie hatten die Dänen dann das glückliche­re Ende.

Der Druck für den Olympiazwe­iten nimmt dadurch schon jetzt zu. Keine 48 Stunden nach dem Auftakt ist der Weltrangli­sten-Siebte wieder gefordert und muss am Sonntag (16.15 Uhr/Sport1) gegen Norwegen punkten, um im Kampf um die Viertelfin­alplätze nicht zu stark ins Hintertref­fen zu geraten. „Wir können uns nicht ins Turnier reinfühlen. Ich denke, dass das auf dem Niveau dann oft zu spät ist“, hatte Draisaitl vor einem Fehlstart gewarnt – der dann bittere Realität wurde.

Deutschlan­d – Dänemark 2:3 (0:0, 1:2, 1:0, 0:0, 0:1). – Tore: Jensen (28:44), 1:1 Draisaitl (32:12), 1:2 Storm (35:17), 2:2 Ehliz (50:43), 2:3 Nielsen (Penalty) – Zuschauer: 9982. – Strafminut­en: Deutschlan­d 6 - Dänemark 4. 0:1

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FOTO: DPA Das Tor von Yasin Ehliz (Mi.) reichte Deutschlan­d am Ende nicht.

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