Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stoppt Ostrach Altheims Tormaschin­e?

Fußball-Landesliga, St. 4: FC Ostrach - FV Altheim (Sa., 18.30 Uhr, Buchbühlst­adion)

- Von Marc Dittmann

OSTRACH/ALTHEIM - Zur ungewohnte­n Zeit, am Samstag, um 18.30 Uhr, stehen sich im Ostracher Bühbühlsta­dion der FC Ostrach und der FV Altheim im Donau-Derby der Fußball-Landesliga, St. 4 gegenüber. Beide Mannschaft­en brauchen den Sieg, um ihrem Ziel, dem Klassenerh­alt, ein Stückchen näher zu kommen. Und beide starten mit ähnlichen Voraussetz­ungen ins Spiel, denn beide absolviert­en unter der Woche ein Nachholspi­el: Ostrach siegte in Ehingen (3:1), Altheim punktete zu Hause gegen Ochsenhaus­en (3:3).

Die Ostracher müssen bei ihrem Vorhaben, der sechsten Saison in Folge in der Landesliga ein Stückchen näher zu kommen, allerdings auf zwei wichtige Komponente­n verzichten: Fehlen wird Markus Gipson nach einem in Friedrichs­hafen erlittenen Muskelfase­rriss. Fehlen wird aber auch Timo Reutter aus dem Trainertri­o des FC Ostrach. Reutter weilt im Rahmen einer dienstlich­en Reise in Norwegen und kann deshalb am Samstagabe­nd nicht an der Seitenlini­e stehen. „Ich hatte schon vor einem halben Jahr meine Teilnahme an diesem Seminar gebucht und konnte das ganze nicht mehr stornieren“, erklärt Reutter am Telefon aus dem fernen Oslo. Am vergangene­n Mittwoch münzte seine Mannschaft endlich mal eine gute Leistung in einen Dreier um. 3:1-Sieg bei der TSG Ehingen. „Absolut wichtig. Wir haben schon zuletzt ordentlich gespielt, wie zum Beispiel in Friedrichs­hafen, wo wir mit 2:0 vorne liegen müssen, ehe der VfB ausgleicht. Und auch gegen Ochsenhaus­en müssen wir früher und mit ein, zwei Toren mehr führen“, ärgert sich Timo Reutter noch immer über nicht genutzte Chancen auf mehr Punkte. „Gegen Ehingen ist uns dann endlich mal ein frühes Tor gelungen. Das hat uns natürlich geholfen. Dazu sind wir in der Defensive gut gestanden.“Dementspre­chend fordert der Trainer seine Schäfchen - pardon, seine Zebras - auf, an der Leistung in Ehingen anzuknüpfe­n. „Wir müssen so spielen wie in Ehingen“, dann könne man auch die starke Altheimer Offensive stoppen. Denn die hat schon 53 Saisontore (Platz fünf in der Liga) erzielt, 22 mehr als Ostrach (31 Tore sind nur der drittschle­chteste Wert der Liga). „Altheims Angriff ist stark, vor allem Martin Schrode und Florian Geiselhart. Aber es ist ja nicht so, dass wir dieser Offensive nichts entgegenzu­setzen hätten. Wir haben ja eine starke Innenverte­idigung und auf der rechten Angriffsse­ite, über die Florian Geiselhart kommt und die ihr Prunkstück ist, haben wir Christian Luib...“, sagt Timo Reutter. „In Ehingen hat ja auch Andreas Zimmermann wieder gespielt. Dazu hat die Mannschaft sehr gut die Vorgaben umgesetzt“, erklärt der langjährig­e Kapitän des FC Krauchenwi­es in der Landesliga. „Ich habe den FV Altheim einmal selbst gesehen, in der Vorrunde gegen den TSV Eschach. Vorne sind sie wie gesagt stark. Aber wir können ihnen etwas entgegense­tzen.“Reutter hält die Partie gegen Altheim für eminent wichtig. „Am Mittwoch habe ich gesagt: Wenn wir in Ehingen gewinnen können wir den Klassenerh­alt noch aus eigener Kraft schaffen. Ein Erfolg gegen Altheim wäre ein weiterer Schritt in diese Richtung.“Simon Kober kehrt gegen Altheim in den Kader zurück und auch Gabriel Fischer steht höchstwahr­scheinlich zur Verfügung.

Ostrach: Sieg im Hinspiel

Auch für Altheims Trainer Zoran Golubovic ist die Partie von hoher Wichtigkei­t. „Nach dem Unentschie­den gegen Ochsenhaus­en sind wir natürlich unter Zugzwang, aus dem wir uns nur selbst durch einen Dreier befreien können“, fordert der Fußballleh­rer einen Sieg im Büchbühl. Noch gut dürfte ihm das Hinspiel in Erinnerung sein, als der FV Altheim zu keiner Phase des Spiels mit dem Pressing der Ostracher zurecht kam, die - damals noch mit Christoph Rohmer - eines der besten, wenn nicht sogar das beste Spiel dieser Runde ablieferte­n. „Mit einem Sieg gegen Ostrach könnten wir natürlich einen großen Schritt machen, dass die Mannschaft auch nächste Saison in der Landesliga spielt.“Doch Golubovic weiß, dass sich sein Team im Vergleich zum Ochsenhaus­en-Spiel steigern muss. „Mit dem Punkt können und müssen wir leben. Aber die erste Halbzeit hat mir nicht gefallen. Das war in den vergangene­n Wochen schon viel besser und passt nicht ins Bild. Verzichten muss Golubovic in Ostrach auf den rotgesperr­ten Patrick Spies, der vom Verband eine Drei-Spiele-Sperre aufgebrumm­t bekam, „für so ein Vergehen, das wohl nur das Schiedsric­htergespan­n gesehen hat. Das ist heftig“, sagt der Altheimer Trainer.

Fehlen werden Golubovic weiterhin Jonathan Guth und Daniel Bücheler und auch Florian Geiselhart ist noch nicht wieder voll bei Kräften. „Er ist sicher nicht bei einhundert Prozent und ich wollte ihn am Mittwoch sicher nicht so lange einsetzen. Aber selbst in dieser Verfassung konnte er die Mannschaft mitreißen. Wir müssen mit demselben Kader auskommen wie schon gegen Ochsenhaus­en“, sagt der Altheimer Trainer. „Es wird ein interessan­tes Kräftemess­en. Aber ich erwarte Ostrach keineswegs so defensiv.“Beide Mannschaft­en stünden dafür, Fußball und den nach vorne zu spielen, deutet Golubovic an. Es könnte sich also lohnen, das Donau-Derby zu besuchen.

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FOTO: THOMAS WARNACK Eine Szene aus dem Hinspiel. Wer ist heute obenauf: die Grün-Weißen (v.l. Manuel Butscher, Alexander Kinle) oder die Schwarz-Weißen (Christian Luib, Daniel Rothmund) - Altheim oder Ostrach?

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