Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Giffey will Zugewander­ten den Start in den Job erleichter­n

7500 Mütter mit Migrations­hintergrun­d nehmen am Programm „Stark im Beruf“des Familienmi­nisteriums teil

- Von Corinna Konzett

BERLIN - Familienmi­nisterin Franziska Giffey (SPD) hat am Montag dafür geworben, zugewander­te Mütter bei der Integratio­n in den Arbeitsmar­kt stärker in den Blick zu nehmen. Das sagte sie bei einem Empfang im Familienmi­nisterium in Berlin, zu dem Giffey 30 Frauen, die am Programm „Stark im Beruf“teilnehmen, eingeladen hatte.

Die Initiative des Ministeriu­ms will Müttern mit Migrations­hintergrun­d den Start ins Berufslebe­n erleichter­n. In 80 Kontaktste­llen, eine davon in Villingen-Schwenning­en, beraten die Mitarbeite­r Frauen zu Ausbildung, Erwerbstät­igkeit und Vereinbark­eit von Familie und Beruf. Mehr als 7500 Mütter nehmen das Angebot wahr. Rund 30 Prozent von ihnen hätten dadurch eine sozialvers­icherungsp­flichtige Arbeit aufgenomme­n, so Giffey. Weitere 30 Prozent absolviere­n berufsvorb­ereitende Praktika oder nehmen an anderen Qualifizie­rungsmaßna­hmen teil. „Frauen können alles. Wer etwas anderes sagt, hat es einfach noch nicht verstanden“, betonte die Ministerin. Doch bei zugewander­ten Müttern klafften beim Thema Arbeit Wunsch und Wirklichke­it oft auseinande­r. „Es gibt so viele Hinderniss­e für diese Frauen, eines davon ist sicherlich die Sprachbarr­iere. Bei diesen Problemen setzt das Programm mit Erfolg an. Ich freue mich über jede Frau, die den Schritt in Arbeit geschafft hat“, so Giffey. Eine dieser Frauen ist Irma Alushai aus Erfurt. Mit ihrem Mann und zwei Kindern kam sie vor drei Jahren aus Albanien nach Deutschlan­d. „Als wir hierher gekommen sind, haben wir bei null angefangen. Ich wusste nicht, wie ich mich integriere­n kann, und war ratlos. Als ich von diesem Programm gehört habe, wusste ich, dass ich mitmachen will“, erzählte sie.

Heute arbeitet sie in einer Pflegeeinr­ichtung, spricht gut Deutsch und möchte sich zur Pflegefach­kraft ausbilden lassen. Ihr und ihrer Familie sei es durch „Stark im Beruf“gelungen, sich besser zu integriere­n. Giffey sagte, das Thema Integratio­n sei ihr nicht neu und liege ihr besonders am Herzen. Einen Grundsatz habe sie deshalb mit in das Familienmi­nisterium gebracht: „Es ist nicht wichtig, woher man kommt. Es ist wichtig, wo man hin will.“

 ?? FOTO: FAMILIENMI­NISTERIUM/HERBERT JENNERICH ?? Irma Alushai (rechts) und weitere zugewander­te Mütter sprechen mit Familienmi­nisterin Franziska Giffey (Mitte) über ihre Erfahrunge­n mit dem Programm „Stark im Beruf“.
FOTO: FAMILIENMI­NISTERIUM/HERBERT JENNERICH Irma Alushai (rechts) und weitere zugewander­te Mütter sprechen mit Familienmi­nisterin Franziska Giffey (Mitte) über ihre Erfahrunge­n mit dem Programm „Stark im Beruf“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany