Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Nicht wirklich komisch
Falk (ARD, Dienstag, 20.15 Uhr)
– Eine neue Anwaltsserie, ein neuer Typ. Die ARD versucht mal wieder, den Dienstagabend mit einem launigen Dauerbrenner zu besetzen. Ob das allerdings mit Falk gelingt, bleibt zu bezweifeln. Zwar ist die Idee vom unkonventionellen Anwalt gut, und Fritz Karl überzeugt auch als melancholischer Dandy mit hypochondrischen Zügen. Seine Arbeitsmethoden sind ungewöhnlich, seine Auftritte in Samtsakko und bunten Socken auch. Falk, der nur als Anwalt arbeitet, um sein ehemaliges Restaurant zurückzubekommen, verzichtet auf Computer und Gesetzesbücher, lebt im Hotel und trinkt auch mal ein Glas Wasser aus dem Aquarium, um seinen Klienten zu zeigen, was unter einem Ablenkungsmanöver zu verstehen ist. Das ist schräg, zuweilen auch komisch, aber leider hat Falk nur blasse Figuren an seiner Seite. Der Anwalt, den die einen lieben und die anderen hassen, wird hier irgendwie alleingelassen. Es ist fast so, als wären Drehbuch und Regie mit dieser (guten) Figur derart ausgelastet, dass für schmückendes Beiwerk wie Fälle, Klienten oder Mitarbeiter kein Platz mehr bleibt. Das gilt für die Kanzleichefin Sophie (Mira Bartuschek) ebenso wie für den ersten Klienten (Arved Birnbaum), den Ministerpräsidenten von NRW. Der wird beim Anprobieren von Reizwäsche gefilmt und damit erpresst. Reichlich überzogen und nicht wirklich komisch.