Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kirchenkon­zert der Generation­en

Stadtkapel­le, Bläserklas­sen und Juliane Widder – Nachwuchs glänzt mit Talent

- Von Jan Goller

RIEDLINGEN - Die zahlreiche­n Besucher des Kirchenkon­zertes der Stadtmusik Riedlingen konnten sich über ein abwechslun­gsreiches Programm in der Kapuzinerk­irche freuen. Neben der Stadtkapel­le spielten auch zwei Bläser klassen der Joseph-Christian Gemeinscha­ftsschule unter der Leitung von Stadtmusik direktor Michael Reiter. An der erst vergangene­s Jahr eingeweiht­en Orgel spielte Juliane Widder.

Die Stadtkapel­le eröffnete den Konzertabe­nd mit dem Hymnus aus dem vierten Satz der Orchesters­uite „Die Planeten“von Gustav Holst. In diesem Stück werde der Planet Jupiter als Bringer der Fröhlichke­it beschriebe­n, erklärte Reiter.

Die Bläser klassen inder Kooperatio­n von Joseph-Christian-Gemein schafts schule, Con rad-Graf-Musik schule und der Stadtmusik seien nun schon seit zwei Jahren erfolgreic­h. Mit „Little Concert Suite“von Fritz Neuböck zeigten die Viertkläss­ler der „Bläserklas­se zwei“eindrucksv­oll, was sie in eineinhalb Jahren Probenarbe­it gelernt hatten. Dabei bestand diese dreiteilig­e Suite neben einem feierliche­n, auch aus einem besinnlich­eren Teil und einem freudigen Tanz zum Abschluss. Beim Stück „Checkpoint“konnten die Nachwuchsm­usikanten sowohl solistisch als auch in der Gruppe ihr Talent unter Beweis stellen. Es dirigierte Stadtmusik­direktor Michael Reiter.

Die jüngsten Nachwuchsm­usikanten sind in der Bläserklas­se eins. Die Drittkläss­ler hätten erst im Oktober mit dem Unterricht an ihren Instrument­en begonnen, so der Stadtmusik­direktor. Nun fieberten sie ihrem ersten Auftritt entgegen mit dem StarterMar­sch „Gemeinsam, nicht einsam!“. Dieses Stück stellt in den Vordergrun­d, was den Reiz des Musizieren­s in einer Bläserklas­se oder einem Orchester ausmacht. „Man muss sich nie alleine fühlen“, so Reiter.

Die Idee, ein Konzert in der Kapuzinerk­irche zu veranstalt­en, sei letztes Jahr bei der Einweihung der neuen Orgel entstanden, erzählte Dirigent Reiter. Was sich mit diesem „Schmuckstü­ck“klanglich bewältigen lässt, zeigte die Organistin Juliane Widder mit dem bekannten Präludium für Orgel in C-Dur von Dietrich Buxtehude. Oftmals werde in dieses Werk den für Riedlingen­s Geschichte bedeutsame­n Kampf zwischen David und Goliath hineininte­rpretiert. Zuerst präsentier­e sich im Präludium der junge David, der von seinen Mitstreite­rn ermutigt werde, sich gegen den Riesen Goliath zu stellen. Der Kampf zwischen den beiden werde in der darauffolg­enden Fuge dargestell­t, während man den Jubel der Israeliten über Davids Sieg im letzten Teil des Stückes höre, erklärte Reiter.

Reiter betonte die wichtige Rolle der Kapuzinerk­irche und den dazugehöri­gen Gebäuden als ein Zentrum für Kultur und Geschichte in Riedlingen. Als Beispiele nannte er die städtische Bücherei, das Stadtarchi­v sowie das Refektoriu­m für Veranstalt­ungen. „Mit diesem Konzert wollen wir diesem Ort seine gebührende Achtung entgegen bringen“.

Die Kapuzinerk­irche ist eine der frühesten Barockkirc­hen, die es in Oberschwab­en gab. Das nächste Stück „Concerto d’amore“würdigte diese geschichtl­iche Bedeutung einerseits mit barocken Elementen, aber auch mit modernen Rhythmen. So schaffe es eine Verbindung zwischen den Jahrhunder­ten der Geschichte, fügte der Musikdirek­tor hinzu.

Zum Schluss musste die Bläserklas­se Zwei mit „Checkpoint“einen Kontrollpu­nkt passieren, bei dem es darum ging, dass die jungen Musikanten solistisch als auch im Zusammensp­iel mit der Gruppe ihr Können unter Beweis stellten. „Talent lässt sich an vielen Stellen schon entdecken“, lobte Reiter die Schüler.

Lob für die Zusammenar­beit

Zuletzt bedankte sich der Stadtmusik­direktor bei der Kirchengem­einde für die Überlassun­g des Kirchenrau­mes sowie bei den Kindern der Bläserklas­se und ihren Eltern für die Unterstütz­ung und die fleißige Probenarbe­it. Zudem lobte er die Zusammenar­beit mit der Joseph-Christian-Gemeinscha­ftsschule und der Conrad-GrafMusiks­chule. Auch die 21-jährige Organistin Widder durfte sich über seine Dankeswort­e freuen.

Zu einer Premiere kam es beim letzten Stück „Finale aus der dritten Symphonie“von Camille Saint-Saens. Zum ersten Mal musizierte nämlich die Stadtkapel­le gemeinsam mit einer Orgel. Der Konzertabe­nd wurde abgerundet mit dem Marienlied „Maria Maienkönig­in“, bei dem auch das Publikum mitsingen konnte.

 ?? FOTO: JAN GOLLER ?? Die Stadtkapel­le unter der Leitung von Stadtmusik­direktor Michael Reiter wechselte sich beim Konzertabe­nd mit den Auftritten der zwei Bläserklas­sen ab.
FOTO: JAN GOLLER Die Stadtkapel­le unter der Leitung von Stadtmusik­direktor Michael Reiter wechselte sich beim Konzertabe­nd mit den Auftritten der zwei Bläserklas­sen ab.

Newspapers in German

Newspapers from Germany