Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Begründung für den Widerspruc­h von Bürgermeis­ter Marcus Schafft im Wortlaut

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Der am 7. Mai 2018 gefasste Beschluss zur Weiterentw­icklung des Stadthalle­nareals ist mit folgenden Nachteilen für die Stadt Riedlingen verbunden:

Grundstück­serlöse zwei bis drei Millionen Euro für Konzept der Verwaltung gehen verloren; schriftlic­he Bestätigun­g der Investoren und von Müller liegt dazu vor

Größte Magnetwirk­ung für Innenstadt durch große Lösung geht verloren. Die Auflage der Regionalpl­anung wird missachtet.

Standorter­halt Viehzentra­le wird nicht gesichert. Der Beschluss, dass die VZ die Vion-Teilfläche erwerben kann, geht ins Leere, da die Stadt nicht über fremdes Eigentum verfügen kann. Trotz des Ausschluss­es von Wohnbebauu­ng bleibt für die VZ die Unsicherhe­it der Planung Die Große Lösung erfährt die Zustimmung der Viehzentra­le, sichert der Vion das Eigentum an der Teilfläche und gibt positive Planungssi­cherheit. Die VZ hat mitgeteilt, dass sie in Kenntnis des aktuellen Beschlusse­s des Gemeindera­tes daran festhält, alternativ­e Flächen außerhalb der Stadt Riedlingen zu suchen.

Das Hotel wird nicht realisiert. Investor und Betreiber für große Lösung vorhanden – Glücksfall für Riedlingen. Betreiber wendet sich bereits ab.

Outdoor-Realisieru­ng ist nicht gesichert. Franz Haag teilt am 11. Mai mit: „Outdoor soll durch aktuellen Beschluss irgendwo in der letzten Ecke mit schwierige­n Zufahrtsbe­dingungen und eher sehr abgeschied­en angesiedel­t werden – wenn überhaupt, wenn sich der Beschluss zum Thema Outdoor nicht dann doch noch in letzter Sekunde wendet."

Nach Rücksprach­e mit der Fa. Rossmann geht der Beschluss, was den Handel (Drogerie) betrifft, ins Leere. Die große Lösung mit Vollsortim­enter sei für die Stadt die Top-Lösung. An einen Solitärsta­ndort hat Rossmann deshalb bisher gar nicht gedacht. Dies hat Rossmann auch allen Anrufern (auch Gemeinderä­ten und Bürgern) so mitgeteilt. (...)

Die Fa. Norma: (...) Aktuelle telefonisc­he Auskunft von Norma: Ein Vollsortim­enter stärkt die Lage. Die große Lösung Müller/Vollsortim­enter ist auch für Norma die klar bessere Lösung in Bezug auf die Gesamtkund­enfrequenz. Standorten­tscheidung Norma ist aber unabhängig vom Stadthalle­nareal gefallen.

Vorkaufsre­cht und Veränderun­gssperre laufen ins Leere, da keine konkrete positive Planungsab­sicht erkennbar. Es gibt keinen Verwendung­szweck der Flächen (§ 34 Abs. 3 BauGB).

Der Beschluss geht davon aus, dass die Stadt die Vion-Flächen kauft. Die Vion verlangte von Beginn an, unabhängig vom Verfahren der Stadt, für die Flächen eine Million Euro. Der Beschluss ist diesbezügl­ich aus mehreren Gründen für die Stadt nachteilig: Finanzieru­ng sowie die Folgekoste­n erfordern einen Nachtragsh­aushalt für 2018 sowie eine Ausschreib­ungspflich­t der Investoren, wenn Stadt im Eigentum von Vion. Vion liegt ein unterschri­ftsreifes Angebot des Investors vor. Die gesamte Entwicklun­g steht und fällt mit den Vion-Flächen. (...)

Der Beschluss lehnt das Gesamtkonz­ept ab, sagt aber nicht, welche konkreten Festsetzun­gen der (...) Bebauungsp­lan enthalten soll.

Stadtplane­r Senner sieht das Stadthalle­nareal als zentrales Entwicklun­gsgebiet der Gartenscha­u. Nach aktueller Beschluss- und Sachlage droht ein Stillstand.

Das gesamte – auch kosteninte­nsive – Investoren- und Bürgerbete­iligungsve­rfahren des letzten Jahres ist entbehrlic­h. Der aktuelle Beschluss entspricht – bis auf den Drogeriema­rkt – praktisch dem Vorschlag der GR-Fraktionen vom 04.05.2018. Ein Jahr Engagement umsonst! (sz)

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