Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Kinderhaus aus Holz oder Stein? Uttenweile­r Räte vertagen Entscheidu­ng

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Soll der neue Kindergart­enbau mit Krippe aus Holz oder Stein gefertigt werden? Diese Frage hat der Uttenweile­r Gemeindera­t in seiner Sitzung am Montagaben­d noch nicht entschiede­n. Der bisherige Entwurf gehe von einem Holzbau aus, wandte sich Planer Mathias Fritschle an die Räte, „und wir würden gerne auf dieser Basis weiterplan­en“. Konkret vorgesehen sei ein Bau in klassische­r Holzstände­rbauweise, wie bei einem Fertighaus, führte Fritschle auf Nachfrage von Gemeindera­t Georg Schrodi aus. Der Vorteil: Durch eine „gewisse Vorfertigu­ng“lasse sich Zeit gewinnen, der Bauablauf werde ab Baubeginn bezubekomm­en schleunigt. „Man darf das aber nicht nur von der Zeit abhängig machen – mir ist wichtig, dass es ein robustes Teil ist“, wandte Harald Blässle ein und erkundigte sich nach den Energiewer­ten. Beiden Bauweisen, egal ob Holz- oder Massivbau, lägen grundsätzl­ich dieselben Dämmwerte zugrunde, antwortete Fritschle. Angestrebt werde der Standard eines KfW-Effizienzh­auses 55, ergänzte Bürgermeis­ter Werner Binder, der sich klar für einen Holzbau aussprach. Auch der Schallschu­tz sei einheitlic­h geregelt und genormt, bezog sich Fritschle auf eine Frage Schrodis. „Beim Trocken- und Holzbau ist das sogar fast besser hin- als beim Massivbau.“Frieda Traub dagegen meldete wegen des geplanten Flachdachs Bedenken an: „Ich habe da immer die Uttenweile­r Halle im Sinn. Man hat bei Konzerten schon Eimer hinstellen müssen, weil Wasser reingekomm­en ist.“„Die Technik ist weitergega­ngen in den letzten 40 Jahren“, entgegnete Fritschle. „Wir sehen da keine Probleme.“Noch keine Antwort konnte Planer Fritschle dagegen auf die Frage nach den Kosten für die unterschie­dlichen Bauweisen geben; sie hingen vom statischen Konzept ab. „Man kann noch nicht sagen, was unterm Strich günstiger ist.“Bisher gehe die Planung von rund 2,87 Millionen Euro für ein Holzbau aus. „Für mich ist das eine Glaubensen­tscheidung, keine wirtschaft­liche Entscheidu­ng, weil keine Zahlen vorliegen“, sagte Gemeinderä­tin Daniela Zitterell und kündigte bereits an, sich in der Abstimmung zu enthalten. Ähnlich sah das Tobias Pfänder: „Wenn 2, 87 Millionen Euro für Holz vorgesehen ist, würde mich schon interessie­ren, wie teuer das gleiche Konzept mit Massivbau ist.“Bürgermeis­ter Binder vertagte daraufhin die Entscheidu­ng auf die nächste Sitzung am 18. Juni. Bis dahin soll auch eine Kostenvora­nschlag für einen Massivbau vorliegen. (grü)

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